Themen wie Unabhängigkeit, körperliche Mobilität und Gesundheit
sind heute so präsent wie noch nie. Jeder wünscht sich wohl, bis ins hohe Alter
unbeschwert durch das Leben zu gehen und den Alltag so lebenswert als möglich zu gestalten.

Wenn die Wohnung zu beschwerlich wird, dann steht oft die Frage: verkaufen oder altersgerecht modernisieren? Wer über eine große Immobilie verfügt, könnte die Idee verfolgen, das Haus für mehrere Generationen nutzbar zu machen. Wer sich gut mit den eigenen Kindern versteht, zieht vielleicht die Über-legung in Betracht, das Erdgeschoß seniorengerecht umzubauen und gleichzeitig das Dachgeschoß entsprechend aufzustocken. Natürlich sind da oft die Bedenken, dass man sich zwar gut versteht, aber der Ältere doch andere Bedürfnisse hat als die jungen Leute. Jeder braucht seine Rückzugsmöglichkeiten.
Wichtig ist dabei ein separater Eingang für Jung und Alt. Das offeriert nämlich die Möglichkeit, die eigene Familie im ersten Stock einziehen zu lassen – oder auch Fremde. Und: Der eigene Eingang muss nicht immer eine Außentreppe sein. Möglich ist auch, den Eingangsbereich baulich abzutrennen, so- dass in beide Wohnungen separat abgebogen werden kann.

Ausmisten

Wie groß die einzelne (Umbau)Maßnahme sein wird, ist individuell ganz verschieden. Zunächst sollte auf jeden Fall ausgemistet werden. Damit ist nicht das Räumen von Schränken gemeint, sondern der kritische Blick auf das gesamte Interieur. Die Kommode, die regelmäßig touchiert werden würde, wenn der Senior mit dem Rollator vorbeischrammt, sollte besser weichen. Das erhöht den Wohnkomfort, auch wenn man sich dadurch von einem geliebten Möbelstück trennen muss. Beim Neubau können die Maße von Grund auf angepasst werden, damit Gehhilfe und Rollstuhl hindurch passen.

Küche umstrukturieren

Wer ohnehin über eine Küche mit Sitzplatz oder Sitzgruppe verfügt, sollte diese auch nutzen, um das Essen zuzubereiten, denn: Zu sitzen ist weit weniger anstrengend als alle Arbeiten stehend zu verrichten. Wer keine Sitzgelegenheit hat, könnte sich einen höheren Hocker in die Küche stellen. Dieser ermöglicht zumindest eine partielle Entlastung der Knochen. Wichtig ist im Küchenbereich auch, dass die Schränke so montiert sind, dass der Senior sie erreichen kann – ohne dafür auf eine Leiter klettern zu müssen.
Oder aber auch die Gefahren im Bad: Man muss kein biblisches Alter haben, um schon einmal auf nassen Fliesen ins Rutschen geraten zu sein. Deswegen ist es grundsätzlich sinnvoll, bei der Wahl der Badausstattung auf das Verlegen von trittsicheren Fliesen zu achten. Hinzu sollten Antirutschmatten sicherstellen, dass in Dusche und Badewanne ein sicherer Stand gewährleis-tet ist. Die ebenerdige Dusche, die mittlerweile auch regelmäßig in den Neubau einziehen darf, ein Duschhocker oder eine spezielle Rückenstütze erleichtern den „Kraftakt Duschen“ enorm.

Stolperfallen vermeiden

Wer heute baut, wird akribisch genau darauf achten, dass es ohne Schwellenübergang von einem Raum in den nächsten geht. Das ist bereits eine gute Vorbereitung – auch auf die Zeit des Alters und der eingeschränkten Mobilität – vor der man auch in jungen Jahren nicht sicher ist. Wichtig ist es, den Blick der „Stolperfallen-Freiheit“ auch beim Gang auf den Balkon oder auf die Terrasse zu ermöglichen. Aus dem Innenbereich dürfen Teppichböden gut und gerne verbannt werden. Sie sorgen nicht nur für Stolperfallen an allen Ecken und Enden, sondern sind auch noch Staubfänger. Glatte Böden sind hingegen viel pflegeleichter.
Im Alter ist einem manchmal schummerig zumute und man ist wackliger auf den Beinen als noch in jungen Jahren. Wer um diese Veränderung weiß, weiß auch, was bei (Umbau)Maßnahmen bedacht werden muss: Handläufe am Treppen-
geländer (im Innen- und Außenbereich) sind Pflicht. Da das Schwindelgefühl allerdings nicht nur auf der Treppe den Senior ereilt, ist es grundsätzlich wichtig, alle Möbelstücke, die als Stütze dienen könnten, stabil zu halten. Wackelige Regale und schwankende Schränke sind in einer seniorengerechten Wohnung tabu.

Zur Sicherheit

Gerade ältere Menschen werden zunehmend häufiger Opfer von Gaunereien und Überfällen. Deswegen ist es wichtig, auf entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu achten. Geräte sollten nicht nur sicher, sondern auch leicht bedienbar sein. Statt der komplizierten Einbruchsschutzanlage sind verschließbare Fenster und Balkontüren eine gute Alternative. Diese lassen sich leicht nachrüsten und mit einem schlichten Schlüssel bedienen. An der Tür sind ein Spion sowie eine Kette empfehlenswert. Für den Notfall ist es immer sinnvoll, eine entsprechende Notrufeinrichtung zu installieren, die meist portabel direkt an der Person getragen werden kann.

Altersgerecht umbauen

Das Leben zu Hause ist mit dem Umbau zu einer barrierefreien Wohnung, in der auch mit Rollstuhl oder Rollator alle Räume zugänglich sind, aber noch nicht garantiert. Zusätzlich müssen zahlreiche Einzelmaßnahmen beim Umbauen und Umgestalten umgesetzt werden, um das selbstständige Leben zu Hause weiter möglich zu machen. Dazu gehört eben, dass es keine Stolperfallen in der Wohnung gibt, neben den Absätzen an Treppen und Türen betrifft das Möbel, die nicht als Stolperfallen wirken dürfen. Gerade das Treppensteigen wird oft im Alter problematisch. Hier bietet sich die Montage eines Treppenliftes an.
Zusätzlich können Haltegriffe im Bad und im Flur und allen Räumen angebracht werden, um den Älteren das sichere Gehen zu ermöglichen. Was sonst noch zu tun ist, um Stürze im eignen Zuhause zu vermeiden, ist eigentlich einfach. Wer zum Beispiel Tabletten einnimmt, die zu Bewusstseinsstörungen führen können, sollte mit dem Arzt besprechen, wie derartige unerwünschte Nebenwirkungen und Gefahren vermieden oder reduziert werden können. Außerdem ist selbstverständlich, dass Sehhilfen und ebenso Hörsysteme immer auf dem neusten Stand sind.

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Guter Rat vom Fachmann

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Roberto Maier
Immo-Agentur