Seit Beginn der CoronaPandemie haben sich die Wohnvorlieben vieler Österreicher(innen) verändert.
Das Bedürfnis nach Freiflächen und Wohnen im Grünen ist mit jedem Lockdown gewachsen –
das bestätigen Umfragen von Immobilienexpert(inn)en.

Die Sonne scheint, die Blumen blühen, die Vögel singen – da hält es fast niemanden mehr in der Wohnung. Was gibt es schließlich Angenehmeres, als die Freizeit im Garten zu verbringen? Da kann man die Seele baumeln lassen und sich vom Stress des Alltags erholen. Dem wachsenden Interesse am Luftholen im eigenen Garten steht das Raumproblem entgegen.

Das Konzept

Dem kann abgeholfen werden, denn auch auf kleinsten Raum kann man eine grüne Oase schaffen, ja sogar Obst und Gemüse selber anbauen: „Urban Gardening“ heißt das Konzept. Alles, was dafür benötigt wird, ist eine kleine Anbaufläche, Lust auf selbst gezogene Pflanzen und Kreativität. Ob auf der Dachterrasse, im Innenhof oder auf dem Balkon – kleine Kräuter- und Gemüsebeete haben überall Platz und die meisten Arten gedeihen problemlos in Pflanzkübeln oder Kisten. Je nachdem, wie die Töpfe arrangiert werden, kann das private Grün immer wieder neu gestaltet werden.

Freude an Pflanzen

Wer seiner Leidenschaft nicht in einem Garten nachgehen kann, für den sind Hochbeete oder Balkonkästen die ideale Lösung. Gärtnerische Vorkenntnisse sind dabei nicht zwingend notwendig. Beim „Urban Gardening“ geht es vielmehr um die Freude daran, Pflanzen wachsen zu sehen und später vielleicht sogar frisches Obst und Gemüse aus hundertprozentig unbedenklichem und eigenem Anbau ernten zu können.

Vertikal pflanzen

Ob Radieschen, Balkon-Tomaten oder Paprika in Kästen am Balkongeländer, Erdbeeren in der Blumenampel oder vertikales Beet mit Kräutern an der Küchenwand: Wer kleine Flächen clever nutzt, kann sich auch auf begrenztem Raum über eine reiche Obst-, Gemüse- oder Kräuterernte freuen. Was ebenerdig keinen Platz findet, kann beim „Urban Gardening“ einfach in die Senkrechte wandern – hier gibt es selbst auf dem kleinsten Balkon genügend Platz. Beim sogenannten „Vertical Gardening“ kommen vertikale Pflanzsysteme aus Paletten, hängenden Töpfen, Pflanztaschen oder stapelbaren Topfmodulen zum Einsatz, die man größtenteils sogar ganz einfach selber machen kann. Auf wenigen Quadratmetern gärtnern – das geht, wenn man die richtigen Pflanzen auswählt und den Platz gut zu nutzen weiß. Kleine Beete lassen sich mit wenig Aufwand gestalten und erweisen sich gerade dann als perfekte Lösung, wenn nur wenig Zeit für den Anbau von Gemüse, Kräutern und Beerenobst eingeräumt werden kann.

Hochbeet für Anfänger

Wer Platz für ein Hochbeet hat, kann fast alles zu Hause anbauen: von Paradeisern über Zucchini bis hin zu Kartoffeln. Für Anfänger(innen) empfehlt es sich mit dem Anbau von Kräuter, Salaten und Radieschen zu beginnen, da diese einfach zu pflanzen und zu pflegen sind. Auch „trendige“ Sorten wie Mangold oder Pak Choi wachsen und gedeihen problemlos.

Für den Balkon

Blattgemüse und Schnitt- sowie Pflücksalate lassen sich besonders leicht auf Balkon oder Terrasse anbauen, genauso wie etwa Erdbeeren oder Fisolen. Größere Pflanzen wie Tomaten, Paprika, Pfefferoni oder Gurken brauchen Töpfe, die mindestens 15 Liter Erde fassen können. Kräutertöpfe aus dem Supermarkt hingegen sind schon mit einem Plätzchen auf der Fensterbank zufrieden. Und stylishe Varianten wie Vertikalgärten, Kräuterleitern, Hängetöpfchen oder Raumteiler begrünen sogar den kleinsten Raum. Sogenanntes Säulenobst wird übrigens extra so gezüchtet, dass es klein bleibt – beispielsweise bestimmte Äpfel, Kirschen oder Pflaumen. Auch Beeren benötigen wenig Raum.

Vielfalt im Eigenanbau

Wer besonders nachhaltig und originell pflanzen will, setzt auf seltene Sorten, die im normalen Handel nicht zu haben sind: Haferwurz, Gartenmelde, Hirschhornwegerich, Sauerampfer, Schnittknoblauch, Speisechrysantheme oder Blaue Stangenbohnen bereichern die Artenvielfalt im eigenen Anbau. Informationen zu Standort, Erde, Düngung und Co. holt man sich am besten beim Gärtner seines Vertrauens oder in Ratgebern für „Urban Gardening“.

Outdoorwohnraum

„Outdoor Living“ heißt der neue Trend, bei dem der Wohnraum nach draußen verlegt wird. Gemütliche Wohnzimmer im Freien können – je nach Raum – sowohl auf dem Balkon als auch auf der Terrasse oder beispielsweise unter einem Pavillon mitten im Garten entstehen. Möbel für Outdoor Living gibt es inzwischen in Hülle und Fülle und längst sind es nicht mehr nur Plastikmöbel, die angeboten werden. Ob gemütliche Loungesofas für das grüne Wohnzimmer oder den Schreibtisch für draußen: Gartenmöbel gibt es für jeden Zweck und Geschmack. Es lohnt sich, etwas tiefer in die Tasche zu greifen und auf ausbleichresistente und witterungsbeständige Stücke zu setzen. Wer hingegen Möbel aus Echtholz bevorzugt, ist mit solchen aus Eiche, Akazie und Robinie bes-tens beraten. Diese Hölzer sind sehr robust, langlebig, witterungsbeständig und obendrein noch sehr pflegeleicht. Robinie und Akazie müssen zudem nicht imprägniert werden.

Schattenplatz

Auf diesen darf bei hohen Temperaturen und herrlichem Sonnenschein im Outdoorwohnzimmer nicht vergessen werden. Nur dann lässt es sich im dort bei starker Hitze aushalten. Wenn es um das Thema Sonnenschutz im Garten geht, kommt wohl jedem als Erstes der Sonnenschirm in den Sinn. Klar, denn dieser ist ja auch ein absoluter Klassiker, der zudem recht günstig in der Anschaffung ist. Wenn das Outdoorwohnzimmer jedoch etwas größer ausfällt, dann ist ein Ampelschirm die bessere Variante. Für Balkon und Terrasse bietet sich ebenso die Installation einer Markise an. Einmal angebracht ist diese sofort und dauerhaft als Sonnenschutz nutzbar. Immer beliebter werden ebenso Sonnensegel als Beschattung. Befindet sich das Outdoorwohnzimmer hingegen mitten im Garten, dann empfielt sich eine Pergola als perfekter Sonnenschutz. Denn so eine Pergola rund um das Wohnzimmer im Freien sieht einfach wunderbar aus. Stabile Holzbalken und schnell wachsende Rankpflanzen lassen zügig ein natürliches Dach über dem Outdoorwohnzimmer entstehen.