Altbauten zeichnen sich durch historischen Charme und oftmals hohe Decken sowie dicke Wände aus. Das Heizen solcher Gebäude stellt meist eine Herausforderung dar.

Aber – im Bereich der Gebäudeheizung eröffnet die Energiewende einige moderne Alternativen zu Gas- oder Ölheizungen. Speziell im Altbau steht man beim Umstieg auf erneuerbare Energieträger vor besonderen Herausforderungen. Denn zum einen sind die Dämmstandards alter Bestandsbauten meist mangelhaft und zum anderen fehlen die Gestaltungsmöglichkeiten, die man bei einem Neubau hat. Trotzdem werden auch hier früher oder später der Heizungstausch und der Verzicht auf fossile Energieträger notwendig – laut österreichischem Regierungsprogramm bis 2035 – da die Dämmung häufig nicht den modernen Standards entspricht. Und es gibt innovative und energieeffiziente Lösungen, die nicht nur den Komfort erhöhen, sondern auch die Heizkosten senken und die Umwelt schonen.

Dämmung checken

Bevor innovative Heizsysteme installiert werden, sollte jedoch geprüft werden, ob die Dämmung optimiert werden kann. Auch kleine Verbesserungen wie der Austausch von Fenstern oder das Anbringen von Dämmstoffen an den Innenwänden können Wärmeverluste deutlich reduzieren und den Bedarf an Heizenergie senken.

Altes System prüfen

Geprüft werden sollte vor dem Planen einer neuen Heizanlage, ob das bestehende Heizsystem im Altbau richtig dimensioniert und was für die Zukunft erforderlich ist. Durch eine professionelle Heizlastberechnung kann effizienter geheizt werden. Weiters ist abzuklären, welcher Platz für eine neue Heizung nötig ist. Zudem muss geprüft werden, ob das vorhandene Abgassystem des Gebäudes für moderne Heizungen gerüstet ist und ob auch die vorhandenen Heizkörper für ein neues System getauscht werden müssen. Empfehlenswert ist es, zur Klärung all der Fragen im Vorfeld einen Profi hinzuzuziehen.

Sinnvoller Einsatz

Insbesondere Wärmepumpen sind höchst energieeffizient und können auch im Altbau sinnvoll eingesetzt werden, insbesondere dann, wenn das Gebäude gut gedämmt ist. Dies kann durch gezielte Sanierungsmaßnahmen erreicht werden, die langfristig den Energieverbrauch senken.  Luft-, Erd- oder Wasser-Wärmepumpen nutzen Umweltwärme, um sie für die Heizung nutzbar zu machen. Bei Altbauten ist eine sorgfältige Planung notwendig, da Wärmepumpen am effizientesten bei guter Dämmung arbeiten. In Kombination mit einer Fußbodenheizung oder großen Heizkörpern können Wärmepumpen jedoch auch in älteren Gebäuden effektiv eingesetzt werden.

Einsatz von Pellets

Um alte Gas- und Ölthermen zu ersetzen, gelten indes bei vielen die Pelletheizungen als beste Heizungen für den Altbau. Nachwachsende Rohstoffe wie Holzpellets oder Scheitholz bieten eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Pelletheizungen sind besonders komfortabel, da sie automatisch betrieben werden können. Holzheizungen eignen sich gut für Altbauten, da sie hohe Temperaturen liefern und den Charme eines Kamin-ofens mit moderner Technik verbinden. Deren Vorteil ist es, dass sie mit allen üblichen Heizkörpersystemen funktionieren und kein umfassender Austausch erfolgen muss.  Pellets sind als Brennstoff nicht nur günstiger als Öl und Gas, sondern kommen außerdem zumeist aus heimischer Produktion. Hergestellt werden die Pellets aus Abfallprodukten der Holzindus-trie. Und weil sie beim Verbrennen nur so viel CO₂ freisetzen, wie der Baum im Wachstum speichert, gelten sie als klimaneutral. Soll die Pelletheizung eine alte Ölanlage ersetzen, kann der Platz der Öltanks für ein Pelletslager genutzt werden. Soll hingegen eine Gastherme ersetzt werden, muss dieser Platz erst geschaffen werden.

Effizienz steigern

Altbauten müssen nicht zwangsläufig als Energiefresser einzustufen sein. Mit einer durchdachten Kombination aus Dämmmaßnahmen und innovativen Heiztechniken lässt sich die Effizienz deutlich steigern. Besonders die Nutzung erneuerbarer Energien bieten großes Potenzial, um die Wohnqualität zu verbessern und gleichzeitig Heizkosten sowie Umweltbelastung zu senken.

Heizsysteme verbinden

Eine effiziente Kombination aus fossilen und erneuerbaren Energien ist eine Hybridheizung. Diese verbindet die Vorteile unterschiedlicher Heizsysteme. Besonders für Alt- und Bestandsbauten bietet eine Hybridheizung eine attraktive Möglichkeit, Energiekosten zu senken und gleichzeitig den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Wichtig ist, dass genügend Platz für die Installation der verschiedenen Komponenten wie Solarkollektoren oder ein Wärmepumpensystem vorhanden ist. In Altbauten kann zudem eine Dämmung sinnvoll sein, um den Energieverbrauch weiter zu reduzieren.

Auswahl der Quellen

Eine Hybridheizung kombiniert in der Regel eine konventionelle Heiztechnik wie eine Gas- oder Ölheizung mit einer umweltfreundlichen Komponente, etwa einer Solarthermieanlage, einer Wärmepumpe oder einer Holzheizung. Während der fossile Energieträger für die Grundlast und an besonders kalten Tagen eingesetzt wird, liefern die erneuerbaren Energiequellen den Großteil der benötigten Wärme in sonnenreichen oder milden Perioden. Das System wählt dabei automatisch die effizienteste und kostengünstigste Energiequelle, was den Gesamtenergieverbrauch deutlich senkt. Eine der gängigsten Hybridheizungen kombiniert beispielsweise eine Gasbrennwertheizung mit Solarthermie. Im Sommer liefert die Solarthermieanlage nahezu den gesamten Bedarf an Warmwasser und entlastet die Gasheizung, während diese im Winter für Spitzenlasten einspringt.