Schadstofffreier Innenraum
Eine gesunde Wohnumgebung wird für viele Menschen immer wichtiger und die Vermeidung von bedenklichen, teilweise gesundheitsschädlichen Materialien und Inhaltsstoffen ist einer der Hauptfaktoren des ökologischen Bauens und Wohnens. Dies soll bald durch ein Zertifikat sichergestellt werden: „wohngsund“ ist der neue Standard für die Planung und Bewertung von gesunden und ökologischen Wohnbauten. Da hierzulande Menschen 90 Prozent ihrer Zeit im Innenbereich verbringen, kommt dem Thema Gesundheit des Wohnraumes große Bedeutung zu. Das Energieinstitut Vorarlberg entwickelte in Kooperation mit dem Gemeindeumweltverband, der Firma Spektrum und baubook ein Instrument zur Planung, Umsetzung und Messung von gesunden Innenräumen. Anbieter des Standards sind Bauträger, Architekten und Bauentwickler. Bewohner profitieren davon ebenso wie Handwerker, die über entsprechendes Umsetzungswissen verfügen. Die Umsetzung erfolgt durch Fachfirmen oder Fachpersonen wie technische Büros u. a.
Im Innenbereich tummeln sich Biozide in Farben, Lacken, Teppichen, Holzschutz etc. und flüchtige organische Verbindungen, die sich in Nitrolacken, Säurehärtern finden. Bekannt sind auch Formaldehyd in Spanplatten und Tabakrauch. Problem- und Schadstoffe sind auch die polychlorierte Biphenyle (PCB) in Beschichtungen und dauerelastischen Fugen. Ziele des „wohngsund“ Standards sind die Sichtbarmachung der Qualität, die Umsetzungssicherheit für Käufer, Wettbewerbsvorteile für Anbieter, Bewusstsein für gesundes Wohnen, Unterstützung der regionalen Wertschöpfung. Unternehmen, die künftig „wohngsund“ anbieten, müssen eine Produktdeklaration, die Prüfung derselben, die Messung vor Ort durch Fachfirmen und schließlich die Zertifizierung vornehmen.
Vorgaben
Folgende Vorgaben sind für eine Zertifizierung einzuhalten:
• HFKW-freie Wärmedämmstoffe
• PU-freie Bodenbelagbeschichtungen
• PVC-freie Bodenbeläge, Fenster, Wände, Rohre im Gebäude, Folien, Abdichtungsbahnen, Dämmstoffe und Elektroinstallationsmaterialien
• schadstoffarme (ökologische) Bodenbeläge inklusive Verlegewerkstoffe und Oberflächenbehandlung
• ökologische Wandbeläge, Bauplatten und Putze
• ökologische Wandfarben und Beschichtungen
• ökologische Putze
• ökologische Lasuren, Beschichtungen, Anstriche und Voranstriche
Mehr Informationen zu den Vorgaben unter www.baubook.info/oea/, zu „wohngsund“ unter www.energieinstitut.at