Wenn der Fußboden nach Sanierung schreit
Parkett, Laminat oder doch lieber einen Teppich? Entscheidend ist, was der Fußboden aushalten muss. Im Kinderzimmer sollte dieser zum Beispiel vor allem robust sein, während im Schlafraum die Fußwärme im Vordergrund steht. Jeder Belag kann mit besonderen Qualitäten punkten.
Holzdielen schaffen Atmosphäre
Früher wurde am liebsten Teppich darübergeklebt. Heute jedoch erfreuen sich Dielen großer Beliebtheit, denn diese lassen Räume wohnlich und gemütlich wirken. Von Vorteil dabei ist: Dielen sind robust, nass abwischbar, Räume erscheinen größer und heller. Zudem isolieren Dielen gut und fühlen sich warm an. Sind die Holzstreben zerkratzt und speckig, können diese abgeschliffen werden. Das bringt jedoch einiges an Arbeit mit sich: Abschleifen und lasieren kostet Zeit und Kraft – oder die Hilfe eines Fachmanns. Wer selbst aktiv wird, der sollte darauf achten, keinesfalls zu viel wegzuschleifen. Bei schlechter Ausführung könnte es passieren, dass der Boden komplett neu mitbestückt werden muss. Dielen aus Massivholz sind meist teuer, dafür ist der Belag langlebig und lässt sich mehrfach aufarbeiten.
Parkett oder Laminat?
Als wirtschaftlichste Lösung für Fußböden gilt Parkett. Zwar ist die Anschaffung im Vergleich zu Laminat teurer, doch mit einer Haltbarkeit von vielen Jahrzehnten ist dieser Boden praktisch unschlagbar. Zudem trägt Holz zu einem guten Raumklima bei. Fertigparkett lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick selbst verlegen. Wer allerdings öfter mal Möbel verschiebt, der muss damit rechnen, dass sich Kratzspuren auf dem Belag zeigen. Massivparkett lässt sich durch Abschleifen jedoch ebenfalls mehrfach aufbereiten. Dadurch lohnt sich eine Investition ebenfalls. Günstiger, jedoch kurzlebiger als Parkett, ist Laminat. Der Boden wirkt zwar wie Parkett, besteht aber aus Kunststoff – entsprechend kühl fühlt der Belag sich unter den Sohlen an. Dafür ist die Oberfläche sehr strapazierfähig, für Kinderzimmer oder im Flur macht sich Laminat folglich gut. Allergiker wissen das harte Material zu schätzen, weil Staub und Mikroorganismen nicht eindringen können. Weil das Material kostengünstig und als Klick-Variante einfach verlegbar ist, kann der Belag auch einfach mal ausgetauscht werden. Teppiche schaffen Gemütlichkeit, schlucken Schall und dämmen, nutzen sich jedoch schnell ab und sind unter Umständen ein Staubmilbenparadies. Ob sich Teppichböden für Allergiker eignen, ist umstritten: Denn einerseits nisten sich in dem Material schnell allergieauslösende Partikel ein, was andererseits jedoch die Belastung in der Luft mindern kann. Das ist jedenfalls Ergebnis einer Umwelt-Studie. Allergiker verlassen sich am besten auf eigene Erfahrungen mit Bodenbelägen. Auch in Kinderzimmern können Teppiche problematisch sein, denn ausgekippte Flüssigkeiten lassen sich nur mit großem Aufwand entfernen. Eine Renaissance als Bodenbelag hat Kork in den vergangenen Jahren erfahren. Dieses Material hat eine gute Ökobilanz, ist warm und weich unter den Füßen. Mit der richtigen Versiegelung und Pflege leistet der Belag viele Jahre gute Dienste.
Umbau in einer Mietwohnung
Wer in einer Mietwohnung lebt, der sollte darauf achten, bei Umbauten den ursprünglichen Boden nicht zu beschädigen und beispielsweise für Teppichböden nur wasserlöslichen Kleber zu verwenden. Soll lieber Laminat verlegt werden, dann sollte am besten mit dem Vermieter gesprochen werden. Bei manchen Böden muss zudem der Abstand zur Türunterkante im Auge behalten werden, damit die Türen später noch richtig schließen. Gegebenenfalls müssen die Türen gekürzt werden, was recht aufwendig ist und nicht ohne Absprache mit dem Vermieter passieren sollte.