Alternativen zu traditionellen Energiesystemen
Immer mehr Hausbesitzer gehen auf die Suche
nach Alternativen zu herkömmlichen
Heiz- und Energiesystemen.
Drei Technologien stehen dabei meist zur Debatte: Infrarottechnik, Solar- und Photovoltaikanlagen sowie Wärmepumpen. Infrarotstrahlung kennt wohl jeder: Sie ist unsichtbar, aber man spürt diese als angenehme Wärme. Ein klassisches Beispiel ist die Sonne, deren Strahlen auch an einem kalten Wintertag das Gesicht erwärmen. Dieses Prinzip macht sich der modernen Haustechnik zunutze – von Heizungen über Sensoren bis zu berührungslosen Armaturen.
Direkte Erwärmung
Mit Infrarotheizungen wird nicht die umgebende Luft, sondern Wände, Möbel und Menschen werden direkt erwärmt. Es entsteht eine behagliche Wärme, weniger Staubverwirbelung ist zu verzeichnen. Infrarotheizungen sind allerdings stromintensiv und lohnen sich nur in gut gedämmten Gebäuden. Die Wärmeverteilung ist punktuell. Bewegungs- und Präsenzmelder steuern per Infrarot Licht, Heizung oder Sicherheitssysteme. Der Vorteil der automatischen Steuerung ist das Einsparen von Energie. Zu beachten ist, dass Sensoren bei verkehrter Platzierung unzuverlässig sein können. Auch berührungslose Armaturen und WC-Spülungen können auf der Infrarot-Technologie basieren und sorgen für eine hygienische Bedienung im Bad. Die Technik kann in der Anschaffung teurer als gewünscht sein. Infrarottechnik bietet viele Vorteile und macht den Alltag komfortabler, effizienter und hygienischer. Besonders im Bereich Sensorik und Sanitär überwiegen die Pluspunkte deutlich. Bei Infrarotheizungen gilt: Sie sind vorwiegend für moderne, gut gedämmte Häuser interessant. In Altbauten ohne Sanierung können die laufenden Kosten dagegen schnell in die Höhe schießen. Wer den Einsatz plant, sollte daher genau prüfen, ob die Technik wirklich zur eigenen Wohnsituation passt.

Energie von der Sonne
Solarthermie wandelt Sonnenstrahlung in Wärme um und ist primär für die Warmwasserbereitung sowie zur Heizungsunterstützung nutzbar. Vorteilhaft dabei ist, dass Heizenergie gespart wird, die Technologie klimafreundlich und besonders im Sommer effektiv ist. Nachteilig ist etwa, dass Platz für Kollektoren und Speicher benötigt wird. Fotovoltaik wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um, wird im Haus genutzt. Möglich ist das Speichern in Batterien oder das Einspeisen ins Netz. Damit wird der Nutzer unabhängig von Strompreisen, dem Eigenverbrauch möglich und E-Auto oder Wärmepumpe können versorgt werden. Allerdings ist die notwendige Investition hoch und ohne Speicher fließt viel Strom ins Netz statt ins eigene Haus.
Heizen mit Umweltenergie
Wärmepumpen ziehen Wärme aus Luft, Erde oder Wasser und „pumpen“ diese ins Haus. Die Funktionsweise ist ähnlich der eines Kühlschrankes – nur eben umgekehrt. Es gibt verschiedene Typen von Wärmepumpen (Luft-Wasser-Wärmepumpe, Sole-Wasser-Wärmepumpe, Wasser-Wasser-Wärmepumpe), es sollte beim Interesse an dieser Technologie Expertenrat eingeholt werden. Wärmepumpen sind ideal mit Fotovoltaik zu kombinieren. Nachteilig sind hohe Anschaffungskosten und die Abhängigkeit vom Strompreis. Am besten geeignet sind Wärmepumpen für Neubauten oder sanierte Häuser mit Fußbodenheizung.
Gegebenheiten prüfen
Wer sich mit dem Anschaffen moderner Haustechnik beschäftigt, sollte immer die eigene Gebäudesituation prüfen oder durch Experten prüfen lassen: Dämmung, Dachausrichtung, Platz für Speicher und natürlich das Budget. Richtig geplant, können diese Systeme Energiekosten deutlich senken und das Zuhause fit für die Zukunft machen. Kurz zusammengefasst: Infrarot ist besonders interessant für Zusatzheizungen, punktuelle Wärme oder kontaktlose Steuerungen im Haus. Solarthermie eignet sich für Warmwasserbereitung, Fotovoltaik macht unabhängiger von Stromanbietern. Wärmepumpen sind eine zukunftsfähige Heizlösung, vor allem in Neubauten und sanierten Häusern – optimal in Kombination mit Fotovoltaik.

Infrarotheizung: direkt erwärmen
Infrarot wird in der Haustechnik hauptsächlich als Heizsystem eingesetzt.
Anwendungen umfassen Zusatzheizungen für wenig genutzte Räume oder Bäder, Hauptheizungen in gut gedämmten Häusern oder Außenheizungen etwa auf Terrassen. Wichtig ist die richtige Positionierung, um eine effektive Wärmeverteilung zu gewährleisten. Eine Infrarotheizung wird mit Strom betrieben und kann einfach an Wänden oder Decken montiert werden. Nach Expertendarstellung kann diese als Hauptheizung für die gesamte Wohnung eingesetzt werden, jedoch auch als Zusatzheizung eine ideale Lösung sein. Sie eignen sich besonders gut für den Einsatz in Übergangszeiten, wenn nur gelegentlich etwas geheizt werden muss. Während klassische Heizungen die Raumluft direkt erwärmen, erzeugen Infrarotsysteme eine Strahlung, die von den Objekten im Raum aufgenommen wird. Möbel, Wände, Böden und sogar Personen absorbieren die Wärmestrahlung und speichern sie. Anschließend geben sie die Wärme gleichmäßig an den Raum ab, wodurch eine konstante und lang anhaltende Wärme entsteht. Zudem trocknet die Luft mit dieser Heizart nicht aus, was das Raumklima verbessert.
