Der Kauf von Wohnungen zur Anlagezwecken erfreut sich in Vorarlberg immer
größerer Beliebtheit und ist oft die Alternative zu Sparbuch und Wertpapieren.

Der Grund für diesen Trend liegt auf der Hand: Immobilien sind wertstabil, denn Wohnen ist ein Grundbedürfnis, Grund und Boden sind nur beschränkt verfügbar. Die Renditen sind zwar meist überschaubar, werden aber vom Wertzuwachs der Immobilie kompensiert. Dennoch sollte man sich vor dem Kauf einer Immobilie als Wertanlage gut informieren. Gerade die steuerlichen Auswirkungen sind zu prüfen. „Während bei den klassischen Anlageformen nur Kapitalertragssteuern fällig werden, so ist das steuerliche Thema bei Immobilien doch etwas komplexer“, erklärt Immobilienexperte Kurt Kennerknecht von Immoteam7.

Einkünfte aus Vermietung sind grundsätzlich einkommensteuerpflichtig. Den Einnahmen (Mieterlöse) werden die „Werbungskosten“ gegenübergestellte. Das sind steuerliche Aufwendungen wie Abschreibung, Fremdkapitalkosten, Erhaltungsaufwendungen, Makler und so weiter. Der Gewinn ist dann grundsätzlich zu versteuern, es gibt aber für Kleinanleger Freibeträge.

„Es werden manche Immobilien zu deutlich überzogenen Preisen angeboten.“

Dr. Thomas Allgäuer
Lauterach

Dr. Thomas Allgäuer: „Diese Investoren haben vor wenigen Jahren Immobilien erworben, die nicht besonders attraktiv sind. Weil aber das Angebot laufend zurückgeht, lässt sich jetzt doch bei entsprechender Aufteilung ein Verkaufspreis erzielen, der vorher nicht vorstellbar war.“ Der erfahrene Lauteracher Sachverständige warnt davor, in solchen Fällen zu rasch einen Kaufvertrag zu unterzeichnen. „Lieber etwas zuwarten und eine besser geeignete Wohnung bzw. ein Haus kaufen, das seinen Preis auch wert ist.“ Wer nur zuschlägt, weil er Angst hat, dass ihm etwas durch die Lappen geht, läuft Gefahr, einen viel zu hohen Preis zu bezahlen. „Es macht immer Sinn, vor solch einem Kauf eine Expertenmeinung einzuholen. Denn leider nützen etliche Leute aus, dass der Immobilienmarkt im Land ziemlich ausgetrocknet ist.“