Richtig heizen heißt oft: bewusster heizen
Schon einfache Mittel helfen, um viel Energie sowie Kosten zu sparen und gleichzeitig ein gesundes Raumklima zu erhalten – etwa: Fenster abdichten, Heizkörper isolieren, Stoßlüften, Heizung richtig einstellen. In der Wohnung muss es im Winter nicht 25 Grad warm sein – jedes Grad weniger spart Energie. Nach Schätzungen werden pro Grad bis zu sechs Prozent Energie gespart. Dieser Wert ist umstritten – aber gewiss wird so Geld gespart. Die optimale Raumtemperatur liegt nach Expertenrat bei etwa 20 Grad. Im Bad dürfen es schon 22 Grad sein, in anderen Räumen genügen oft weniger. Zu beachten ist etwa, dass in der Küche Backofen und Kühlschrank mit heizen, im Schlafzimmer 17 bis 18 Grad für einen guten Schlaf sorgen. Übrigens: Wer in der Nacht friert, ist mit einer Wärmflasche besser beraten als mit einem beheizten Schlafraum.
Ab wann „anfeuern“ ?
Typischerweise wird frühestens ab Oktober mit dem Heizen begonnen und ab Ende April ist Heizen nicht mehr notwendig. Abhängig ist dies natürlich von der Region und dem Wetter im Winter. Umgekehrt bedeutet dies, dass der größte Teil des Heizenergieverbrauchs auf diese Monate, vor allem Dezember bis März, entfällt: Richtig heizen heißt also ebenso: später damit zu beginnen und früher aufhören. Fenster haben nicht die gleiche Isolationswirkung wie Wände. Richtig heizen bedeutet da, so wenig Wärme als möglich entweichen zu lassen, gerade im Winter. Deshalb ist es sinnvoll, Rollläden nach Einbruch der Dunkelheit herunterzulassen – so lässt sich der Wärmeverlust an den Fenstern um bis zu 20 Prozent reduzieren. Übrigens: Selbst die Vorhänge zuzuziehen bringt tatsächlich noch ein paar Prozent!
Stoßlüften
Richtiges Heizen geht nur mit richtigem Lüften: Dauerhaft gekippte Fenster sorgen kaum für Luftaustausch, nur die Wände kühlen aus. Richtiges Stoßlüften hingegen spart viel Energie und ist zudem gut für die Gesundheit. Denn – zu wenig Feuchtigkeit im Raum trocknet die Schleimhäute aus, zu viel begünstigt gerade an kalten Wänden Schimmelpilze. Die Fenster also mehrmals am Tag für ein paar Minuten ganz öffnen, damit ein kompletter Luftaustausch erfolgt – zuvor aber das Thermostatventil herunter drehen. Richtig heizen bedeutet ebenfalls, die Wärme möglichst in der Wohnung zu halten. Eine Isolationsschicht direkt hinter dem Heizkörper senkt den direkten Wärmeverlust über die Außenwand. In Fachmärkten gibt es Dämmmatten in verschiedenen Stärken und mit oder ohne Aluminiumbeschichtung (Aluminium reflektiert die Wärmestrahlung). Man sollte sich von Experten beraten lassen, Dämmen ist eine Wissenschaft für sich. Alles hilft wenig, wenn ein Teil der Wärme durch undichte Fenster und Türen entweicht. Dichtungen in Fenster- und Türrahmen werden im Lauf der Zeit porös und damit undicht. Im Winter kann das teuer werden. Die Spalten können einfach mit Schaumstoff- oder Gummidichtungsband (auch Profildichtungsband genannt) aufgefüllt werden.
Wie sollte man die Heizung bei Nacht und am Tage einstellen?
• Am Tag die Einstellung für etwa 18 bis 20 Grad.
• In der Nacht im Schlafzimmer 14 bis 16 Grad.
• In meist ungenutzten Räumen für 14 Grad.
Umstritten ist die Nachtabsenkung der Temperatur. Am Tage soll es ja warm sein, in der Nacht könnte die Heizung theoretisch ganz abgeschaltet werden. Doch am Morgen muss man dann wieder einheizen, um eine warme Wohnung zu haben – das verschlingt Heizenergie. Umstritten ist, ob das erneute Aufheizen der erkalteten Wohnung nun sinnvoller ist als das Durchheizen mit „Nachtabsenkung“, also einer zwar niedrigeren, aber nicht niedrigen Temperatur. Die Antwort ist von vielen Faktoren abhängig, vor allem von der Gebäudemasse und der Gebäudedämmung, und die kann für den konkreten Anwendungsfall nur ein Experte ermitteln. Eine Faustregel: In einer Nacht mit null Grad Außentemperatur die Heizung einmal komplett abschalten. Am nächsten Morgen die Temperatur prüfen: Je tiefer die Temperatur über Nacht gesunken ist, desto weniger Energie konnte das Gebäude oder die Wohnung speichern, desto sinnvoller wäre eine Nachtabsenkung, also das Heizen in der Nacht mit niedriger Temperatur. Übrigens: Nicht nur in der Nacht, auch am Tag kann man die Heiztemperatur senken, wenn tagsüber niemand zu Hause ist – und damit bei Gebäuden mit hohem Verbrauch bis zu 15 Prozent an Energie sparen.