Damit der Traum vom Eigentum kein Albtraum wird
Den perfekten Zeitpunkt für den Kauf einer Wohnung gibt es nicht. Das ist immer stark von individuellen Umständen und Prioritäten abhängig. Generell ist der Kauf einer Immobilie eine langfristige Entscheidung, die gut überlegt sein sollte.
Wichtige Faktoren sind die persönliche Lebensplanung, die finanzielle Situation und die Marktlage generell. Der Kauf einer Eigentumswohnung ist in jedem Fall ein großer Schritt – emotional, finanziell und rechtlich. Es gibt spezifische gesetzliche Vorschriften, die Interessierte unbedingt kennen sollten, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.
Rundum informieren
Der Erwerb einer Eigentumswohnung unterliegt dem Wohnungseigentumsgesetz. Es regelt das Verhältnis der einzelnen Eigentümer untereinander sowie zur Eigentümergemeinschaft. Käufer sollten sich über die Nutzwertberechnung (Miteigentumsanteil), bestehende Hausordnungen sowie Rücklagenstand und geplante Sanierungen informieren. Experten empfehlen, vor dem Kauf einer gebrauchten Wohnung die Protokolle der Eigentümerversammlung zu lesen – diese geben Aufschluss über geplante Sanierungen und mögliche Probleme im Haus. Vor dem Kauf einer Wohnung sollte man deshalb nicht nur auf das Exposé schauen.
Kaufvertrag prüfen
Zentrale rechtliche Grundlage für den Erwerb einer Wohnung ist der Kaufvertrag. In der Regel wird dieser von einem Rechtsanwalt oder Notar erarbeitet, der auch als Treuhänder fungiert. Der Vertrag muss schriftlich abgeschlossen und beglaubigt werden, um in der Folge den Eintrag ins Grundbuch zu ermöglichen. Neben den Vertragsparteien sollten im Vertrag unter anderem eine exakte Beschreibung der Wohnung, Grundstücksnummer und Nutzwert, Kaufpreis und Zahlungsbedingungen sowie der Übergabetermin festgeschrieben sein. Damit nichts vergessen wird ist es empfehlenswert, einen Rechtsanwalt mit Immobilienerfahrung zurate zu ziehen, besonders bei gebrauchten Wohnungen oder Bauträgerprojekten. Üblich ist es, den Kaufpreis über ein Treuhandkonto eines Notars oder Rechtsanwalts abzuwickeln. Eine solche Abwicklung schützt beide Seiten vor Betrug oder Zahlungsausfall. Der Kaufpreis wird erst dann an den Verkäufer ausbezahlt, wenn der Vertrag beglaubigt ist, die Grundverkehrsbehörde zugestimmt hat und die Eintragung ins Grundbuch gesichert ist. Der Erwerb von Grundstücken und Wohnungen wird durch das Grundverkehrsgesetz geregelt. Je nach Art des Käufers und der Nutzung ist eine behördliche Genehmigung erforderlich. Beim Kauf einer Hauptwohnsitzwohnung ist keine Genehmigung notwendig. Soll das Eigentum als Zweitwohnsitz oder zur Vermietung (Ferienwohnung) genutzt werden, ist eine Genehmigung erforderlich.

Vertrag und Kosten
Der Kaufvertrag allein macht bislang nicht zum Eigentümer. Erst mit der Eintragung ins Grundbuch wird das Eigentum rechtskräftig übertragen. Diese erfolgt meist über die Einreichung eines beauftragten Juristen. Zu beachten ist dabei, dass neben dem Kaufpreis beim Wohnungskauf weitere Kosten anfallen. Dazu gehören neben anderen die Grunderwerbsteuer (3,5 Prozent des Kaufpreises) sowie die Kosten für Notar/Rechtsanwalt (inkl. Treuhand). Eine schriftliche Finanzierungszusage der jeweiligen Bank sollte vor Unterzeichnung des Kaufvertrags eingeholt werden, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
Genaue Informationen
Ist eine in die engere Wahl gezogene Immobilie, Wohnung oder Haus, gefunden, sollten unbedingt bestimmte Kriterien beachtet werden? Man sollte möglichst viel über den Bau selbst und dessen Substanz wissen, ebenso über eventuell notwendige Sanierungen (bei Altbauten) und einen möglichen Ausbau. Überdies empfiehlt es sich, Erkundigungen über im Umfeld des Objekts geplante Baumaßnahmen einzuholen.
Juristische Begleitung
Der Kauf einer Wohnung ist rechtlich komplex, vorwiegend wegen des strengen Grundverkehrsgesetzes. Empfehlenswert ist es, sich von einem Rechtsanwalt mit Erfahrung im Immobilienrecht beraten zu lassen. Dies schützt vor unangenehmen Überraschungen – insbesondere bei Nutzungsfragen, Genehmigungspflichten und Altlasten.

Finanzierung checken
Viele Menschen träumen davon, in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Wer auf der Suche nach einem Haus oder einer Wohnung ist, der sollte sich vorab einige wichtige Fragen stellen. Solche essenziellen Fragen sind: Wird das Haus oder die neue Wohnung benötigt, weil das bisherige Wohnumfeld nicht mehr passt? Wirken sich Veränderungen in der Umgebung belastend aus? Soll die Immobilie als wertstabile und inflationssichere Geldanlage genutzt werden oder soll das Eigentum als Altersvorsorge dienen?
Eigenkapital ansparen
Essenziell ist natürlich auch die Finanzierung. Verfügt der Interessent über ein Eigenkapital von 20, besser noch 30 Prozent des Kaufpreises und ein stabiles überdurchschnittliches Einkommen, lohnt es sich tatsächlich, in ein Haus zu investieren. Je mehr aus der eigenen Tasche bezahlt werden kann, desto eher kommen die Banken mit guten Konditionen entgegen. Wichtig ist außerdem, dass der Darlehensnehmer auch bei einem eventuellen Verdienstausfall (Invalidität, Frührente) seine Raten pünktlich bezahlen kann. Dafür sollte Vorsorge getroffen werden.