Das Alter bringt – früher oder später für jede und jeden – eine Abnahme der Muskelkraft, in der Folge Einschränkungen bei der Beweglichkeit, beim Hören oder Sehen mit sich. Obwohl Seniorinnen und Senioren meist sehr vorsichtig sind, verunglücken sie dann besonders häufig. All das sollte keine Angst erzeugen, sondern motivieren, entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Der Trend besagt, dass immer mehr Österreicher so lange als irgend möglich in ihren eigenen vier Wänden leben wollen. Das Wichtigste dabei ist die Sicherheit, denn mit etwa 80 Prozent sind Stürze die häufigste Unfallursache älterer Menschen zu Hause. Faktoren für sicheres Wohnen sind das Beseitigen von Gefahrenquellen und Maßnahmen, die in Notsituationen rasche Hilfe ermöglichen.

Verkannte Gefahren

Ursache für einen Unfall sind oft Gefahrenquellen, die entweder nicht erkannt oder verharmlost werden, weil die Bewohner damit vertraut sind. Erschwernisse bei der täglichen Lebensführung werden oft damit begründet, dass einem im Alter halt manches nicht mehr so leicht „von der Hand geht“. Doch eine Wohnungsgestaltung, die zu Beginn auf eine andere Familiensituation zugeschnitten war, kann sich im Alter als nicht mehr so praktisch erweisen und den Alltag unnötig erschweren. Und nicht alles, was bequem ausschaut, ist es auch. Wirkliche Bequemlichkeit steigert das Wohlbefinden und ist nicht immer mit kostspieligen Anschaffungen gleichzusetzen. Die Wohnung im Alter zu verändern und diese

Mit „neuen“ Augen

Die Wohnung einmal „unter die Lupe“ zu nehmen und über Veränderungen nachzudenken, die hilfreich und nützlich sein könnten. Wohnen im Alter – worum geht es? Unnötige Schwellen, enge Sanitärräume, rutschige Böden, falsch platzierte Lichtschalter und so einiges mehr. Wir entschlossen uns zum Umbau und waren angenehm überrascht. Gut geplant bringt ein entsprechender Umbau enorme Lebensqualität, Sicherheit und Unabhängigkeit für die Senioren: keine Schwellen, alle Räume leicht erreichbar, große Sanitärräume, Lichtschalter und die Gegensprechanlage angepasst und, und, und. Hauseingänge und Treppen bergen oft ebenfalls Stolperstellen wie etwa Plattenwege, ausgetretene oder zu hohe Stufen, mangelhafte Geländer, Rutschgefahren, unzulängliche Beleuchtung, verstellte Eingänge und Stiegen, lose liegende oder sich wellende Teppiche und Ähnliches.

Auf Sicherheit setzen

Zum Versperren der Eingangstür sollte eine sichere Lösung gewählt werden, möglichst unter Verzicht auf Riegel oder Sicherheitskette. Günstig bei lnnentüren sind sogenannte Bügelgriffe. Türschwellen sollten entfernt oder sogenannte Schwellenbrücken installiert werden. Besonders viele Unfälle passieren im Bad. Durch das feucht-warme Klima kann es zu Kreislaufproblemen und Schwindel kommen. Eine einfache Maßnahme zur Vorsorge von Stürzen sind rutschfeste Matten vor und in der Badewanne oder Duschtasse. Gummimatten mit Saugnäpfen können schnell montiert werden und bieten auch nassen Füßen Halt. Badezimmerteppiche sollten auf der Bodenseite rutschfest sein. Auch Haltegriffe in der Dusche, bei der Wanne und beim WC reduzieren die Sturzgefahr und verhindern Verletzungen. Sollte doch einmal etwas passieren, müssen Helfer schnell zur Tat schreiten können. Badezimmer- und WC-Türen sollten daher nach außen aufgehen. Auch in schlecht beleuchteten Stiegenhäusern kann es leicht zu Unfällen kommen. Lichtschalter am Treppenanfang und -ende oder Bewegungsmelder sind hilfreich. Im Treppenhaus gibt ein durchgehender Handlauf auf beiden Seiten Halt. Dieser sollte über die erste und letzte Stufe hinausgehen. Für Menschen mit Bewegungseinschränkungen ist ein Treppenlift nicht nur bequem, sondern auch sicher. Der Bodenbelag sollte aus rutschhemmendem Material bestehen. In der Küche sind Einhandmischbatterien mit eingebautem Thermostat empfehlenswert, da diese vor Verbrühungen schützen.

Hilfe auf Knopfdruck

Für viele alleinstehende Personen bietet eine Rufhilfe die Möglichkeit, auch bei Hilfsbedürftigkeit in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Es trägt zur Beruhigung auch der Angehörigen bei, dass im Notfall für Hilfe gesorgt ist. Mit einer Rufhilfe kann per Knopfdruck Unterstützung angefordert werden. Durch das Drücken eines Alarmknopfes, der wie eine Armbanduhr am Handgelenk getragen wird, stellt sich innerhalb von wenigen Sekunden automatisch eine Verbindung zur Rufhilfezentrale der entsprechenden Hilfsorganisation her. Über eine Freisprecheinrichtung kann nun die/der Hilfsbedürftige mit der Notrufzentrale sprechen, ohne den Telefonhörer abheben zu müssen. Diese Form der Hilfe kann auf Dauer oder auch nur für einige Wochen in Anspruch genommen werden. Die Montage des Rufhilfegerätes erfolgt rasch und unbürokratisch durch die jeweilige Hilfsorganisation. Häufig entfallen Installationskosten oder es gibt Gratisaktionen. Eine monatliche Miete deckt die Kosten für das Gerät bzw. die damit verbundene Dienstleistung ab.

Unter einem Dach

Natürlich gibt es auch andere Konzepte im Land, die genutzt werden können, wenn der Umbau der eigenen Wohnung nicht möglich ist. Mehrgenerationenhäuser- oder Wohnanlagen etwa sind alternative Konzepte. Unter Mehrgenerationenwohnanlagen versteht man, dass ältere Menschen gemeinsam mit Familien und jungen Menschen unter einem Dach leben. Das Zusammenleben hat eine familienähnliche Struktur und ist geprägt von Nachbarschaftshilfe. Die Menschen unterschiedlichen Alters wohnen in einer Anlage mit unterschiedlich großen, barrierefreien Wohneinheiten. Die Generationen sollen vom Zusammenleben profitieren. Familien und junge Paare können den Älteren mit Erledigungen, Einkäufen und schwerer Gartenarbeit zur Hand gehen. Die Senioren können die Familien bei der Betreuung der Kinder unterstützen. Das Wohnkonzept soll dem Alleinsein im Alter entgegenwirken. Wenn intensive Pflege durch ein Fachpersonal notwendig ist, ist das Mehrgenerationenhaus allerdings nicht die passende Wohnform. In Vorarlberg gibt es Mehrgenerationenwohnanlagen etwa in Bludenz oder in Tosters.

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Guter Rat vom Fachmann

ls Immobilienvermittler kennen wir sehr viele unterschiedliche Wohnszenarien und die je nach Lebenssituation geäußerten Wünsche. Altersgerechter Wohnraum hängt neben baulichen Kriterien oft mit der unmittelbaren Umgebung und Infrastruktur zusammen. Gute Nachbarschaft und eine funktionierende Hausgemeinschaft, ein professioneller Hausversorger und eine zuverlässige Abwicklung sämtlicher notwendigen Aufgaben zählen ebenfalls zu den Pluspunkten einer sorgenfreien Wohnstatt. Die Maier Immobiliengruppe hat sehr viele Wohnungen im Gebraucht- wie im Neubausektor im Portfolio. Gerne berät unser kompetentes Expertenteam, worauf man zu achten hat.

 

Roberto Maier, Immo-Agentur