Energieeffizienz beim Bauen ist ein zukunftsweisender Ansatz in der modernen Architektur und Bauindustrie: Gebäude sind so zu gestalten und zu konstruieren, dass diese einen minimalen Energieverbrauch haben und gleichzeitig einen maximalen Komfort für die Bewohner bieten.

Dieser Ansatz spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der globalen Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit.

Gesamter Prozess

Energieeffizientes Bauen bedeutet mehr als „nur“ das Verwenden nachhaltiger Baustoffe. Es muss alle Ebenen des Bauprozesses mitbedenken: von der Wiederverwertbarkeit von Materialien über die Abfälle, die während des Bauens anfallen, bis hin zu den Emissionen, die nach Errichtung zum laufenden Betrieb des Gebäudes aufgewendet werden müssen.
In Österreich gibt es etwa gesetzliche Regelungen zur Energieeffizienz von Gebäuden, die den Energieverbrauch pro Quadratmeter und Jahr begrenzen. Diese Regelungen sind Teil des österreichischen Baurechts und basieren auf EU-Richtlinien zur Energieeffizienz von Gebäuden. Die genauen Anforderungen können jedoch je nach Bundesland unterschiedlich sein. Experten empfehlen deshalb, sich bei den zuständigen Ämtern zu informieren, denn mit Blick auf die Klimaziele sind weitere Verschärfungen nicht unwahrscheinlich.

„Klima-Problem“

Die Bauindustrie gilt als eine der Hauptverantwortlichen der globalen Erderwärmung: Rund 40 Prozent der CO2-Emissionen und nahezu ein Drittel aller Abfälle in der EU entstehen durch das Baugewerbe (Europäische Kommission, Living and Construction, 2022). Eine Bauindustrie, die moderne Erkenntnisse zum Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit ignoriert, wird daher über kurz oder lang zum Problem fürs Klima. Doch was wäre, wenn Bauen nicht als Problem, sondern auch als Teil der Lösung betrachtet wird? Moderne Baukonzepte, Technologien oder Rohstoffverwertung für mehr Energieeffizienz gehören zu dieser Lösung, Dazu sind Akteure wie Planer, Architekten, Baustoff-erzeuger und Bauträger gefragt.

Gut isolieren

Ein wichtiger Aspekt des energieeffizienten Bauens ist die Isolierung und die Wärmedämmung. Diese sind entscheidend, um den Wärmeverlust im Winter und die Hitzeaufnahme im Sommer zu reduzieren. Hochwertige Fenster, Dach- und Wand-
isolierung minimieren den Bedarf an Heizung und Kühlung. Mehr und mehr rücken unter dem „Dach Energieeffizienz“ Passivhäuser in den Fokus. Diese sind so konzipiert, dass extrem wenig Energie benötigt wird. Genutzt werden natürliche Ressourcen wie Sonnenlicht und Wärmegewinnung durch hohe Isolationsstandards, belüftungsoptimierte Designs und Wärmepumpentechnologien. Durch das Integrieren von erneuerbaren Energiequellen wie Solarpaneels, Windturbinen oder geothermischen Heizsystemen ermöglichen es, zumindest einen Teil des gesamten Energiebedarfs für ein Gebäude aus nachhaltigen Quellen zu decken.

Verbrauch minimieren

Ein weiterer wichtiger Aspekt, um den Energieverbrauch weiter zu minimieren, ist die Verwendung von hocheffizienten Heiz- und Kühlsystemen wie Wärmepumpen oder Klimaanlagen mit variabler Geschwindigkeit. Weitere Optimierungen bringen intelligente Gebäudeautomationen. Das geschieht durch den Einsatz von intelligenten Systemen und Technologien wie Smart-Home-Steuerungen und vernetzten Sensoren, die sich an die Bedürfnisse der Bewohner anpassen. Natürlich ist die Auswahl eines geeigneten Bauplatzes und die Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten ebenso ein Aspekt, der den Energieverbrauch weiter optimieren kann. Die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Annehmlichkeiten kann den Bedarf an privaten Fahrzeugen verringern. Und beim Bauen sollte darauf geachtet werden, dass umweltfreundliche Baumaterialien mit einer geringen Umweltauswirkung und langer Lebensdauer zum Einsatz kommen. Auch dies trägt zur Nachhaltigkeit von Gebäuden bei.

Fazit

Energieeffizientes Bauen ist nicht nur umweltfreundlich, sondern kann langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen führen, indem der Energieverbrauch und die Betriebskosten eines Gebäudes minimiert werden. Es ist eine wichtige Strategie, um den steigenden Energiebedarf der Welt nachhaltig zu decken und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.