Endlich das eigene Leben beginnen, neue Freiheiten genießen, sein eigener Herr sein. Es sicher eine der spannendsten und zugleich eine schwierige Etappe im Leben – der Bezug der ersten eigenen Wohnung.

Es ist nicht verwunderlich, dass viele Jugendliche schon in der Pubertät von einer eigenen Wohnung träumen, sich erste Gedanken über den Abnabelungsprozess und die Unabhängigkeit machen, weil sie sich nicht länger alles von den Eltern sagen lassen möchten. So mancher jedoch verlässt überstürzt das Elternhaus und stellt dann schnell fest, dass das Geld nicht mehr ausreicht oder sie mit den vielen neuen Aufgaben total überfordert sind. Eines ist jedoch sicher: Wer einmal sein eigenes Reich bezogen hat, möchte dieses Gefühl der Freiheit und Selbstbestimmtheit nie mehr missen – zumindest wohnlich gesehen.

Gut überlegen

Die erste eigene Wohnung ist also mit Sicherheit einer der größten Einschnitte auf dem Lebensweg. Natürlich steht bei dem Gedanken an die eigenen vier Wände und dem Entschluss, diesen auch umzusetzen, zunächst die Suche an. Neben der Klarheit über den finanziellen Spielraum sind noch einige Überlegungen notwendig. Diese betreffen beispielsweise die Größe der Wohnung, Bad mit Wanne oder Dusche, Erdgeschoßlage oder weiter oben, Kellerbedarf und so weiter. Ist das alles geklärt, war die Suche erfolgreich, folgt die Wohnungsbesichtigung. Und auch dabei sollte unbedingt einiges beachtet werden, damit im Nachhinein nicht Extrakosten oder anderen Überraschungen für ein böses Erwachen sorgen. So ist auf den Zustand der Wohnungen in allen Ecken zu schauen, die Verkehrsanbindung, die Geräuschkulisse sollten ebenso unter die Lupe genommen werden wie etwa die Dämmung und die Helligkeit der Wohnung. Bedacht werden sollte auch die Höhe der Kaution, die beim Zustandekommen eines Mietverhältnisses zu hinterlegen ist. Ist man sich mit dem Vermieter einig, steht die Unterzeichnung des Mietvertrages an. Bei der Wohnungsübergabe bekommt der Mieter dann die Schlüssel und geht mit dem Vermieter nochmals alle Räume durch. Hier sollte vom Vermieter ein Wohnungsübergabeprotokoll geführt werden, in dem beispielsweise Zählerstände und etwaige Mängel festgehalten werden.

Ersteinrichtung planen

Nun geht es an die Planung der Ersteinrichtung. Das beginnt mit einfachen Gegenständen wie der Mikrowelle, Herd und Pfannen bis hin zu Kochlöffeln, Ofenhandschuhen oder Besteck. Ein Stellplan macht vor dem Einzug und Kauf großer Möbel Sinn und ist zu empfehlen. Den eigentlichen Umzug kann man klassisch mit Freunden und Familie erledigen oder ein Umzugsunternehmen beauftragen. Beim Auszug von zu Hause bleibt auch der Papierkram nicht aus. Beispielsweise die Anmeldung am neuen Wohnsitz.Manchmal muss vor dem Einzug erst renoviert werden. Davon bleibt selbst die erste eigene Wohnung nicht verschont. Denn der Umzug und das Leben der Vormieter können im neuen Zuhause schon Spuren hinterlassen haben. Damit die eigenen vier Wände in neuem Glanz erstrahlen, kommt es für Laien und Hobbyhandwerker vor allem auf eines an: das richtige Werkzeug. Warum da Qualität so eine große Rolle spielt? Ganz einfach: Weil gute Geräte Sicherheit im Haushalt garantieren. Ein Hammer, der beim Hämmern plötzlich den Kopf verliert, oder ein Schraubenzieher, der einfach abbricht, sind nicht nur ärgerlich. Unter Umständen können Billigprodukte beim Heimwerken zu schlimmen Verletzungen führen. Außerdem müssen robuste Utensilien nicht so schnell ersetzt werden und das schont zusätzlich den Geldbeutel.

Keine großen Sprünge

Die eigene Wohnung ist für jeden Menschen etwas ganz Besonderes. Viele müssen dabei weniger auf die Größe und das Aussehen der Wohnung achten als auf deren Preis. Große Sprünge sind nicht möglich, daher ist es umso wichtiger, die Wohnung gemütlich und einladend einzurichten. Damit eine Wohnung sowohl funktional als auch gemütlich ist, müssen verschiedene Dinge in jedem Fall beachtet werden. Verantwortlich für die Gemütlichkeit sind so Boden, Wände und Decke der Räume, die Möbelstücke, Deko-Elemente und Beleuchtung. Bei all dem kann auch mit wenig Geld viel erreicht werden. Während ein neuer Bodenbelag für die erste eigene Wohnung in der Regel das Budget sprengt, können beispielsweise mit kleinen und günstigen Teppichen Akzente gesetzt und verschiedene Bereiche der Wohnung voneinander abgegrenzt werden. Ein kleiner Teppich unter dem Couchtisch sorgt für mehr Gemütlichkeit. Schwieriger wird es dann schon bei den Wänden oder der Decke. Die Wände können relativ günstig mit passenden Farben gestaltet werden. Vor allem dann, wenn auf kreative Muster und Übergänge gesetzt wird. Ist ein wenig mehr Spielraum im Budget, können auch formschöne Mustertapeten angebracht werden. Besonders beliebt bei der Wand- und Deckengestaltung sind elegante Stuckleisten. Diese aus Styropor gefertigten Leis-ten können ohne großen Aufwand einfach verklebt werden und sorgen für stylishe Übergänge zwischen Wand und Decke oder für kleine Designelemente, die die Wohnung besonders machen. Zudem lassen sich die Leisten später problemlos wieder entfernen.

Möbel müssen nicht teuer sein

Hochwertige Möbel sind oft sehr teuer und somit für die erste eigene Wohnung in den meisten Fällen unerschwinglich. Hat man verschiedene Werkzeuge zur Hand, kann man auch ganz einfach und mit wenig finanziellem Aufwand schöne Palettenmöbel selbst bauen. Diese wirken rustikal und einladend und können verschiedene Bereiche der ersten Wohnung mit ihrem Look beeinflussen. Damit die erste Wohnung richtig gemütlich wird, darf es an Dekoration nicht fehlen. Doch auch Deko ist häufig sehr teuer. Das muss allerdings nicht sein, wenn diese einfach selbst gestaltet wird. Schließlich liegt „Do it yourself!“ nicht nur im Trend, sondern es sind auch viele Anleitungen und Inspirationen im Netz zu finden. Wenn dann noch ein wenig Geld für einige Pflanzen übrig ist und diese in der Wohnung verteilt werden, wirken diese direkt viel lebendiger und wohnlicher.