Meist denken Besitzer an das Schlimmste, wenn sie im Keller großflächige Pilzbesiedelungen entdecken doch es handelt sich nicht immer gleich um den Hausschwamm! Überall wo ein nasses und mäßig warmes Millieu vorherrscht, kann sich der „Braune Kellerschwamm“ auf allen Untergründen ansiedeln, die ihm Nährstoffe bieten. Das können Holzfaserplatten, Holzbalken, Bretter, Textilien aber auch je nach Beschaffenheit Steinwände (Bruchstein mit breiten Fugen, die an Erdreich anliegen) sein. Er sieht auf den ersten Blick für Laien dem Hausschwamm recht ähnlich und gilt als ein holzzerstörender Pilz. Warum der Kellerschwamm mit dem klingenden Namen coniophora puteana weit weniger Zerstörungspotenzial bietet wie der echte Hausschwamm und was man tun kann, um seine Ausbreitung einzudämmen, untenstehend.

Feuchte als Basis

Neben dem „Echten Hausschwamm“ der als massiver Holzzerstörer gilt, kämpft der Braune Kellerschwamm mit dem Ausgebreiteten Hausporling um den zweiten Platz. Das Mycel des braunen Kellerschwamms sieht aus wie feine Wurzeln, die ebenfalls dicht am befallenen Material anliegen. Das Geflecht hat meist eine dunkelbraune bis schwärzliche Farbe. Der Pilz erzeugt eine intensive Braunfäule. Anders als der Echte Hausschwamm, bildet der Braune Kellerschwamm kein flächiges Mycel, was ihn vor Austrocknung schützt. Damit bleibt eine Überdauerung bei Trockenperioden auf das Vorhandensein einer nahen Wasserquelle begrenzt, an anderen Stellen ist sie ausgeschlossen.

Ein Befall durch den Braunen Kellerschwamm tritt häufig auf, wenn Holz mit feuchtem Mauerwerk oder Erdreich in Kontakt steht, z. B. in feuchten Kellerräumen oder nicht unterkellerten Erdgeschoßen. Betroffene Holzbauteile sind daher zu entfernen. Die Wasserquelle ist vermutlich im Mauerwerk zu suchen: eine recht stabile Kondensation von (überwiegend im Sommer) einströmender warmer Luft, die langanhaltend in der kalten Kellerwand auskondensieren kann. Mit dem im Wandmauerwerk gepufferten freien Wasser versorgt sich der Pilz und überbrückt trockenere Zeiten im Winter. Von dieser sicheren Wasserversorgung ausgehend, kann und muss der Pilz die relativ trockneren Holzteile im Kellerraum bewachsen, um sie dann abzubauen.

Teile entfernen

Im ersten Schritt sollten alle befallenen Elemente so weit entfernt werden, dass mindestens 30 cm neben dem sichtbar befallenen Teil das Material beseitigt wird, um das Pilzmycel auch restlos mitzunehmen. Die Feuchtigkeit muss dauerhaft in den befallenen Bereichen auf normale Werte (Holzfeuchte unter 20 Prozent) gesenkt werden, um den Kellerschwamm auszutrocknen und ihm die Lebensgrundlage zu entziehen. Kann dies dauerhaft gewährleistet werden, sollte der Befall nicht wieder auftreten. Regelmäßige Kontrollen machen allerdings Sinn um keine bösen Überraschungen zu erleben. Zusätzlich zu oben genannten Maßnahmen kann auch befallenes Mauerwerk mit Hitze behandelt, oder potenziell gefährdete Bereiche mit einem Fungizid behandelt werden, um einer weiteren Ausbreitung vorzubeugen. Für diese Maßnahmen ist es allerdings sinnvoll, einen Fachmann hinzuzuziehen, der zumindest in beratender Funktion bei der Auswahl von Fungizid und weiteren Maßnahmen hilft.

Gutachter beiziehen

Es macht Sinn mit Hilfe eines Baugutachters die Ursachen für die hohe Feuchtigkeit in den betroffenen Bereichen festzustellen. Waren es nur unsachgemäß verbaute Baustoffe oder liegen fehlerhafte Bauteile oder schlechte Bausubstanz dem Eindringen von Feuchtigkeit zu Grunde? Eine genaue Analyse der Sachverhalte und die Beseitigung von eventuell vorhandenen Baumängeln ist ein wichtiger Teil der Sanierungsmaßnahmen, um zukünftig auch wirklich dauerhaft Ruhe vor dem Kellerschwamm und anderen Pilzen und Schädlingen zu haben. Wird tragende Bausubstanz durch den Pilz zerstört, können hohe Sanierungskosten, die im Vorfeld vermeidbar gewesen wären, entstehen.