Nachhaltiges Bauen – dabei meinen zumindest Laien, es gehe vor allem um das Energiesparen.
Aber nachhaltiges Bauen oder Renovieren bedeutet mehr.

Ziel des nachhaltigen Planens und Bauens ist die Optimierung eines Gebäudes über dessen gesamten Lebenszyklus zur Minimierung des Energie- und Ressourcenverbrauches, zur Verringerung von Umweltbelastungen und zur Verbesserung der Gesamtwirtschaftlichkeit. Gleichzeitig sollen der Wohnkomfort und/oder die Arbeitsplatzqualität sowie die Lebensqualität der Nutzer gesteigert werden. Eine Weiter- oder Umnützung eines vorhandenen Gebäudes bietet gegen-über einem Neubau den Vorteil, dass in der Regel deutlich geringere Energie- und Stoffströme anfallen. Durch gezielte Instandhaltung und Modernisierung werden weniger natürliche Ressourcen verbraucht und die Umwelt geschont.

Wer nachhaltig und ökologisch bauen will, lässt sich leicht von Investitionskosten und komplexen Anforderungen abschrecken. Mit der richtigen Planung jedoch können Häuslebauer nachhaltig bauen und damit langfristig sparen. Ein großer Anteil des nachhaltigen Bauens befasst sich mit der Minimierung des Energieverbrauchs. Hier lässt sich mit relativ wenig Einsatz viel bewirken. „Grünes Bauen“ heißt auch immer, Einflussfaktoren zu optimieren – das können Materialien ebenso sein wie Prozesse und Technik oder die Bewahrung von Naturflächen. Bevor jedoch nachhaltig gebaut werden kann, muss auch nachhaltig geplant werden. Und vor Beginn einer nachhaltigen Planung sollte ebenfalls einiges geklärt und in einem Projekthandbuch klar formuliert werden. Dazu gehören die Aufgaben des Bauherren für nachhaltiges Planen (und Bauen). Gleichzeitig braucht es einer Rollen- und Leistungsbeschreibung für ein nachhaltiges Projektmanagement respektive eine nachhaltige Projektsteuerung. Und fest geschrieben werden sollten ebenfalls die Aufgaben der Planer beim nachhaltigen Planen (und Bauen); hier handelt es sich teilweise um Leistungen, die nicht als quasi Standardleistung abgerufen werden können. Weiter ist es sinnvoll, ein Kernteam für nachhaltiges Planen (und Bauen) in der Planungsphase zu installieren.

Bei Haussanierungen

Viele Maßnahmen lassen sich jedoch auch nachträglich im Rahmen einer Haussanierung durchführen. Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass flächensparend gebaut wird. Geprüft werden sollte der geplante Standort etwa in puncto Infrastruktur und Lichteinfall. Natürlich sollte ressourcenschonend geplant und ökologische Baustoffe genutzt werden. Besonders genau muss auf die Wärmedämmung geschaut werden. Verzichtet werden sollte auf Flächenversiegelungen. In Sachen nachhaltiges Planen haben sich nach Expertenmeinung Schwerpunkt-themen herauskristallisiert, die mit großer Sorgfalt vorbereitet und im Planungsprozess kontinuierlich begleitet werden müssen. Dazu gehört ewta ein projektindividueller Bewertungsmaßstab für nachhaltiges Planen durch Erstellung eines Zielsetzungskataloges mit klaren Wertvorgaben. Weiterhin ist es wichtig, ein Teilbudget zu erstellen, das insbesondere die Nachhaltigkeit als eigene Kostengruppe innerhalb der Gesamt- bzw. Errichtungskosten und Zuordnung der geplanten Maßnahmen im Budget als Basis für eine nachhaltige Projektsteuerung berücksichtigt. Oder ebenso beachtet werden sollte, dass Zielerreichungsgrad und Entwicklung allfällig erforderlicher Steuerungsmaßnahmen sowie punktuelle Prüfung der Planungsergebnisse hinsichtlich Nachhaltigkeit mit Abschluss der jeweiligen Planungsphase regelmäßig überprüft werden.

Materialwahl ist essenziell

Wer nur die Wände streichen oder ein Zimmer herrichten will, hat es mit einer überschaubaren Zahl von Materialien zu tun. Häuslebauer haben es da schon schwieriger. Ganz wichtig ist es, nur Naturbaustoffe sowie umweltfreundlich hergestellte und wiederverwertbare Bauteile zu verwenden. Weiter sollten Herstellung, Transport und Entsorgung energie- und schadstoffarm sein. Das Material sollte regional verfügbar und aus einem nachwachsenden Rohstoff sein. Vor allem auf Schadstoffe muss verzichtet werden. Besonders beliebt sind beim nachhaltigen Bauen ökologische Dämmstoffe wie Jute oder Hanf. Aber auch Holz, Lehm und Naturfarben auf Pflanzenbasis, aus Kalk oder Kasein werden gerne eingesetzt. Vermieden werden sollten hingegen Lacke, Kunststoffe auf Rohölbasis und Dämmwolle.