Ob es sich um einen alten Dachboden, eine leer stehende Altbauwohnung oder eine noch unfertige Neubaufläche handelt: Ein Ausbau ist ein großes Projekt, das mit viel Planung, Zeit und Einsatz verbunden ist.

Damit ein gemütliches Heim entsteht, gibt es ein paar Dinge, auf die man achten sollte. Bevor mit dem Bauen losgelegt wird sollte klar sein, wie die Wohnung später aussehen soll. Welche Räume braucht man? Wo ist Platz für Küche und Bad? Wo soll das Schlafzimmer hin – und ist genug Stauraum vorhanden? Da lohnt es sich, den Grundriss sorgfältig durchzugehen und zu überlegen, was nicht nur schön, sondern auch funktional ist. Dabei sollte man sich nicht nur an der aktuellen Lebenssituation orientieren, sondern auch an die Zukunft denken. Wenn möglich, sollte man sich professionelle Unterstützung holen – etwa durch einen Architekten oder eine Bauplanerin. Sie helfen, die Möglichkeiten voll auszuschöpfen und ebenso rechtliche oder technische Hürden frühzeitig zu erkennen.

Realistisches Budget

Beim Ausbau gibt es immer wieder Überraschungen, mit denen man nicht gerechnet hat. Ein undichter Wasseranschluss, unerwartete Estricharbeiten oder schlichtweg – der schöne Boden ist leider teurer als gedacht. Deshalb ist es sinnvoll, von Anfang an ein Budget aufzustellen – und zusätzlich zehn bis 20 Prozent als Finanzpuffer einzuplanen. Kleine Posten wie Werkzeug, Schrauben, Farbe, Kleber oder Mietkosten für Maschinen summieren sich schnell. Wer den Überblick behält, kann entspannter bauen – und muss später nicht sparen, wo es wehtut.

Zeitabfolge der Arbeiten

Beim Ausbau zählt nicht nur, was gemacht werden muss, sondern auch, wann etwas zu tun ist. Wer etwa den schönen Holzboden verlegt, bevor die Elektrik fertig ist, wird sich später über Kabelkanäle ärgern. Grundsätzlich sollten zuerst die Rohbauarbeiten, etwa Wände einziehen oder abreißen, erledigt werden. Dann folgen Elektroinstallationen und Wasserleitungseinbau, bevor es ans Dämmen, den Trockenbau und das Verlegen von Estrich geht. Dann werden die Wände verputzt oder tapeziert und die Böden verlegt, bevor Sanitär- und Kücheneinbauten erfolgen. Ein klarer Bauablauf spart nicht nur Zeit, sondern vermeidet doppelte Arbeit – und so Kosten.

Fachleute einbeziehen

Viele, die eine Wohnung ausbauen, wollen möglichst viel selbst erledigen – aus Kostengründen oder weil es Spaß macht. Und tatsächlich: Wer streichen, schleifen, Fliesen legen oder Möbel montieren kann, spart Geld. Aber nicht alles sollte man in Eigenregie angehen. Elektroarbeiten, Gas- und Wasserins-tallationen gehören in die Hände von Fachleuten. Nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch wegen gesetzlicher Vorgaben.

Auf Qualität achten

Bei den Materialien lohnt es sich, auf Qualität zu achten. Gerade bei Bodenbelägen, Farben, Fenstern oder Dämmstoffen macht sich das bezahlt. Ein günstiges Laminat kann nach kurzer Zeit abgenutzt sein, manche Wandfarben decken schlecht oder riechen unangenehm. Wer hier etwas mehr investiert, hat länger Freude an den Ergebnissen – und spart sich spätere Nachbesserungen. Gut ist es auch, ökologische oder nachhaltige Materialien zu verwenden. Diese sorgen für ein besseres Raumklima und sind gesundheitlich unbedenklich – ein Mehrwert, vor allem in Wohnräumen und Schlafzimmern.

Pause machen

Ein Wohnungsausbau ist keine schnelle Sache. Gerade, wenn man vieles selbst erledigt oder mit kleinem Budget arbeitet, zieht sich das Projekt manchmal über Wochen oder sogar Monate. Es ist völlig normal, wenn es Phasen gibt, in denen man keine Lust mehr hat – oder in denen gefühlt nichts weitergeht. Wichtig ist, sich nicht zu überfordern und auch mal Pause zu machen. Der Ausbau soll Freude machen, kein Dauerstress werden. Wenn man sich das Ziel immer wieder vor Augen hält, ist die Motivation schnell wieder da. Eine Wohnung auszubauen ist schon großes Abenteuer, verbunden mit Staub, Schweiß, Entscheidungen, aber auch mit ganz viel Gestaltungsspielraum. Wer mit klarem Kopf, einem Plan und ein wenig Geduld an die Sache herangeht, kann sich am Ende auf ein ganz individuelles Zuhause freuen, das nicht nur schön aussieht, sondern sich auch rundum richtig anfühlt.

Von Chaos und Glück

Es klingt in der Theorie wunderbar: ein frischer Anstrich, neue Ideen – ein bisschen Tapetenwechsel. Man denkt schon daran, wie schön alles am Ende aussieht. Dann steht man plötzlich entnervt inmitten von Farbeimern, abgeklebten Fußleisten – denn Renovieren ist ein Abenteuer. Erst kommen die guten Vorsätze, dann die Tutorials, und irgendwann hängt man mit einer Farbrolle in der einen und einem Malerpinsel in der anderen Hand an der Decke und merkt: Decken streichen ist eigentlich ein Sport.

Der Boden ist mit Folie bedeckt, Katze oder Hund findet das alles hochinteressant, und irgendwo klebt immer lästiges Kreppband. Es wird geschwitzt, geflucht, gelacht. Aber genau darin liegt auch der Reiz. Denn Renovieren ist mehr als Arbeit – am Ende ist es Verwandlung. Ein Raum verändert sich, wirkt plötzlich größer, heller oder gemütlicher. Man merkt, wie viel Einfluss Farben, Licht und Details auf einen Raum haben. Und es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als am Ende der Arbeiten auf dem Sofa zu sitzen, die Farbe an den Wänden zu bewundern und zu sagen: „Das haben wir selbst geschafft.“ Renovieren ist also nicht nur mit Schweißtropfen, Mühe, Farbe und Spachtelmasse verbunden – es ist ein kreatives Chaos mit Happy End.