Nachhaltig bauen – dazu gehört es auch, die Wärmedämmung möglichst klimafreundlich zu gestalten. So gibt es eine Reihe natürlicher Materialien, die mit guten Werten und Schallschutz punkten können. Ein weiterer Vorteil ist, dass deren Verwendung unbedenklich für Mensch und Umwelt ist. Dies betrifft sowohl das Verbauen als auch die spätere Entsorgung.

Es gibt drei Grundarten von Dämmstoffen: organische, mineralische und synthetische. Jeder hat seine Vorteile und Eigenschaften. Organische Baustoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Wer Wert auf eine nachhaltige Wärmedämmung legt, für den sind diese Dämmstoffe die richtige Wahl. Allerdings enthalten viele organische Dämmstoffe – unter anderem zur Verbesserung des Brandschutzes – synthetische Zusätze. Zu den organischen Dämmstoffen zählen Flachs, Hanf, Holzfaser, Holzwolle, Jute, Kokosfaser, Kork, Schafwolle, Stroh und Zellulose.

Mineralische Baustoffe

Weiters gibt es mineralische Baustoffe. Diese bestehen aus anorganischen Stoffen. Auch hier können synthetische Stoffe enthalten sein. Dämmstoffe aus Mineralien bieten einen hohen Brandschutz, unterstützen bei der Regulierung der Feuchtigkeit im Haus und liefern guten Wärmeschutz. Zu den mineralischen Dämmstoffen zählen Blähton, Glaswolle, Mineralschaum, Calciumsilikat, Perlit, Schaumglas und Steinwolle. Und die dritte Art sind synthetische Baustoffe, die aus künstlichen, anorganischen Stoffen hergestellt werden. Sie sind gegenüber Umwelteinflüssen resistent, langlebig und preiswert. Für eine besonders nachhaltige Wärmedämmung eignen sich synthetische Dämmstoffe in der Regel jedoch nicht.

Wiederverwendbare Stoffe

Wer sein Haus nachhaltig dämmen möchte, sollte auf organische Dämmstoffe setzen. Der Vorteil liegt zudem darin, dass die Entsorgung nach der Lebensdauer deutlich kostengünstiger und besser funktioniert als bei konventionellen Materialien. Außerdem können viele natürliche Rohstoffe wiederverwendet und der Umwelt wieder zugeführt werden, ohne einen CO₂-Ausstoß zu verursachen.

Wertvolles Nebenprodukt

Zu den ökologischen Dämmstoffen gehören etwa Holzfasern. Diese werden als Nebenprodukt in der holzverarbeitenden Industrie gewonnen und bestehen vor allem aus Resthölzern von Nadelbäumen. Die Holzfasern werden als Platten oder Matten gedruckt und finden sowohl in der Innen- als auch in der Fassadendämmung Anwendung. Vor allem Holzfaserplatten, die für die Innendämmung verwendet werden, haben häufig keine synthetischen Zusätze und lassen sich daher kompostieren oder recyceln. Holzfaserplatten haben eine optimale Dämmeigenschaft und gute Wärmeleitfähigkeit. Wegen der schallabsorbierenden Wirkung sind diese für die Dämmung im Innenbereich bestens geeignet.

Hanfdämmung

Um Hanfdämmung herzustellen, werden Fasern aus THC-armen Hanfsorten, einer weltweit vorkommenden Nutzpflanze, gewonnen. Die Fasern werden zu Dämmmatten oder Dämm-vliesen verarbeitet. Häufig wird Hanf mit Lehm kombiniert, sodass das Material im Anschluss kompostierbar ist. Hanf hat ausgezeichnete Dämmeigenschaften, schafft ein angenehmes Raumklima und ist besonders resistent gegen Schimmel und Schädlinge.

Gute Wärmeleitfähigkeit

Ein weiterer Dämmstoff wird aus der Wolle von Schafen hergestellt. Dabei ist der Herstellungsprozess aktuell noch etwas aufwendiger, da die Schafwolle gewaschen, entfettet und mit Antimottenmittel behandelt werden muss, damit diese als Dämmmaterial eingesetzt werden kann. Für die Herstellung ist also eine große Menge an Reinigungsmitteln notwendig.Schafwolle erhält man als Matten, Dämmplatten oder Filz. Die Wärmeleitfähigkeit liegt im sehr guten Bereich. Für Schafwolle als Dachdämmung spricht, dass diese schimmelresistent ist und Schadstoffe aus der Luft binden kann. So trägt sie zu einem angenehmen Raumklima bei.

Strohdämmung

Stroh als Nebenprodukt der regio-nalen Getreideproduktion bietet bereits bei der Gewinnung eine ausgezeichnete Ökobilanz, die sich über den gesamten Lebenszyklus erstreckt. Mit einem speziellen Einblasverfahren wird eine effiziente und verschwendungsfreie Einbringung der Strohdämmung ermöglicht. Zudem ist der Erhalt eines strohgedämmten Hauses mit einem äußerst geringen Energieaufwand verbunden. Und nach Ablauf seiner Lebensdauer kann der Dämmstoff problemlos entsorgt und der Natur zurückgeführt werden.

Natürliche Rohstoffe

Darüber hinaus gibt es weitere natürliche Rohstoffe, die zur Dämmung eingesetzt werden können. Dazu zählen Flachs, ein Rohstoff aus der Flachspflanze, sowie Holzwolle, bei der langfaserige Nadelholzspäne zu Platten gepresst werden oder lose als Einblasdämmung verfügbar sind. Aus alten Jutesäcken werden die Jutefasern aufbereitet und als Dachdämmung verwendet.