Die Zukunft auf den Straßen gehört wohl den E-Autos. Gerade für Betriebe und Gemeinden bietet Elektromobilität Chancen. Zusätzlich zum positiven Image sind Elektroautos in Fuhrparks oft schon zum Zeitpunkt des Kaufes wirtschaftlich. Das basiert auf Förderungen und auf steuerlichen Begünstigungen.

Der große Vorteil ergibt sich aber insbesondere aufgrund der deutlich niedrigeren laufenden Kosten. Dieser Vorteil wurde bereits von vielen Unternehmen erkannt und zeigt sich unter anderem im raschen Anstieg der E-Fahrzeuge in den österreichischen Firmenflotten. Eine Vorreiterrolle in der Beschaffung von Elektrofahrzeugen nimmt die öffentliche Hand ein.

Förderungen für Private

Gefördert wird ebenso der private Ankauf von Elektro-Pkw der Klassen M1 und N1 sowie E-Mopeds, E-Motorrädern und E-Leichtfahrzeugen, darüber hinaus kommunikationsfähige E-Ladeinfrastruktur. Die Höhe der Förderung für die einzelnen Fahrzeugkategorien und Ladeinfrastrukturen (mehr dazu unter www.umweltfoerderung.at). Zu beachten ist, dass die Förderung mit 50 Prozent der umweltrelevanten Investitionskosten begrenzt ist und damit auch geringer als die Förderungspauschale sein kann. Für Pkw gilt: Der Brutto-Listenpreis (Basismodell ohne Sonderausstattung) darf 60.000 Euro nicht überschreiten und Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur müssen mit Strom/Wasserstoff aus 100 Prozent erneuerbaren Energieträgern betrieben werden. Für Private, die Elektro-Mobilität bevorzugen, stehen 32,5 Millionen Euro an Förderungsmitteln zur Verfügung.

Lärmarme Mobilität

Vorteilhaft ist, dass Elektromotoren effizient, leise und lokal abgasfrei sind, stoßen also im Betrieb selbst keine Treibhausgase oder Luftschadstoffe aus und ermöglichen vergleichsweise lärmarme Mobilität. Im Technologievergleich ausschlaggebend sind ebenso jene Emissionen, die vor und nach dem Betrieb entstehen. Die Ökobilanz betrachtet den gesamten Weg von der Herstellung über die Energiebereitstellung bis zur Entsorgung. Hier ergibt sich ein deutlicher „Klimavorteil“ für Elektrofahrzeuge. Das gilt insbesondere dann, wenn der Strom für den Fahrbetrieb zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Gänzlich frei von Treibhausgas-, Luftschadstoff- oder Lärmemissionen sind aber auch Elektroautos nicht und auch der Flächenbedarf ändert sich alleine durch den Technologiewechsel nicht.

Mehr Kilometer fahren

Mit Elektrofahrzeugen können bei gleichem Energieeinsatz mehr Kilometer gefahren werden. Durch den höheren Wirkungsgrad sind sie deutlich energieeffizienter als Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Im österreichischen Mobilitätsmasterplan wird von einem Anstieg des Strombedarfs um 6,5 Prozent bis 2030 ausgegangen. Der Gesamtenergiebedarf im Verkehrssektor kann bei intensiver Elektrifizierung bis 2040 jedoch um knapp 60 Prozent reduziert werden. Voraussetzung für klimaschonende Elektromobilität ist, dass der dafür benötigte Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Das ist ambitioniert, aber machbar, und hat mit dem Beschluss des Bundesgesetzes über den Ausbau von Energie aus erneuerbaren Quellen (Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz) bereits begonnen. Dennoch ist es nicht die endgültige Lösung der Probleme. Denn auch in Österreichist das Potenzial beiden Erneuerbaren begrenzt. Es sind daher zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um den Pkw-Verkehr zu verringern und den Anteil des öffentlichen Verkehrs, des Radfahrens und des Zu-Fuß-Gehens zu erhöhen.

Mehr Verkehr auf den Straßen

Ein größeres Interesse an E-Autos und damit am Individualverkehr bedeutet jedoch auch mehr Verkehr auf den Straßen und mehr Herausforderungen für die Verkehrsplanung. Um die Mobilität für alle zu sichern und lebenswerte Gemeinden zu erhalten, wird deshalb angestrebt, dass möglichst viele Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, zu Fuß gehen oder das Fahrrad nutzen. Etwa 25 Prozent der Strecken, die mit Pkw zurückgelegt werden, sind kürzer als zwei Kilometer. Sogar 50 Prozent der Pkw-Fahrten sind kürzer als fünf Kilometer. Da muss wohl kaum über das E-Fahrzeug nachgedacht werden, sondern darüber, wie etwa Radschnellverbindungen noch besser ausgebaut werden können.

Beseitigung der Nachteile

Für die einen ist ein E-Auto die perfekte Lösung, für andere gibt es offene Fragen wie etwa: Wie entwickelt sich die Reichweite?

Nicht zu vergessen ist der höhere Verkaufspreis der „Stromer“. Der Gebrauchtwagenmarkt von E-Autos ist erst im Kommen. Somit werden vorwiegend Neuwagen angeschafft. Im Vergleich zu Verbrenner-Pkw in einer vergleichbaren Klasse ist der Anschaffungspreis höher. Ein klarer Nachteil für Stromer. Grund für den höheren Kaufpreis ist die Antriebstechnik und dabei vorwiegend die Batterie. Der Akkumulator ist neben dem Elektromotor das Herzstück und gleichzeitig das teuerste Bauteil. Staatliche Förderungen für E-Autos können die Anschaffungs-kosten jedoch spürbar reduzieren.

Rasche Entwicklung

Immer wieder für Diskussionen sorgt die Reichweite der E-Fahrzeuge. Als Stadtflitzer und Zweitautos werden die Stromer gern genutzt. Mit E-Autos ständig lange Autobahnstrecken oder eine mehrstündige Autofahrt in den Urlaub zu bestreiten, ist mit einigen Modellen nach wie vor schwierig, eben wegen der begrenzten Reichweite. Viele Modelle schaffen jedoch schon bis zu 600 Kilometer. Laufen Klimaanlage oder Heizung auf Hochtouren, reduziert sich die Reichweite. Dank der raschen technologischen Entwicklung im Bereich der E-Autos ist eine höhere Reichweite jedoch nur noch eine Frage der Zeit. Obwohl E-Autos als umweltfreundlich gelten, findet sich im Inneren einer E-Auto-Batterie auch Negatives: Für die Herstellung einer Batterie werden die Rohstoffe Lithium, Mangan, Nickel, Kobalt und Grafit benötigt. Beim Abbau dieser Rohstoffe wird je nach geografischem Vorkommen immer wieder Kritik an der Einhaltung sozialer, gesundheitlicher oder ökologischer Standards geübt. Die Forscher und Hersteller arbeiten jedoch an alternativen Lösungen, die gänzlich oder zu einem Teil ohne diese teuren Rohstoffe auskommen.