Lebensqualität in der Stadt
Im Ranking der lebenswertesten Städte Europas haben Wien, Zürich und München die Nase vorn, auch wenn es um die lebenswertesten Städte der Welt geht belegen die drei Städte mit Auckland Neuseeland die ersten drei Plätze.
Die wichtigsten Kriterien beim Ranking der lebenswerten Städte sind die öffentliche Ordnung und Sicherheit sowie Faktoren wie Gesundheitsversorgung, Umwelt, Infrastruktur, politische Stabilität und das Bildungs- und Kulturangebot. In Wien funktioniert der Nahverkehr und es gibt ein großartiges Kultur- und Freizeitangebot. Die unbeliebtesten Städte sind aufgrund von Armut, Klima und politischer Instabilität die irakische Hauptstadt Bagdad, die Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik Bangui, die jemenitische Hauptstadt Sanaa und Haitis Hauptstadt Port-au-Prince.
Verkehr und öffentlicher Nahverkehr
Städte werden beliebter wegen der kurzen Wege zum Arbeitsplatz oder zu den Freizeitmöglichkeiten. Die kurzen Wege wirken sich positiv auf die Kosten für die Mobilität aus, was die höheren Miet- oder Kaufkosten in der Stadt relativiert. Viele Menschen können sogar gänzlich auf ein Auto verzichten, wenn sie in einer gut gelegenen Gegende wohnen und arbeiten. Falls jemand trotzdem manchmal ein Auto braucht, gibt es gute Angebote von Carsharing oder Mietautos in fast allen Städten. In den Städten und Gemeinden Vorarlbergs gibt es ein gut funktionierendes Angebot von Leihautos. Im Rheintal gibt es die Möglichkeit von den öffentlichenVerkehrsmittel an den Bahnhöfen direkt in ein Carsharingauto umzusteigen, um so die ungünstig gelegenen Ortschaften einfach und schnell zu erreichen. Auch viele Gemeinden Vorarlbergs bieten Carsharingautos an. Mit 10 Euro pro Monat und einer Nutzungsgebühr von 2 Euro pro Stunde und 0,30 Cent pro Kilometer können in Vorarlberg alle Caruso-Fahrzeuge gebucht und gefahren werden. Wer kein eigenes Auto braucht, spart sich sehr viel Geld und muss sich weder ums Reifenwechseln, Service, noch ums Autoputzen kümmern. Öffentliche Carsharingfahrzeuge ersetzen bis zu acht Privatautos, was die Umwelt schont und weniger Parkflächen braucht. Carsharing rentiert sich für diejenigen, die weniger als 10.000 Kilometer pro Jahr mit dem Auto fahren. Ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln hilft in Ballungsgebieten mit, damit Verkehrsprobleme und Staus nicht ausufern.
Verdichtete Bauweise
Viele Dörfer und Städte kämpfen mit der Zersiedelung. Das bedeutet, dass viele Einfamilienhäuser außerhalb von bebauten Ortsteilen gebaut werden, weil die bevorzugte Wohnform der Österreicher das eigene Haus im Grünen ist. Durch die geringe Siedlungsdichte ergeben sich viele Belastungen für die Umwelt und das Budget von Gemeinden. Für zersiedelte Gebiete werden mehr Flächen verbraucht. Durch die längeren Wege gibt es mehr Autoverkehr und weniger öffentliche Verkehrsmittel, weil sich diese nur dort rechnen, wo viele Menschen wohnen. Das klassische Einfamilienhaus mit Grünfläche rundherum ist laut Experten Ressourcenverschwendung. Für ein frei stehendes Einfamilienhaus werden mindestens 600 Quadratmeter Grundfläche benötigt. Ein Wohnhaus mit mehreren Wohnungen benötigt im Vergleich zum Einfamilienhaus weniger Heizenergie, weil die einzelnen Wohneinheiten weniger Außenflächen beheizen müssen. Für die Gemeinden und Städte entstehen durch die Zersiedelung hohe Kos-ten, um die Infrastruktur wie Straßen, Gas-, Wasser- und Kanalleitungen in den Außengebieten zur Verfügung zu stellen. In dünn besiedelten Gebieten sind die Postzustellung, die mobile Altenbetreuung, sowie die Schulbusse wesentlich teurer, als in dicht besiedelten Gebieten. Ressourcenschonender ist die verdichtete Bauweise. Die verdichtete Bauweise, das sind Doppel-, Reihenhäuser und Wohnungen, mit einem durchschnittlichen Grundverbrauch von höchstens 400 Quadratmetern mit gemeinsam genutzten Grünflächen und Gemeinschaftsräume wie Garagen, Werkstatt, Partyraum. In einigen Wohnanlagen stehen den Bewohnern Carsharingautos zur Verfügung.
Grün in der Stadt
Viele Menschen brauchen Natur in ihrer Wohnumgebung, um sich wohlzufühlen. Speziell junge Familien leben gerne im Grünen. In den Städten gibt es mehr Möglichkeiten Grünflächen zu schaffen, als es auf Anhieb scheint. Neben den großen Parks, die als Naherholungs- und Freizeitmöglichkeit eine wichtige Rolle spielen, können in den Städten kleine grüne Oasen geschaffen werden. Weltweit ist Urban Gardening ein Trend, wo Konsumenten zu Obst- und Gemüsebauern mitten in der Stadt werden. Beim „urbanen Gartenbau“ werden städtische Flächen für den Gartenbau genutzt. Das können Flächen am Stadtrand sein, die eigene Terrasse oder kleine Verkehrsinseln, die mit „Seed Bombs“ von den Stadtbewohnern begrünt werden. Seedbombs sind aus Erde geformte Samenbomben, die in der Guerillagärtnereibewegung als Methode der Aussaat verwendet werden. Die Guerillagärtnerbewegung nutzte ursprünglich die heimliche Aussaat von Pflanzen als subtiles Mittel für politischen Protest und zivilen Ungehorsam im öffentlichen Raum. Inzwischen hat sich die Guerillagärtnerbewegung zu städtischen Gärtnern oder städtischen Landwirten weiterentwickelt und verbindet den Protest mit dem Nutzen etwas zu ernten, oder triste Städte zu verschönern. Wer einen Balkon oder eine Terrasse hat, kann in Pflanzenkübeln Kräuter und kleinere Gemüsepflanzen setzen, und in mit Erde gefüllten Wandtaschen Hängepflanzen setzen. Für kleine Balkone gibt es Minihochbeete, auch auf Rollen und Pflanzkästen mit Rankgitter, die gleichzeitig als Sichtschutz dienen. Wer trotzdem lieber tiefer in der Erde wühlt, findet eventuell in der Umgebung einen Gemeinschaftsgarten. Gemeinschaftgärten und Nachbarschaftsgärten sind Gärten, die von einer Gruppe betrieben werden. Es wächst dort nicht nur das angebaute Obst und Gemüse, sondern nebenbei eine Gemeinschaft Gleichgesinnter. Die Nachbarschaftsgärten haben den Vorteil, dass in der direkten Nachbarschaft angebaut wird. Durch Nachbarschaftsgärten lernen die Gärtner die Menschen aus ihrer Umgebung näher kennen. Allgemein sind Gemeinschaftsgärten Orte des sozialen Miteinanders, der Kommunikation, des Wissensaustauschs und der gegenseitigen Hilfe. In Vorarlberg gibt es einige Gemeinschaftsgärten. Zum Beispiel das Permatop Lustenau, den Garten unser in Sulz, MinGarta in Bezau oder der
Gemeinschaftsgarten Göfis.