Solar und Fotovoltaik: zwei Begriffe, die häufig synonym verwendet werden. Dabei meinen die Ausdrücke streng genommen nicht dasselbe.

Solaranlagen, Fotovoltaikanlagen und Solarthermieanlagen haben eines gemein: Es wird mit Sonnenenergie gearbeitet. Und doch bedeuten Solar und Fotovoltaik nicht ein und dasselbe. Der Ausdruck „solar“ bedeutet „die Sonne betreffend“. Wenn eine technische Anlage Solarenergie – also die Energie der Sonnenstrahlen – aufnimmt und umwandelt, wird von einer Solaranlage gesprochen. Es handelt sich also gewissermaßen um einen Oberbegriff, der sich je nach Funktionsweise und Nutzen weiter ausdifferenzieren lässt. Das heißt: Solaranlagen nutzen Sonnenenergie – und wandeln diese entweder in Strom oder Wärmeenergie um.

Strom und Wärme

Stromerzeugende Solaranlagen werden als Fotovoltaikanlage (kurz PV-Anlage) bezeichnet. Denn Fotovoltaik bezeichnet die Umwandlung von Lichtenergie – den Sonnenstrahlen – in elektrische Energie. Dies geschieht mittels Solarzellen. Produziert eine Solaranlage hingegen Wärmeenergie statt Strom, handelt es sich um eine Solarthermieanlage. Solche Anlagen wandeln Sonnenenergie mithilfe von Solarkollektoren in thermische Energie um – also in Wärme. Die so nutzbar gemachte Energie lässt sich dann zum Heizen oder Erwärmen von Wasser nutzen.

Gemeinsame Vorteile

Stromerzeugende Fotovoltaikanlage und die wärme erzeugende Solarthermieanlage haben eine Reihe gemeinsamer Vorteile. Dazu gehört Nachhaltigkeit: Solaranlagen arbeiten mit einer natürlichen Ressource – dem Sonnenlicht. Die produzierte Energie ist zu 100 Prozent erneuerbar. Wer Solarenergie nutzt, kann damit einen gewissen Teil seines Strom- oder Wärmebedarfs decken. Das reduziert die Abhängigkeit vom Energiemarkt und von fossilen Brennstoffen. Und – eine Solaranlage ist keine kleine Investition. Langfristig senkt sie jedoch die Energiekosten spürbar. Bei den steigenden Preisen für Strom und Wärme zahlt sich das aus – vor allem, wenn Fördermittel fließen. Sowohl Fotovoltaik- als auch Solarthermieanlagen arbeiten mit Modulen, die in der Regel auf dem Dach eines Hauses montiert werden.

Lautlose Produktion

Die Nutzung der Energie der Sonne ist eine faszinierende Sache. Die Sonne schickt keine Rechnung, die Energieproduktion ist lautlos, emissionsfrei und ohne relevantes Risiko. Auch in einem Land wie Vorarlberg, nördlich der Alpen, lohnt es sich, auf die Sonne zu setzen. Immerhin scheint die Sonne rund 1900 Stunden pro Jahr. Mit einer der höchsten Solaranlagendichten wird dem entsprochen. Fotovoltaik ist auf dem Vormarsch.

Funktionsweise

Eine PV-Anlage besteht aus Fotovoltaikmodulen und einem Wechselrichter. Häufig ergänzt ein Stromspeicher die Anlage, der auch eine Nutzung des bereits produzierten Stroms nach der direkten Sonneneinstrahlung ermöglicht. Für den technischen Prozess der Umwandlung von Solar- in elektrische Energie sind die Solarzellen zuständig. Diese unterscheiden sich in monokristalline und polykristalline Solarzellen. Beide Typen bestehen aus Silizium, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich von Preis und Wirkungsgrad.Aus der aufgenommenen Sonnenenergie der Solarzellen erzeugen die PV-Module Energie in Form von Gleichstrom. Diesen geben sie an den Wechselrichter weiter. Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom seinerseits in Wechselstrom um und versorgt damit die elektrischen Verbraucher im Haus. Der Prozess funktioniert über die Verkabelung der einzelnen Komponenten.

Überschuss und Eigenbedarf

Bei einem Energieüberschuss kann die nicht benötigte Energie in das Stromnetz eingespeist werden. Für jede eingespeiste Kilowattstunde erhält der Betreiber einen Fixbetrag, dafür benötigt man einen Einspeisezähler. Das Gerät stellt fest, wie viel Strom dem Netz zur Verfügung gestellt wird. Wer den Eigenverbrauch am produzierten Solarstrom und damit auch den Autarkiegrad steigern möchte, für den ist ein Batteriespeicher eine optionale, aber sinnvolle Ergänzung zur Solaranlage. Mit der Speicher-einheit kann der selbst erzeugte Solarstrom auch dann genutzt werden, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Der Stromspeicher lässt sich entweder gleich installieren oder auch nachrüsten.

Saubere Energie

Die Sonne liefert eine unvorstellbare Menge an Energie in Form von Wärme und Licht. Fotovoltaik wandelt die Energie des Sonnenlichts in elektrischen Strom um, ohne dass Nebenprodukte wie Abgase, Staub oder Lärm entstehen. Das Nutzen von Sonnenlicht anstatt Sonnenwärme bringt den großen Vorteil mit sich, dass Fotovoltaikanlagen ab dem Auftreffen der ersten Sonnenstrahlen die volle Leistung bringen.

Neue Technologien nutzen

Nachhaltige, effiziente und kos-tengünstige Energieversorgung hat im modernen Wohnbau seit Jahren Priorität. Der Einsatz von Solar-, Fotovoltaik- und Infrarottechnologien hat deshalb an Bedeutung gewonnen.

Infrarotheizungen wirken nach Einschätzung verschiedener Experten effizient und energiesparend, weil durch diese Technologien gezielt die Bereiche erwärmt werden, in denen die Wärme benötigt wird. Interessant ist auch die Designflexibilität: Infrarotheizungen können in verschiedenen Formen und Größen gestaltet werden und passen sich so dem Design des Wohnraums an. Sie können an Wänden, Decken oder sogar im Fußboden installiert werden. Moderne Infrarotheizungen sind oft mit intelligenten Steuerungssystemen ausgestattet, die es den Bewohnern ermöglichen, die Wärme in verschiedenen Bereichen des Hauses individuell zu regeln. Hinzu kommt, dass Infrarotheizungen in der Regel kaum Wartung benötigen.

Kombinationen möglich

Die Integration von Infrarotheiztechnik in Verbindung mit Solarthermie und PV bietet eine umfassende Lösung für eine nachhaltige und kosteneffiziente Energieversorgung im Wohnbau. Diese Technologien reduzieren nicht nur den CO₂-Ausstoß, sondern senken auch die Energiekosten.