Im Alter in den eigenen vier Wänden leben.
Häufig sind hierfür bauliche Veränderungen erforderlich. Im Übrigen sind ein leichter Zugang zur Wohnung,
viel Bewegungsfreiheit und einfache Handgriffe nicht nur für Senioren von Vorteil.

Die Senioren bemerken es selbst, deren erwachsene Kinder stellen es fest, wenn sie in größeren Abständen ihre Eltern besuchen: Mit zunehmendem Alter fällt es immer schwerer, den Alltag zu bewältigen. Bestimmte Griffe gehen nicht mehr so leicht von der Hand, Treppenstufen werden plötzlich zum Hindernis. Viele Ältere lehnen dennoch den Umzug in eine Senioreneinrichtung ab, weil das Herz an den eigenen vier Wänden hängt. Um so lange als möglich in der eigenen Wohnung bleiben zu können, muss altersgerecht vorgesorgt sein oder umgebaut werden.

Vorsehen ist besser

Altersgerechtes Wohnen bedeutet, dass älteren Menschen ein barrierefreies und komfortables Leben ermöglicht wird. Dabei sollten die Räume so eingerichtet werden, dass die Älteren möglichst lange selbstständig und selbstbestimmt wohnen können. Vorsehen ist besser als Nachsehen – dieser Meinung sind viele Experten. Sobald man erkennt, dass man sich aufgrund körperlicher Einschränkungen in der Wohnung oder im Haus nicht mehr komplett ungehindert bewegen kann, sollte gehandelt werden. Es empfiehlt sich demnach, so früh als möglich darüber nachzudenken, wie man im Alter wohnen möchte. Nicht zu vergessen, dass ein leichter Zugang zur Wohnung, Bewegungsfreiheit und einfache Handgriffe nicht nur für Senioren von Vorteil sind. Wer die Lichtschalter zu Hause auf einer Höhe von 85 Zentimetern angebracht hat, auch ohne gehbehindert zu sein, macht sich das Leben einfacher. So kommen neben Besuchern im Rollstuhl auch kleine Kinder leichter an die Schalter. Wie die eigene altersgerechte Wohnung aussehen sollte, dafür gibt es kein Standardrezept. In 99 Prozent der Fälle sind Normen für barrierefreies Bauen vielleicht geeignet, es gibt jedoch immer Ausnahmen. Deshalb sollte jede Wohnraumanpassung individuell vorgenommen werden. Zur Beratung, Planung und Umsetzung eines altersgerechten Umbaus sowie bei einem Neubau sollte ein Experte für barrierefreies Bauen hinzugezogen werden.

Kosten beachten

Küche, Bad oder Schlafzimmer – jeder Raum hat eine andere Funktion. Entsprechend werden auch in jedem Raum unterschiedliche Maßnahmen notwendig, um diesen altersgerecht umzubauen. Die Kos-ten, die dafür einzuplanen sind, hängen stets von den individuellen Maßnahmen ab. Müssen nur kleine Umbauarbeiten erledigt werden, können sich die Kos-ten durchaus im unteren bis mittleren dreistelligen Bereich bewegen. Bei umfangreichen Arbeiten hingegen, die gezielt geplant werden müssen, sind deutlich höhere Kosten einzuplanen, die im mittleren vierstelligen bis unteren fünfstelligen Bereich liegen können. Für den altersgerechten und barrierefreien Umbau, zum Beispiel des Badezimmers oder des Zugangs zur Wohnung beziehungsweise zum Haus, kann ein Investitionszuschuss in Höhe von 35 Prozent der förderbaren und angemessenen Kosten, maximal aber in Höhe von 4200 Euro, gewährt werden. Diese Förderungen können Mieterinnen und Mieter von Wohnungen, Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohnungen und Eigenheimen erhalten.

Mit wenig Geld verändern

Um im eigenen Zuhause selbstständig und barrierefrei den Alltag bewältigen zu können, muss nicht zwangsläufig ein kompletter Umbau erfolgen. Manchmal reichen kleinere Veränderungen aus. Die gesetzlich korrekte Barrierefreiheit zu erreichen, ist zwar zu empfehlen, aber nicht immer möglich. Doch etliche Hindernisse können auch mit wenig Geld beseitigt werden. Bei den kleinen Maßnahmen handelt es sich um Arbeiten, die man selbst ohne großen finanziellen Aufwand umsetzen kann. Dazu gehören beispielsweise folgende Dinge: Stolperfallen wie Teppiche oder Fußläufer sollten komplett entfernt oder sicher befestigt werden. Oft sind Seniorenwohnungen zu eng möbliert. Dadurch erhöht sich die Sturzgefahr. Hier empfiehlt es sich, nur standfeste und ausreichend gesicherte Möbel zu behalten. Bewegungsfreiheit wird außerdem erreicht, wenn entbehrliche Gegenstände wie etwa Blumentöpfe und Dekoartikel weggeräumt werden. Überprüft werden sollte, ob alle einzelnen Räume gut ausgeleuchtet sind und über einen rutschfesten Bodenbelag verfügen. Gerade im Badezimmer sollte besonders darauf geachtet werden, denn durch die Nässe passieren in einem Bad die meisten Stürze.

Guter Rat vom Fachmann

Oswald Mähr, Pandas: Sie wollen Ihr Zu Hause ein Leben lang eigenständig bewohnen, dann machen Sie das. Entscheiden Sie sich früh genug für Ihre Barrierefreiheit in Ihrem Haus. Viele unterschätzen den Gefahrenbereich Treppe! Mit dem passenden Lift ist Treppensteigen Vergangenheit. Geht nicht? Gibt’s nicht! Sie würden staunen, welche individuellen Lösungen Ihr Fachmann in der Nähe anbieten kann. Derzeit unterstützt das Land die Barrierefreiheit mit hohen Förderungen. Fragen Sie nach! Wichtig: Es kommt immer wieder zu falsch montierten Treppenliften. Bitte wenden Sie sich an einen regionalen Partner. Der kennt die Bestimmungen und auch die passende Lösung wenn’s einmal eng wird.