Wer sein Haus thermisch saniert, sollte einige grundlegende Regeln beachten,
um nicht Energieverlust gegen andere Probleme einzutauschen.

Heizkosten sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen – das sind die Ziele von thermischen Sanierungen. Wer einzelne Sanierungsmaßnahmen im Sinn hat, sollte allerdings überlegen, ob sich die Investitionen auch amortisieren, also bezahlt machen.

Dazu erläutert Baumeister Herbert Kapeller, Exacting Feldkirch, Sachverständige & Immobilien: „Der Austausch der Fenster etwa hat eine hohe Amortisationszeit und ist nicht immer ein gutes Geschäft. Dichte Fenster unterbinden nämlich den Luftaustausch. Das kann bei ungünstigen Bedingungen zu einer hohen Luftfeuchtigkeit und in der Folge zur Schimmelbildung führen.“ Sinnvoll wäre es nach Meinung des Fachmanns, wenn im Zuge des Fensteraustausches auch die Außenfassaden gedämmt würden. Das reduziert die Schimmelproblematik.

„Bei Sanierungsarbeiten gehört unbedingt das Thema
der Schimmelbildung berücksichtigt.“

Baumeister Herbert Kapeller
Exacting

Wenn im Zug einer Sanierung auch Estrich und Innenputz erneuert werden, kann das die Gefahr der Schimmelbildung erhöhen. Baumeister Kapeller: „Man möchte die sanierte Wohnung ja möglichst rasch wieder bewohnen. Estrich und Putz haben also zu wenig Zeit, um zu trocknen.“ Zumindest sollte in solchen Fällen deutlich öfter gelüftet werden. „Es macht Sinn, in solchen Räumen pro Tag mindestens 20 Mal durch Stoßlüftung für Luftaustausch zu sorgen.“ Empfehlenswert ist, bei einer Sanierung möglichst alle Außenbauteile eines Hauses oder einer Wohnung, d. h. Dach, Wand, Fenster und erdberührende Bauteile, mit einzubeziehen. „Das hat einmal die besten Auswirkungen auf die Energieeffizienz und schafft in Verbindung mit einem erhöhten Lüftungsverhalten auch dafür, dass Tauwasseranfall und infolge Schimmelpilz vermieden werden können.“