Immobilienbranche der Zukunft
Neue Technologien werden die Immobilienbranche nachhaltig verändern. Denn auch an der Immobilienbranche geht die Digitalisierung nicht vorbei, und zwar teilweise auch in unerwarteter Art und Weise. Die Onlinesuche hat den Immobilienmarkt ohnedies fest in der Hand. Welche digitalen Trends werden weiter kommen? Ein Blick auf Studien lässt fünf wesentliche Treiber und Trends erkennen: Smarte Immobilienwelten, Häuser aus dem 3D-Drucker, Virtual und Augmented Reality, Building Information Modeling und Digitalisierung.
Die Zeiten, als technische Zeichner an großen Pulten mit Lineal und Bleistift saßen, sind längst vorbei. Alle Planungen laufen über den Computer mit professionellen Programmen wie ArchiCAD, AutoCAD oder Allplan. Damit sind auch Änderungen naturgemäß wesentlich leichter durchzuführen und Kommunikation, Kalkulation wie auch Visualisierung funktionieren einfacher als je zuvor. Statt umfangreiche Pläne mit der Post oder Boten durch die Stadt oder sogar in andere Städte zu schicken, werden sie mit Knopfdruck auf Server und wieder heruntergeladen. Das sogenannte Building Information Modeling (BIM) wurde zur besseren Kommunikation geschaffen. Building Information Modeling (BIM) ist ein intelligenter, auf einem 3D-Modell basierender Prozess, der Architekten, Ingenieuren und Bauunternehmern Informationen und Werkzeuge für effiziente Planung, Entwurf, Konstruktion und Verwaltung von Gebäuden und Infrastruktur bereitstellt.
Virtuelle Realität
Für die Immobiliensuche oder moderne Immobilienvermarktung bereits erfolgreich eingesetzt wird die Darstellung digitaler Daten mit modernen Visualisierungstechniken, Datenbrillen und Smartphones oder Tablets mit Virtual- und Augmented Reality . Wo früher Illustrationen und Modelle per Hand gefertigt wurden, erstellen heute die oben genannten Architekturprogramme auch gleich die Schaubilder und – bei entsprechender Ausrüstung – sogar die 3D-Modelle. Neu dazu gekommen ist die Virtual Reality. Mit VR-Brille können Interessenten einen virtuellen Spaziergang durch die neue Anlage machen und die Vorzüge können verstärkt hervorgehoben werden.
Haus aus dem 3D-Drucker?
Zugegeben, es klingt immer noch unglaublich, wird jedoch in ein paar Jahren wohl noch ausgereifter sein: Maschinen, die gleich ganze Häuser „ausdrucken“ können. Contour Crafting ist ein computergestütztes Bauverfahren zur Errichtung von Gebäuden. Das Haus wird am Computer entworfen und die Daten anschließend an den „Drucker“ weitergeleitet. Der „Drucker“ ist ein vollautomatischer Portalroboter, der größer als das Gebäude ist; über Betonbehälter werden der schnell härtende Spezialbeton und normaler Beton zugeführt. Schicht für Schicht wird Beton aufgetragen, Bauzeit und Baukosten werden enorm reduziert. Gleichzeitig können individuelle Wünsche besser berücksichtigt werden. Zur Zeit setzt die Statik der Technik noch Grenzen, doch ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch große Häuser einfach „gedruckt“ werden. Wobei der in serieller Vorfertigung produzierte Holzbau für rasch aufzurichtende Häuser aktuell wohl die sympathischere Variante darstellt.
„Smarte“ Wohnstätten
Last but not least hat die IT auch schon längst in die Steuerung des Hauses Einzug gehalten. Von der Steuerung der Rolläden und der Beleuchtung über den selbsteinkaufenden Kühlschrank bis zum Ambient Assisted Living (AAL), bei dem etwa der Boden erkennt, ob der (alte) Bewohner gestürzt ist, oder der Herd „weiß“, dass er nicht ausgeschaltet wurde, reichen schon jetzt die Systeme. Auch hier wird die Entwicklung in den nächsten Jahren wohl noch weitergehen. Dazu tragen auch Gebäudeautomatisierungssysteme (engl. Building Management Systems) und das «Internet der Dinge» (engl. Internet of Things) bei. Neben der Effizienzsteigerung stehen auch die Visualisierung und die damit verbundene bessere Bewusstmachung für die User im Vordergrund. Von „Smart Homes“ spannt sich die Bandbreite der Begrifflichkeiten bis hin zu „Smart Buildings“ und „Smart Cities“, deren permanente Interaktion zwischen Stadtbewohnern und Technologie eine gegenseitige nachhaltige Beeinflussung schafft. Im Bereich der 3D-Stadtmodellierung wird mit CityGML ein neuer Weg der Modellierung beschritten. Fazit: Die Immobilienkunden von morgen werden immer technikaffiner und der Nutzungsgrad mobiler Geräte steigt rasant. Im Bereich der Digitalisierung bieten sich interessante Möglichkeiten für die Immobilienbranche der Zukunft.