Die Folgen von Corona für Anlagen in Gebäuden erscheinen ungewiss, Experten jedoch sind gelassen. Trotz aller Hoffnungen, die Preise für Häuser und Wohnungen sind in vielen Städten und Gemeinden auch in Zeiten der Krise weiter angestiegen.

Das strukturelle Defizit an verfügbarem Wohnraum wird nicht nur durch Eigennutzer, sondern auch durch Investoren deutlich verschärft. Dieser Trend scheint gefühlt eher die Miete zu begünstigen. Allerdings gibt es auch wichtige Gründe, die für Eigentum sprechen. Denn gegen Geldentwertung aus einer potenziellen mittelfristigen Inflation bieten Immobilien immer noch einen ziemlich realen Schutz. Wer etwa eine Immobilie abbezahlt, bildet gleichzeitig Vermögen. In diesem Fall wird Wohneigentum zu einem der wichtigsten Bausteine der Altersvorsorge.
Im Rahmen von Umfragen, die regelmäßig verschiedene Aspekte rund um die Themen „Sparen, persönliche Finanzen, Digitalisierung/Banking und Wohnen“ beleuchten, teilten 71 Prozent der Befragten in Österreich die Meinung, dass die Immobilienpreise über das nächste Jahr weiter steigen werden.

Möglicher Stresstest

Die Corona-Krise wird womöglich auch ein Stresstest für die Immobilienanlagen. Zwar standen Gebäude, in denen Menschen wohnen, arbeiten oder einkaufen, in den vergangenen Jahren aus der Sicht von Anlegern für Sicherheit, was sich im Begriff „Betongold“ widerspiegelt. Doch Kursverluste bei Immobilienfonds und Ankündigungen großer Wohnungsunternehmen in Deutschland, vorerst auf Mieterhöhungen zu verzichten, um die Zahlungsfähigkeit ihrer Mieter nicht zu gefährden, sprechen dafür, dass Sicherheit auch in Bezug auf Immobilien ein relativer Begriff sein könnte. Doch bei allem Unsicheren, was die Krise mit sich bringt: Der Immobilienmarkt blieb, verglichen mit anderen Branchen, bislang noch von verheerenden Auswirkungen der Krise verschont.

Talfahrten

Die Corona-Pandemie hat so gut wie alle Anlageklassen auf Talfahrt geschickt, nur der Immobiliensektor präsentiert sich nach wie vor robust. Gerade jetzt, wo die Märkte krachen fühlen sich viele bestätigt: Eine Immobilie müsste man haben. Das ist die einzig krisenfeste Altersvorsorge.
Wenn man den Markt an Vorsorgewohnungen und Anlageimmobilien genauer betrachtet, so ist klar zu erkennen, dass das Investment in Anlageimmobilien gefragter ist denn je, auch die Suche nach qualifiziertem Mietwohnraum scheint nicht abzunehmen, obwohl die Höhe der Mieten zum Thema wird.
Aus ökonomischer Sicht hängt die Preisentwicklung von der Dauer und der Intensität der ökonomischen Rezession ab. Wird diese Rezession zeitnah überwunden, ist vermutlich davon auszugehen, dass es keinen Preisverfall für Eigentumswohnungen und somit auch nicht für Vorsorgewohnungen gibt. Die in diesem Segment stetig steigenden Preise werden sich unter dieser Annahme auch künftig weiter nach oben entwickeln. Das Wachstum der Bevölkerung, insbesondere in Ballungsräumen, ist ungebrochen und wird gemäß den Prognosen unverändert weitergehen. Neu hinzu kommt, dass sich das Interesse für Wohnimmobilien in die unmittelbaren Speckgürtel der Ballungszentren ausgedehnt hat und hier eine entsprechend gesteigerte Nachfrage zu erkennen ist.
Wenn es nach den Experten geht, dann ist anzunehmen, dass es in der ersten Jahreshälfte vermutlich zu einem nominellen Rückgang der Immobilienverkäufe kommen könnte. Von den Preisen wird erwartet, dass sie jedoch stabil (hoch) bleiben werden. Dieser Trend spiegelt sich aber auch in normalen Jahren wider, was bedeutet, dass sich der Vorsorgewohnungsmarkt in der zweiten Jahreshälfte stets stärker verhält als im ersten Halbjahr.

Niedrige Zinsen

Die internationalen wirtschaftlichen Parameter hierfür haben sich nicht geändert, die Niedrigzinspolitik der EZB wird fortgeführt und erleichtert auch weiterhin den Ankauf durch attraktive Finanzierungsmodelle. Eine Veränderung, die wir jedoch bereits jetzt beobachten, ist, dass die bankseitig gewünschten Eigenmittelanteile höher werden.
Sollten Europa und Österreich jedoch in eine längerfristige Rezession geraten, sind die Folgen und Prognosen nach Expertenaussagen noch nicht abschätzbar. Es ist anzunehmen, dass ein Einbruch am Arbeitsmarkt weiterhin gegeben ist und dies möglicherweise vereinzelt zu Mietausfällen bzw. -stundungen, wie dies auch heuer bereits möglich ist, führen kann. Es wird dennoch erwartet, dass die Immobilie als eine der wenigen Assetklassen weiterhin stark nachgefragt wird, denn das Investment in Sachwerte nimmt erfahrungsgemäß in Krisenzeiten zu.

Eigenes Zuhause

Kontaktverbot, Kurzarbeit, Einreisebeschränkungen – die Auswirkungen der Corona-Krise wirbeln so manchen Alltag durcheinander. Umso mehr hab en viele mit dem Shutdown gelernt, wie wichtig und nachhaltig ein schönes eigenes Zuhause mit genügend Platz für alle ist; das Zuhause als Hort von Sicherheit bestärkt den Wunsch nach Wohneigentum. Eine andere Beobachtung, die wahrgenommen wird, ist zudem eine „Stadtflucht“ bzw. die Tendenz zur Freifläche. Die vergangenen Monate waren für viele im Homeoffice eine verordnete Isolation. Jene, die im städtischen Bereich ohne Balkon, Terrasse oder dergleichen ihre gesamte Arbeits- und Freizeit verbringen mussten, haben das starke Bedürfnis nach „Freiheit“ kennengelernt. Die Freifläche ist mehr als nur die Möglichkeit, kurz nach draußen zu treten. Diese Flächen sind Erholungsort, Rückzugsmöglichkeit, Freizeitoase und Ort des sozialen Miteinanders gleichermaßen. Neu errichtete Vorsorgewohnungen bieten mit ihren Planungen und Freiflächen vielfach diesen Weg ins Freie.

Vor- und Nachteile

Kann eine Vorsorgewohnungen selbst bewohnt und damit Miete gespart werden? Grundsätzlich kann diese Rechnung durchaus aufgehen. Wenn eine Vorsorgewohnung für die Eigennutzung gekauft wird, muss aber bedacht werden, dass der Vorsteuerabzug dann eventuell entfällt. Um von der vollen Erstattung der Vorsteuer zu profitieren, müsste die Vorsorgewohnung für einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren vermietet werden.
Bei vermieteten Immobilien besteht stets ein Leerstandsrisiko. Wenn die Vorsorgewohnung nicht vermietet werden kann, bleiben die Mieteinnahmen aus. Trotzdem müssen weiterhin die Raten für den Immobilienkredit bedient werden. Zwei-Zimmer-Wohnungen sind übrigens ideale Anlagen, für die auch problemlos Mieter zu finden sind, der Eigenkapitaleinsatz überschaubar ist und man später einmal vielleicht selbst darin wohnen kann.

Daher sollten auf jeden Fall bei der Wahl einer Anlegerwohnung vor dem Kauf auf eine günstige Vermietbarkeit geachtet werden. Zum einen muss die Wohnung in einem guten Zustand sein oder mit wenig finanziellen Mitteln und Aufwand herzurichten sein. Ebenfalls wichtig für eine gute Vermietbarkeit einer Anlegerwohnung ist die Lage der Wohnung. Prädestiniert sind hierfür Räume, in denen eine hohe Nachfrage nach Wohnungen besteht.

Guter Rat vom Fachmann

Anlegerwohnungen haben (fast) immer Saison. Der Vorarlberger Markt ist teilweise zwar schon einigermaßen gesättigt, doch werden immer noch Anlageobjekte gesucht und erfolgreich vermietet. Ob man als Großinvestor(in) zahlreiche Objekte finanziert oder als Kleinanleger(in) für Kinder, Enkel oder die eigene Pensionslücke eine vermietbare Anlagewohnung erwirbt, ist natürlich ein Unterschied. Wir von der ImmoAgentur sprechen gerne über Finanzierungsmöglichkeiten, den möglichen Vermögensaufbau oder die Wohnung als Altersversorgung und präsentieren Ihnen geeignete Objekte aus unserem umfangreichen Portfolio.
Tipp: Wer seine Anlegerwohnung so wählt, dass er sie im Fall der Fälle selbst bewohnen möchte, geht nie fehl.

Roberto Maier
Immo-Agentur