Mit Sanierung die Wohnzukunft gestalten
Die vor Kurzem präsentierte Sparkassen-Wohnstudie 2018 hat zahlreiche Daten eruiert. Dabei spielen Wohnzufriedenheit, Veränderungswille und Sanierungen eine Rolle: Die Hälfte aller Vorarlbergerinnen und Vorarlber-ger wünscht sich eine Veränderung der Wohnsituation. 20 Prozent haben in nächster Zukunft sogar konkrete Bau- oder Renovierungspläne. Experten schätzen den Fremdfinanzierungsbedarf für sanierungsbedürftige Privat-immobilien österreichweit in den nächsten zehn Jahren auf knapp sechs Milliarden Euro. Noch ist die Anzahl der Sanierungen aktuell in Vorarlberg rückläufig. Die großen Chancen die in der Sanierung von Altbestand liegen, werden zunehmend neu entdeckt. „70 Prozent der Energie, die zur Errichtung eines Gebäudes aufgebracht werden müssen, stecken im Rohbau. Wer den Altbau nicht abreißt, sondern mit einem guten Sanierungsprojekt ein zweites Leben schenkt, spart Geld und CO2 ein, weiß Eckart Drössler vom Energieinstitut Vorarlberg.
Gute Wohnzufriedenheit
Die repräsentative IMAS-Studie hat weiter die Wohnzufriedenheit und die aktuellen – durchschnittlichen – Wohnkosten erhoben. 88 Prozent der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind zufrieden bzw. sehr zufrieden und liegen damit im Mittelfeld. Oberösterreicher, Salzburger und Steirer sind zu 90 Prozent zufrieden, Kärntner und Burgenländer liegen mit 89 Prozent leicht über uns. Den höchsten Wert in der österreichweiten Umfrage weist Tirol aus (94 %). Am unzufriedensten mit der Wohnsituation sind die Menschen in Wien (77 %), gefolgt von Niederösterreich (84 %). Nach jeder Studienpräsentation wird in der Bevölkerung intensiv diskutiert. Naturgemäß sind die nachfolgenden Zahlen Durchschnittswerte, die vom renommierten IMAS-Institut im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen erhoben wurden. Dazu wurden 900 Personen unter anderem zu ihrer aktuellen Wohnsituation, ihren Veränderungswünschen und der Wohnfinanzierung befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 18 Jahren, das sind 7,2 Millionen Menschen. Für die Wohnsituation im Ländle wurde festgehalten: Ein typischer Haushalt in Vorarlberg umfasst 2,6 Personen, die sich eine Wohnfläche von 121 m² teilen. Der österreichische Durchschnitt liegt bei 115 m². Der Wohnraum befindet sich mit 70 % überwiegend im Eigentum seiner Bewohner. Als monatliche Kosten inklusive Miete bzw. Kreditrate, Betriebskosten, Strom und Heizung geben die Befragten im Schnitt 673 Euro an. Das liegt über dem Österreich-Schnitt von 651 Euro, aber immer noch deutlich unter dem Wiener Befragungsergebnis (733 Euro).
Statistik der Kaufpreise
Die durchschnittliche monatliche Nettomiete in Vorarlberg ist – laut Statistik Austria – von 420 Euro im Jahr 2013 auf 478,40 Euro (+13,9 %) gestiegen. Im selben Zeitraum nahmen die durchschnittlichen monatlichen Betriebskosten von Mietwohnungen um 7,32 Prozent zu. Noch deutlicher ist der Anstieg bei Gebrauchtimmobilien: Seit 2013 sind gebrauchte Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen in Vorarlberg um rund ein Drittel teurer geworden. Lagen die Kaufpreise für ein Einfamilienhaus im Jahr 2013 im Schnitt bei 320.000 Euro, waren es 2017 bereits 420.000 Euro. Ähnlich sehen die statistischen Werte die auf Basis von Immobilientransaktionen von der Statistik Austria erhoben worden sind, aus: 2013 lag der Kaufpreis einer Wohnung im Schnitt bei 199.000 Euro, 2015 waren es bereits 234.000 Euro, im 2017 waren dafür 263.000 Euro zu bezahlen.
Bei Bau- und Renovierungsvorhaben liegt den Vorarlbergern die Energieeffizienz am Herzen: 92 Prozent geben an, dass dieses Thema für sie sehr wichtig bzw. wichtig ist. Viel sparen kann man bei der Sanierung von Heizsystemen: „Jeder Unternehmer trachtet erst danach, die Verluste zu eliminieren, bevor er darüber nachdenkt, mit welchem System er sie decken möchte“, erklärt Eckart Drössler. Vor der Entscheidung, welche Heizung im Zuge eines Bau- oder Sanierungsprojektes eingebaut werden soll, gilt das Augenmerk deshalb der Wärmedämmung. Gemeinsam mit einem sparsamen Heizsystem können Wärmeverluste effektiv minimiert werden. Um die derzeit anhaltende Niedrigzinsphase auszunutzen, plant mehr als ein Drittel der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger etwaige Bau- und Renovierungsarbeiten im Wohnbereich vorzuziehen.
Benötigt werden dazu Fachanbieter, diese sind im Moment jedoch sehr gut gebucht.