Nachhaltiges Bauen beginnt bei Neubauten bereits mit der Wahl des Standorts.

Durch die optimale Ausrichtung eines Hauses wird die vorhandene Sonnenenergie zu jeder Jahreszeit optimal genutzt. Hohe solare Einstrahlung gibt es an Südhängen. Nordhänge und schattige Senken, in denen die Kaltluft zusammenströmt, sind thermisch ungünstig. Gebäude auf Hügelkuppen sind unter Umständen einer größeren Windbelastung ausgesetzt, die die Gebäudehülle stärker auskühlen lässt. Gewässer dagegen haben eine ausgleichende Wirkung auf die Umgebungstemperatur. Aus diesem Grund haben zum Beispiel die Inseln im Bodensee ein milderes Klima, das den Obst- und Gemüseanbau begünstigt. Der Nachteil an großen Gewässern könnte die stärkere Nebelbildung im Winter sein, die die Sonneneinstrahlung mindert.

Richtige Ausrichtung

gieeffizienten Gebäudeplanung ist die optimale Gebäudeausrichtung. Wo immer es möglich ist, sollte ein Wohnhaus mit der längsten Seite nach Süden ausgerichtet werden. In der Heizperiode zwischen Oktober und März fällt die meiste Sonnenstrahlung auf die Südwand. Durch den flachen Einstrahlwinkel gelangen die Sonnenstrahlen tief in die Innenräume, wo sie Speichermassen erwärmen können. Im Sommer ist dann der Einfallswinkel der Sonne sehr steil, dadurch lassen sich die Sonnenstrahlen leichter abschatten, um einem Überhitzen das Hauses vorzubeugen. Wirksame Speichermassen in den Räumen haben eine ausgleichende Wirkung auf die Raumtemperatur. Speichermassen heizen sich während des Tages durch die Sonne auf und geben ihre Wärme in den kühlen Nachtstunden wieder ab. In Leichtbauten fehlen diese Speichermassen, was das „Barackenklima“ begünstigt. In Häusern mit „Barackenklima“ überhitzt ein Gebäude im Sommer und die Winter sind Kälte- und Zuglufterscheinungen gekennzeichnet.

Wärmeverlust

Um den Wärmeverlust eines Hauses zu minimieren sollten die Fenster und die gesamte Gebäudehülle dicht sein. Während der Heizperiode liegen die Rauminnentemperaturen über den Außentemperaturen. Durch diese Temperaturdifferenz entsteht ein Wärmefluss, der vom Gebäudeinneren nach außen geht. Diesen Wärmefluss nennt man Wärmedurchgang. Genauer gesagt bezeichnet der Wärmedurchgang die Energiemenge, die auf einer Fläche von einem Quadratmeter Bauteilfläche bei einem Temperatur-unterschied von einem Kelvin in einer Sekunde von innen nach außen strömt. Je kleiner der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) ist, desto weniger Wärme geht durch einen Bauteil verloren. Die einfachste Methode, um den Wärmedurchgang zu ermitteln, oder sichtbar zu machen ist, eine Wärmebildkamera zu verwenden. Sie zeigt an, wo die meiste Wärme verloren geht. Die österreichische Bauordnung schreibt gesetzlich vor, dass Außenwände einen maximalen U-Wert von 0,35 W/m2K aufweisen dürfen, Fußböden maximal 0,4 W/m2K und Fenster gelten mit einem Wert von 1,40 W/m2K als gut gedämmt. Der Dämmwert einer Immobilie sollte regelmäßig überprüft werden, weil er sich im Laufe der Jahre durch Abnutzung und Verschleiß verschlechtern kann. Über Wärmebrücken geht in Gebäuden ebenfalls viel Heizenergie verloren. Als Wärmebrücken werden Stellen in der Gebäudehülle bezeichnet, durch die, im Vergleich zu den umliegenden Bauteilen, ein deutlich erhöhter Wärmeverlust auftritt. Zum Beispiel können das durchgehende Balkondecken, Fensterlaibungen oder Übergänge von Wänden in Dachschrägen sein. Neben dem Wärmeverlust muss man bei Wärmebrücken mit Schimmelpilz und Feuchtstellen rechnen, weil die warme Luft an diesen Stellen kondensiert.

Kontrollierte Wohnraumlüftung

Ein Großteil der in Gebäuden verbrauchten Energie wird durch das Heizen und die Warmwasseraufbereitung verursacht. Gut gegen Süden ausgerichtete Passivhäuser mit luftdichter Bauweise und spezieller Verglasung verbrauchen wenig Energie, vorausgesetzt, dass keine anderen Gebäude, oder Bäume Schatten auf das Haus werfen. Ein Passivhaus sollte so konzipiert sein, dass es sich überwiegend „passiv“ heizt und kühlt. Die Hauptheizung im Passivhaus ist die Sonne, kombiniert mit einem Lüftungssystem. Im Sommer dient das Lüftungssystem zur Kühlung. In modernen Häusern, wie Energiesparhäusern und Passivhäusern sorgt eine intelligente Wohnraumlüftung für gute Raumluft. Für ein gesundes Raumklima benötigt jeder Mensch ungefähr 30 Kubikmeter Frischluft pro Stunde. Um diese Menge an Frischluft zu erhalten, müsste ein Einfamilienhaus jede Stunde 5 bis 10 Minuten gelüftet werden. Moderne Lüftungssysteme schaffen die verbrauchte Luft aus den Räumen und ersetzen sie durch Frischluft. Die Vorteile einer Lüftungsanlage sind hygienische Luftverhältnisse im Haus, die Zuluft ist in allen Räumen sauber. Ein Filter fängt den Straßenstaub und Pollen ab, bevor die Frischluft im Haus verteilt wird. Über einen Wärmetauscher kann die in der Abluft enthaltene Wärme an die Zuluft abgegeben werden, Dadurch wird weniger Energie zum Aufheizen der Frischluft benötigt. Wohnraumlüftungen sind keine Klimaanlagen und verursachen auch keine unerwünschte Zugluft.

Energie sparen

Um Energie in allen Lebenslagen einzusparen sollte ihr Baustandort nicht zu abgelegen sein, damit Sie nicht zu viele Abgase durch ihren Pkw produzieren. Die beste Energieform ist die, die man gar nicht verbraucht. Das gilt nicht nur beim Wohnen, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen. Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gibt es auch beim Einkaufen. Nachhaltig Einkaufen bedeutet darauf zu achten, ökologisch und sozial unbedenkliche Produkte zu kaufen. Das bedeutet, dass bei der Herstellung eines Produkts möglichst wenige natürlichen Ressourcen verbraucht werden, am besten erneuerbare Ressourcen und keine Umwelt schädlichen Stoffe verwendet werden. Sozial unbedenklich heißt, dass die an der Herstellung beteiligten Arbeiter unter guten Bedingungen arbeiten und angemessen entlohnt werden. Wer sich Elektrogeräte anschafft, sollte darauf achten, dass das Gerät einen niedrigen Energieverbrauch hat. Geräte und Artikel zu reparieren oder gebrauchte Artikel zu kaufen ist ebenfalls eine gute Möglichkeit Ressourcen zu schonen und den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Wer der Jahreszeit entsprechend regionale Lebensmittel kauft, reduziert ebenfalls den eigenen CO2-Verbrauch. Werden Obst und Gemüse außerhalb der Saison in Gewächshäusern gezüchtet oder über große Entfernungen transportiert, verursacht das eine hohe CO2-Emission.