Die erste Wohnung – dieser Schritt ist meist von Heranwachsenden ein lang erwartetes Ereignis. Und der Beginn eines aufregenden neuen
Kapitels im Leben. Der Weg in Richtung Unabhängigkeit und Selbstständigkeit wird in Angriff genommen.

So schön der Gedanke an die erste eigene Wohnung ist, das Verlassen des elterlichen „Nestes“ birgt einige Herausforderungen. Mit einer sorgfältigen Planung und Vorbereitung kann dieser Übergang jedoch reibungslos und erfolgreich gestaltet werden. Noch vor dem Auszug von zu Hause sollte man eine einfache Rechnung aufstellen, in der man seine Einnahmen (inklusive möglicher Förderungen) mit den zu erwartenden Kosten für die Wohnung vergleicht. Übersteigen die Einnahmen die Kosten, sollte die erste eigene Wohnung realisierbar sein.

Zentrales Thema: Budget

Die Kosten sind bei der ersten eigenen Wohnung ein zentrales Thema. Deshalb sollte man sich unbedingt vor der Suche überlegen, wie viel maximal für die Miete ausgegeben werden kann. Idealerweise sollten die Mietkosten nicht mehr als ein Drittel des monatlich zur Verfügung stehenden Budgets übersteigen. Die Miethöhe hängt vom allgemeinen Wohnungsmarkt, der Lage der Wohnung sowie von deren Zustand und Größe ab. Was viele vergessen: Mit der Unterzeichnung des Mietvertrags ist in der Regel eine Kaution zu hinterlegen. Üblich sind drei Brutto-Monatsmieten. Und wer seine erste eigene Wohnung über ein Maklerbüro bezieht, der muss darüber hinaus noch eine Maklergebühr berappen.

Wiederkehrende Kosten

Zieht man in eine eigene Wohnung, dann wird man mit monatlich wiederkehrenden Kosten konfrontiert. Die Gesamtkosten setzen sich hauptsächlich zusammen aus Mietkosten (Kaltmiete bzw. Nettomiete = Preis/Quadratmeter), Nebenkosten für die Wohnung, etwa Strom, Wasser, Heizung, Müllentsorgung. Hinzu kommen dann die Kosten für Telefon- und Internetanschluss, Versicherungen sowie natürlich die Lebenshaltungskosten (Genuss- und Lebensmittel, Hygiene- und Reinigungsartikel, Bekleidung, Hobbys, Mobilität).

Lage der Wohnung beachten

Im Vorfeld des Neustartes sollte man sich alle wichtigen Informationen besorgen, etwa bezüglich möglicher staatlicher Unterstützungen in Form von Erstausstattung, Wohngeld oder ähnlicher Leistungen. Bei der Suche spielt dann die Lage der Wohnung eine wichtige Rolle, denn wenn diese sich in unmittelbarer Nähe der Schule oder des Arbeitsplatzes befindet, kann man die monatlich anfallenden Fahrtkosten deutlich reduzieren. Es kann hilfreich sein, sich eine Liste mit Prioritäten zu erstellen, um die Auswahl zu erleichtern.

Mietvertrag gut lesen

Hat man dann eine Wohnung gefunden, sollte der Mietvertrag vor der Unterschrift gründlich durchgelesen und bei Unklarheiten gegebenenfalls rechtlicher Rat eingeholt werden. Wichtige Punkte sind unter anderem die Mietdauer, Kündigungsfristen, Renovierungspflichten und Haustierregelungen. Bei der Einrichtung der Wohnung ist es ratsam, sich zunächst auf die wichtigsten Möbelstücke zu konzentrieren und diese nach Bedarf nach und nach zu ergänzen. Zudem sollten grundlegende Haushaltsgegenstände wie Geschirr, Besteck, Kochutensilien, Bettwäsche und Handtücher besorgt werden.

Einsparpotenziale suchen

Während man bei den Mietkosten sowie den Steuern und Kommunikationskosten für Festnetz und Internet nicht sparen kann (außer durch die Wahl günstiger Tarife), verhält es sich bei den anderen aufgeführten Kosten anders. Vor allem im Bereich der Nebenkosten besteht Einsparpotenzial, beispielsweise durch energieeffizientes Heizen und Lüften sowie sparsamen Wasserverbrauch. Zudem lässt sich in Sachen Strom viel Geld sparen, wenn man den passenden Anbieter und den günstigsten Tarif findet. Hier lohnt sich übrigens der regelmäßige Strompreisvergleich auf einem der im Internet vorhandenen Vergleichsportale. So sieht man schnell, ob der für die Wohnung abgeschlossene Tarif noch der günstigste ist und kann bei Bedarf einfach den Anbieter wechseln. Auch ein günstiger Handyvertrag und überlegtes Einkaufen von
Lebensmitteln können die Kosten reduzieren.

Versicherung prüfen

Gut zu wissen ist es, ob, unter welchen Bedingungen und wie lange eine Weiterversicherung von Jugendlichen unter 25 Jahren über die Eltern möglich ist. Darüber sollte man detaillierte Informationen einholen. So vermeidet man erstens eine mögliche Doppelversicherung, bei der man unnötigerweise zu viel Geld bezahlt und zweitens läuft man nicht Gefahr, unbemerkt seinen Versicherungsschutz zu verlieren, wenn man nämlich vorgeschriebene Altersgrenzen überschreitet.

Gute Planung

Zugegeben, der Auszug von zu Hause ist zeitaufwendig, kostet Kraft und auch Geld. Umso besser ist es, wenn man diesen so wichtigen Schritt im noch jungen Leben besonders gut plant. Mit einer gut sortierten, möglichst vollständigen To-do-Liste vergisst man keine wichtige Aufgabe, durch eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, einen Budgetplan sowie sparsames Haushalten hat man seine Finanzen im Griff und durch die Mithilfe guter Freunde am Tag des Umzugs kann man relativ entspannt die neue Lebensetappe starten.