Wer einen Altbau saniert, denkt im Prinzip ohnehin schon nachhaltig.
Um Maßnahmen zur ökologischen und nachhaltigen Sanierung zielsicher umzusetzen,
ist stets eine gute Planung erforderlich.

Viele Verbesserungen lassen sich schon mit wenig Aufwand realisieren und bieten sogar Vorteile im Vergleich zur Verwendung neuer Bauteile. Zu den Maßnahmen, mit denen sich ein Altbau nachhaltig sanieren lässt, gehört etwa die Gebäudedämmung. Schon die Erneuerung von Dichtungen an Türen und Fenstern senkt den Verbrauch an Energie, ohne dass alles komplett neu hergerichtet werden muss.

Holz aufbereiten

Obwohl das Verlegen von Holzböden in der Regel teurer ist als die bequemere Lösung mit Laminat, zahlt sich die Holzvariante langfristig aus und ist nachhaltig. Echtes Holz lässt sich häufig über Jahrzehnte hinweg nutzen und – wenn notwendig – mehrfach aufbereiten. Es lässt sich, eine entsprechende Dicke der Nutzschicht vorausgesetzt, mehrmals abschleifen und wieder neu versiegeln. Kommt auch noch heimisches, druckfestes Holz wie Eiche zum Einsatz, dann kann ein fachmännisch verlegter Holzboden sehr lange halten und fabelhaft aussehen. Auch die Optionen zur Oberflächenbehandlung schonen die Umwelt. So gibt es eine große Auswahl an Ölen und Wachsen, die auf natürlichen Stoffen basieren.

Für Anbauten

Holz ist das Material ebenso für Anbauten oder Aufstockungen. Durch das vorteilhafte Verhältnis von Dichte und Festigkeit belastet eine Rahmenkonstruktion aus Holz das bestehende Mauerwerk viel weniger als die Massivbauweise. Somit werden Aufstockungen und Anbauten möglich, die den Flächenverbrauch senken und vorhandene Altbauten aufwerten. Betrachtet man zudem noch die ökologischen Vorteile von Holz aus heimischer Erzeugung und dessen hohe Dämmleistung, so wird klar, dass an Holz wohl kaum ein Weg vorbei führt. In den meisten alten Gebäuden sind Heizungssystem, Rohrleitungen und die elektrische Installation nicht mehr auf dem neuesten Stand. Durch den Austausch der Heizung kann nicht nur Energie gespart, sondern eventuell auch erneuerbare Energie genutzt werden – etwa durch Einbau einer Wärmepumpe oder durch Installation einer Fußbodenheizung.

Dämmung wichtig

Sind alte Rohre noch verwendbar, sollten diese auf jeden Fall mit einer geeigneten Dämmung ummantelt werden, denn im Altbau geht viel Energie durch nicht gedämmte Leitungssysteme verloren. Im Inneren des Hauses ist eine nachhaltige Sanierung ebenso wichtig. Beispielsweise droht bei feuchten Wänden Schimmelbildung. Solche Probleme sollten möglichst zügig erkannt und im Zuge der Sanierung gleich behoben werden. Um Komplikationen zu vermeiden, können beispielsweise neu anzulegende Zwischenwände in Trockenbauweise errichtet werden.

Komfort und Effizienz

Beim nachhaltigen Sanieren im Altbau hängt es davon ab, in welchem Zustand sich das Gebäude insgesamt befindet. Es gibt die reine Renovierung, bei der es vor allem um die Verbesserung der Optik geht, die Modernisierung, bei der Wohnkomfort und Energieeffizienz im Fokus stehen, sowie die Sanierung, bei der ein ursprünglicher Zustand des Gebäudes wiederhergestellt werden soll. Damit das alles nachhaltig abläuft, muss altbaugerecht gearbeitet werden: Die vorhandene Konstruktion sollte möglichst wenig verändert werden. Außerdem dürfen durch die Maßnahmen keine zusätzlichen Schäden an der ursprünglichen Bausubstanz entstehen.

Verwendbares sichern

Geprüft werden sollte, ob vorhandene Bauteile wieder verwertbar sind. Das, was am Ende erhalten werden soll, muss während der Baumaßnahmen vor Beschädigung geschützt werden. Damit verringern sich etwaige Kosten für die Restaurierung. Teile, die sich wiederverwenden lassen, können nachhaltig aufbereitet werden. Und natürlich sollten nachhaltige Baustoffe genutzt werden, wenn neue Bauteile verwendet werden. Manchmal empfiehlt es sich etwa Lehm bei älteren Gebäuden einzusetzen, um das Wohnklima auf natürliche Weise zu regulieren. Befragt werden sollten jedoch im Vorfeld und auch beim Bauverlauf Experten.

Nachhaltiger als Neubau

Eine Altbausanierung ist also häufig nachhaltiger als ein Neubau. Das Ziel dabei: Den Ressourcenverbrauch insgesamt zu verringern. Wie sieht eine nachhaltige Sanierung genau aus? Eine Sanierung ist immer dann nachhaltig, wenn die getroffenen Maßnahmen in ihrer Gesamtheit eine Verringerung des Ressourcenverbrauches des Gebäudes bewirken. Ressourcen werden zum einen für die Herstellung der verwandten Materialien verbraucht und zum anderen für die Nutzung des Gebäudes. Sanierungsmaßnahmen sollten also einerseits auf eine deutliche Reduzierung des laufenden Verbrauches hinwirken, andererseits selbst nicht mit zu hohen Lasten zu Buche schlagen. Obwohl sich hierbei die Ziele der Ökologie und der Ökonomie oft gegenseitig bedingen, kann es zu Konflikten kommen. Diese gilt es mit einem möglichst optimal gestaltenden Kompromiss aufzulösen. Die dritte Dimension der Nachhaltigkeit, nämlich soziale Aspekte, tritt demgegenüber etwas in den Hintergrund. Natürlich dient eine Sanierung auch dazu, den Standard der Wohnung zu heben, indem zeitgemäße Ausstattung und persönliche Gestaltungsvorlieben umgesetzt werden können.

Bestehendes aufarbeiten

So wie im Großen aus dem Sichtwinkel der Nachhaltigkeit die Altbausanierung einem Neubau vorzuziehen ist, so ist es auch im Kleinen häufig vorteilhaft, Bestehendes aufzuarbeiten statt Neues zu kaufen. Dies dient bei Weitem nicht nur der Schaffung eines gemütlichen und rustikalen Ambientes, sondern schont auch die Umwelt. Von besonderem Interesse sind bei einer Sanierung eine Verbesserung der Dämmung von Dach und Mauerwerk sowie die Verbesserung von Türen und Fenstern. Hier kann durch den Einsatz moderner Materialien einiges bewirkt werden. Die Einblasdämmung beispielsweise, bei der Zellulose in Hohlräume eingebracht wird, hat sich bewährt. Das natürliche Material erreicht auch schwer zugängliche Bereiche bei hoher Ergebnisqualität und der Dämmstoff schont Geldbeutel wie Umwelt gleichermaßen.