Sonderthema: Eine gute Vorarbeit hilft, Sanierungskosten zu sparen
Ist ein Gebäude in die Jahre gekommen oder soll für die Zukunft gerüstet werden,
dann steht die Sanierung an. Das wächst sich zumeist zu einem aufwendigen und kostenintensiven Vorhaben aus.
Im Vorfeld sollte gut geprüft und geplant werden, was eigentlich notwendig ist.
Die meisten Hausbesitzer modernisieren ihre Immobilie im Laufe der Jahre kontinuierlich, sodass Maßnahmen wie die Dacherneuerung oder der Fenstertausch nicht auf einmal anfallen. Aber jedes Gebäude ist anders und je nach Alter und Zustand der Substanz bestehen zwischen Sanierungsvorhaben erhebliche Unterschiede.
Schäden erkennen
Es gibt einige Bereiche an Häusern, die in bestimmten zeitlichen Abständen modernisiert werden sollten und die bei Sanierungen vornehmlich die größten „Baustellen“ darstellen. Dazu gehören unter anderem das Dach, die Wärmedämmung, die Fenster und Rollläden, ebenso die Heizungsanlage, die Elektroinstallation und die Wasserleitungen. Je nachdem, wie sanierungsbedürftig die Immobilie ist, sind viele Schäden bereits mit bloßem Auge erkennbar, so etwa ein undichtes Dach, Fenster mit Einfachverglasung, veraltete Rollläden, Feuchtigkeit an Wänden und Decke. Andere, teils wesentlichere Schäden, bleiben aber oft unsichtbar. Wie steht es etwa um die Elektrik, die Wasserleitungen oder die Heizungsanlage? Gibt es Schäden unterhalb von Abdeckungen, hinter den Tapeten? Wie funktionstüchtig sind die Sanitäranlagen?
Expertenrat einholen
Für Laien ist der tatsächliche Zustand eines Gebäudes unmöglich zu beurteilen. Deshalb sollte man immer einen Bausachverständigen hinzuziehen. Das kostet zwar einiges an Honorar, letztlich spart jedoch eine fundierte Ist-Analyse Zeit, Geld und Nerven. Auf Basis des Gutachtens kann eine exakte Planung erfolgen. Besitzt man nach eingehender Begutachtung der Immobilie einen Überblick über die erforderlichen Sanierungsarbeiten, kann man eine Maßnahmenliste erstellen und diese nach Priorität ordnen. Die Behebung von Schäden ist dabei immer vorrangig. Wenn das Dach gedeckt oder das Mauerwerk abgedichtet werden muss, stehen diese Arbeiten natürlich ganz oben auf der Liste. Anschließend folgen Arbeiten, die zwar erfolgen sollten, aber auch zu einem späteren Zeitpunkt erledigt werden können.

Details beachten
Am Schluss sollten die Dinge stehen, die nicht notwendig, aber erwünscht sind, wie Hausautomation oder die Sauna im Keller. Zu beachten ist auch der Grundriss des Hauses. Oft besitzen ältere Häuser Raumaufteilungen, die den heutigen Anforderungen an modernes Wohnen nicht mehr entsprechen: Sollen Wände entfernt oder eingezogen werden? Ist ein Anbau gewünscht? Häufig werden bei der Planung der großen Sanierungsmaßnahmen die „kleineren“ Details übersehen, welche jedoch wichtig sind für die individuelle Wohnqualität. Dazu gehört etwa die Gestaltung der Außenanlagen mit einer Terrasse – vielleicht wäre ein Vordach wünschenswert. Auch die Farbe und der Stil der Fens-ter, die Ausstattung mit Rollläden oder die mögliche Auswahl der Haustür sollte beachtet werden – denn schlussendlich soll nach der Sanierung auch die Optik überzeugen.
Eigene Leistungen
Die Planung der anstehenden Sanierungsmaßnahmen sollte detailliert erfolgen, alle anfallenden Arbeiten sollten in einer Liste vermerkt werden. So entsteht ein erster Überblick über die notwendigen Maßnahmen und es kann bereits eine erste, grobe Kostenaufstellung erfolgen. Handwerklich geschickte Hausbesitzer können einige Sanierungsarbeiten auch in Eigenleistung erbringen. Damit werden die Kosten für Handwerker, vorrangig im Bereich Innenausbau, verringert. Elementare Maßnahmen wie Elektroinstallation, Dach- und Fassadenarbeiten, Fensteraustausch, Heizung oder Sanitär sollten jedoch unbedingt Fachleuten überlassen werden. Dies dient primär der Sicherheit. Außerdem können durch unsachgemäß ausgeführte Arbeiten Folgekosten entstehen, die das Budget zusätzlich belasten. Auch wer handwerklich nicht versiert ist, kann einige Vorarbeiten in Eigenleistung erbringen, um Geld zu sparen. Dazu gehören etwa Entrümpelung, Organisation von Bauschuttcontainern oder das Entfernen von Tapeten, Fußböden und Abdeckungen. Für die Bauüberwachung und Klärung von Fragen sollte also im Vorfeld ausreichend Zeit eingeplant werden. Denn eine Sanierung ist auch in organisatorischer Hinsicht ein aufwendiges Unterfangen. Bei Unsicherheiten sollte man einen erfahrenen Berater hinzuziehen. Das können Bausachverständige oder energetische Berater sein.

Für Baumaßnahmen Angebote einholen
Sanierungsmaßnahmen sollten gut vorbereitet und geplant werden. Dazu gehört es auch, dass der Bauherr konkrete Angebote von Handwerkern einholt, um einen Überblick über die tatsächlichen Kosten zu erhalten. Kostenrechner und Kostenvorlagen im Internet bieten immer nur einen groben Richtwert. Die Angebote der Handwerker zeigen die realen Kosten, die für die vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen anfallen würden. So kann mit diesen Zahlen ganz konkret geplant werden. Zudem erhalten Hausbesitzer einen Einblick in die marktüblichen Preise und Materialkosten. Die Anfragen bei Handwerkern stellt man am besten auf Basis der detaillierten Sanierungsplanung. Das schützt vor teuren Folgekosten.
Die Finanzierung
Sind die auszuführenden Sanierungsarbeiten klar beschrieben, kann auf Basis der Angebote der Finanzierungsbedarf ermittelt werden. Notwendige Kredite können beantragt werden. Für viele Vorhaben gibt es zudem eine Reihe von Fördermitteln, über die bei den zuständigen Ämtern informiert werden sollte. Bei der Klärung des Finanzierungsbedarfs rückt schließlich das eigene Budget in den Fokus und damit auch die Frage, ob alle Sanierungsarbeiten auf der Prioritätenliste finanziell realisierbar sind. Stehen Planung und Finanzierung und sind die ausführenden Gewerke beauftragt, kann es mit den Arbeiten losgehen. Wichtig ist hier ein genauer Zeit- und Ablaufplan. Da Sanierungsmaßnahmen aufeinander aufbauen, sollten zuerst Außenarbeiten wie Dacheindeckung, Fassadendämmung oder Fenstertausch erfolgen. Anschließend stehen Elektroinstallation, Heizung und Sanitär an, bevor zum Schluss der Innenausbau erfolgt.