Die erste eigene Wohnung – wer erinnert sich wohl nicht mehr an den Einzug. Die erste Wohnung ist nicht nur ein physischer Ort, sondern gleichsam ein Symbol für Unabhängigkeit und Selbstständigkeit.

Meist sind es Studierende und Auszubildende, für die damit ein aufregender Lebensabschnitt beginnt, der allerdings mit zahlreichen Formalitäten verbunden ist. Wer raus aus dem Hotel Mama und rein in die erste eigene Wohnung zieht, der sollte sich zunächst die Frage stellen, ob er allein wohnen möchte oder eine WG womöglich besser geeignet ist. Jede Wohnart bietet individuelle Vor- und Nachteile. Während man bei den Eltern wohnt, kann man meist Kosten sparen und ist den Auszug betreffend flexibel. Das Wohnen in einer WG ermöglicht es, mit Freunden oder Freundinnen zusammenzuleben.

Start gut planen

Irgendwann kommt im Leben eines jungen Menschen der Moment, in dem man sich dazu entschließt, die eigenen vier Wände zu beziehen. Mit der ersten eigenen Wohnung halten schließlich mehr Freiheit und Unabhängigkeit Einzug. Allerdings ist dieser Freiraum mit zahlreichen Verpflichtungen verbunden und bedeutet auch eine gewisse finanzielle Belastung. Sei es der Umzug von zu Hause in die neue Wohnung oder die Einrichtung mit neuen Möbeln – wer bei der Planung nachlässig ist, der wird schnell mit zahlreichen Problemen zu kämpfen haben. Denn gerade das Budget wird sicherlich das Erste sein, das an seine Grenzen kommt.

Kosten überprüfen

Der Bezug der ersten eigenen Wohnung bedeutet durchaus ein Stück Freiheit. Um diese genießen zu können, sind jedoch im Vorfeld schon einige Überlegungen notwendig – beispielsweise hinsichtlich der Kosten. Der Mietpreis einer Wohnung setzt sich aus der Netto- oder Kaltmiete sowie den Nebenkosten zusammen. Zu letzteren zählen zum Beispiel Kosten für Wasser, Müllabfuhr, Hausreinigung und Heizung. Wenn die Aufschlüsselung der Mietkosten unklar ist, dann sollte lieber einmal mehr nachgefragt werden. Für die Heizkosten wird in der Regel ein monatlicher Abschlag bezahlt und am Jahresende nach tatsächlichem Verbrauch abgerechnet. Um noch genug Geld zum Leben zu haben, sollte die Miete inklusive Nebenkosten höchstens ein Drittel der Einnahmen betragen.

Absichern nicht vergessen

Außerdem fallen noch weitere Kosten für Telefon und Internet an und auch die GIS wird schnell die Hand aufhalten. Außerdem sollte man sich gegen alle Eventualitäten absichern, wie etwa einen Einbruch, Wasserschaden, oder Ähnliches. Hier sollte eine Hausrats-, Glasbruch- und Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Noch bevor man seine erste eigene Wohnung beziehen kann, können bereits Kosten auf einen zukommen. Das sind beispielsweise Maklerprovision oder Vermittlungsgebühr. Worauf sich jeder vorbereiten muss, ist eine Kaution, die meist zwei bis drei Monatskaltmieten umfasst. Außerdem müssen in der Regel beim Einzug Renovierungen erledigt werden, die ebenfalls mit Kosten verbunden sind.

Suche auf „allen Kanälen“

Problematisch ist es, überhaupt eine geeignete Wohnung zu finden. Hartnäckigkeit bei der Suche und Networking sind hilfreich. Erster Wohnungssuche-Tipp ist demnach: Freunden und vielleicht auch den Kollegen von den Umzugsplänen zu erzählen. Die Chancen stehen meistens nicht schlecht, dass sie selbst oder jemand aus dem größeren Bekanntenkreis gerade umziehen. Nicht zu vernachlässigen sind beispielsweise auch Inserate von Vermietern und Maklern in der Tageszeitung, in Anzeigenblättern. Häufig gibt es überall dort auch die Kategorie „Suche Wohnung“ , in der Suchende ihre Vorstellungen präsentieren und anschließend von Anbietern kontaktiert werden können. Darüber hinaus sind im Internet zahlreiche Online-Immobilienportale zu finden.

Organisatorisches erledigen

Ist eine passende Wohnung gefunden, warten nach Besichtigungstermin, dem Kauf neuer Möbel einige organisatorische Tätigkeiten. Mietvertrag und Versicherungen sind abzuschließen, der Wohnsitz muss umgemeldet werden. Meist ist die erste Wohnung räumlich eng begrenzt. Der Schlüssel zum erfolgreichen Start liegt da oft in der praktischen Nutzung des Raums. Multifunktionale Möbelstücke wie ausziehbare Sofas, klappbare Tische oder platzsparende Aufbewahrungslösungen sind unverzichtbar, um den Raum effizient zu nutzen, ohne dabei auf Komfort und Ästhetik zu verzichten.

Miete oder sogar schon Eigentum

Für junge Menschen, die nicht auf jeden Cent achten müssen oder denen die Ruhe in den eigenen vier Wänden wichtig ist, ist eine eigene Wohnung nach dem Verlassen des elterlichen Nestes die Lösung.

Das Mieten einer eigenen Wohnung bringt Vorteile, aber auch Nachteile gegenüber dem Bezug beispielsweise einer Wohngemeinschaft, mit sich. Wer alleine wohnt, muss sich nicht an Gemeinschaftsregeln halten. Es sind keine Absprachen etwa zur Badnutzung erforderlich. Von Nachteil ist, dass die Kosten höher sind. Das fängt bei der Kaution an, gilt für die meist höhere Miete und die Anschaffung von Küche, Möbeln. Man ist in einer eigenen Wohnung für alles alleine verantwortlich – auch für rechtliche und organisatorische Dinge.

Vermögensaufbau

Auch wenn beim Bezug der ers-ten eigenen Wohnung nicht als erstes an einen Kauf gedacht wird, bleibt dies überlegenswert: Die monatliche Zahlung der Kreditrate anstelle einer Miete kann der frühe Start in den eigenen Vermögensaufbau sein. Wann sich ein Kauf lohnt und welche Gründe dafür oder dagegen sprechen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Genaueres sollte mit Finanz- und Immobilienexperten besprochen werden.

Kleine Wohnung einrichten

Die erste Wohnung wird zumeist gemietet, ist oft sehr klein und spartanisch. Nach dem Bewältigen des bürokratischen Chaos beginnt das eigentliche Abenteuer – das Gestalten. Ein überaus hilfreiches Werkzeug für die Planung ist der Grundriss. Am bes-ten skizziert man direkt im Ausdruck, wo bestimme Möbel Platz finden und Tisch und Bett stehen sollen. Auch die Wirkung der natürlichen Lichtverhältnisse im Raum lässt sich bereits grob abschätzen – und wo weitere Lichtquellen am meisten Sinn ergeben. Die Einrichtung sollte zum individuellen Wohngefühl passen. Was man unbedingt braucht? Einige Anregungen: Ein Schrank mit viel Stauraum gehört in jedem Fall auf die Basicsliste, ebenso Töpfe, Geschirr, Handtücher und Bettwäsche. Gerade da lohnt es sich, in schlichte, aber qualitativ hochwertige Produkte zu investieren, denn diese Basics halten mitunter für die Ewigkeit (zumindest aber eine ganze Reihe von Jahren) und bilden eine gute Grundlage für kommende Wohnungen. Zu den Basics gehören außerdem ein praktischer Tisch, ein guter Stuhl sowie ein gutes Sofa, das schnell zum Herz der Wohnung wird – da lohnt es sich, ein bisschen mehr zu investieren. Es sollte als Schlafsofa flexibel sein. Ein Kleiderständer ist nicht nur Funktionsobjekt, sondern ebenso ein schicker Eyecatcher.