Sonderthema: Gemütlich und mehr als nur ein funktionaler Raum
Trends sowie neue Designs finden sich auch in der Badgestaltung. Entspricht der Sanitärraum nach mehreren Jahren nicht mehr den Anforderungen oder wünscht man ein neues Design – dann bietet sich eine Neugestaltung an.
Ein Badezimmer ist für viele mehr als nur ein funktionaler Raum, in dem Waschbecken, Dusche und WC untergebracht sind. Ein schön gestaltetes Bad wirkt gemütlich und ist ein Ort, an dem man zur Ruhe kommt und sich auf Entspannung freuen kann.
Stilrichtung festlegen
Will man nach einigen Jahren der Nutzung die Ruheoase neu gestalten oder einen anderen Stil verwirklichen, kann bereits mit wenigen Veränderungen eine große Wirkung erzielt werden. Wer wenig Zeit und Geld in die Umgestaltung investieren oder ein Bad in einem Mietobjekt verändern will, für den ist Fliesenfolie oder Fliesenfarbe empfehlenswert. Damit überklebt beziehungsweise überstreicht man die vorhandenen Fliesen. Allerdings eignen sich diese Varianten meist nicht für stark beanspruchte Flächen. Zunächst einmal muss jedoch entschieden werden, welcher Stil nach der Umgestaltung vorherrschen soll. Und das sollte geschehen, bevor es an die Beschaffung von neuen Armaturen und Wandfarben geht. Zu beachten ist dabei, dass nicht jeder Stil zu jeder Form passt. Ein Luxusbad ist beispielsweise in einem Raum mit weniger als neun Quadratmetern kaum umsetzbar.
Industrialstil
Als eine mögliche Umgestaltungsart bietet sich beispielsweise der Industriealstil an. Dabei wird auf Betonboden oder -wände sowie klare Linien und Formen gesetzt. Mit modernen Baustoffen wie Glas, Stahl und Beton wird ein raues und minimalistisches Umfeld erschaffen. Armaturen und Badkeramik könnten dabei in einem matten Schwarz gewählt werden, um das Industrieflair zu unterstreichen. Eine passende Ergänzung dazu sind schwarz-weiße Dekoelemente wie Drahtkörbe, Handtücher oder Blumentöpfe. Für den industriellen Stil im Badezimmer gibt es Lampen aus emailliertem Stahlblech oder tief von der Decke hängende Leuchten. Um das im Raum vorherrschende Grau abzuwechseln, eignet sich ein Beigeton für Wände, Dekoration oder den Spiegel.
Gemütlich und wohnlich
Wer in der Ruheoase eine gemütliche und wohnliche Atmosphäre bevorzugt, der sollte sich auf ein rustikales Bad fokussieren. Dabei beherrscht Holz das Erscheinungsbild. Warmes Braun verleiht dem Raum Behaglichkeit. Es gibt viele Möglichkeiten, den rustikalen Stil zu verwirklichen. Holz eignet sich – nach entsprechender Oberflächenbehandlung – für den Boden, die Wandverkleidung, für Möbel und zur Dekoration. Ein breiter Waschtisch aus Holz kann beispielsweise ein Hingucker im Bad sein. Um das angenehme Ambiente noch zu unterstützen, sollte auf warmes Licht oder indirekte Beleuchtung gesetzt werden.
Urlaubsflair im Bad
Wer gern Urlaubsflair im Bad haben will, für den sind asiatische oder tropische Elemente angesagt. Dabei spielen Naturmaterialien eine wichtige Rolle. Grünpflanzen finden neben Möbeln aus Holz und Wänden, Boden oder Elementen aus Naturstein Platz. Dabei sollte auf exotische Pflanzen wie Orchideen oder Bambus gesetzt werden, die tropische Atmosphäre in den von dunklen Farben geprägten Raum bringen. Braun, Grau und Schwarz kann mit einzelnen farblichen Akzenten ergänzt werden. Als Dekorationsobjekte sind Buddha-statuen, Bilder mit asiatischen Motiven oder Rattanlampen empfehlenswert.
Luxuriöse Ruheoase
Wer es luxuriös mag, der benötigt einen großen Raum, in dem sich Wellnesselemente unterbringen lassen. Und außerdem muss genügend Bewegungsfreiheit vorhanden sein. Weiße Marmorfliesen geben dem Bad ein luxuriöses Aussehen, ohne viel zu verändern. Eine Dusche wird in Szene gesetzt durch einen bodengleichen Einstieg, Glaswände und einen breiten Regenwaldduschkopf. Wenn es platztechnisch möglich ist, wird eine frei stehende Badewanne zum Herzstück im Luxusbad. Schwarze Armaturen oder goldene Akzente ergänzen die Gestaltung.
Passende Fliesen
Je nach gewünschtem Stil müssen auch passende Fliesen gewählt werden. Der Trend geht zu großformatigen Fliesen in gedeckten Tönen, die das Bad größer erscheinen lassen. Auch die Kombination aus unterschiedlichen Fliesengrößen und -formen ist möglich, wenn deren Farben harmonieren. Geachtet werden sollte darauf, dass das Bad nicht zu unruhig wirkt. So könnte man beispielsweise eine Akzentwand in einem anderen Design gestalten. Dafür eignet sich etwa die Fläche hinter dem Waschbecken oder der Badewanne.
Farben auswählen
Eine nicht unerhebliche Auswirkung haben Farben auf die Stimmung, die ein Raum versprüht. Um einem bestehenden Bad eine neue Ausstrahlung zu verleihen, spielen deshalb Farben eine wichtige Rolle. Am meisten Fläche dafür bieten die Wände. Bei einem Bad, dessen Wände halbhoch verfliest ist, ist es etwa möglich, die obere Hälfte in einem gemütlichen Beige- oder Braunton zu streichen.
Holz bringt Wärme ins Bad
Kaum ein natürlicher Baustoff ist so beliebt wie Holz. Es wirkt warm, wohnlich und sorgt für natürliches Flair. Mit der richtigen Planung ist Holz auch im Bad einsetzbar.
Im Badezimmer gibt es für gewöhnlich viele Flächen, die eher Kälte ausstrahlen – Fliesen, Armaturen, Waschbecken. Holz schafft da einen Kontrast. Entscheidet man sich dafür, das natürliche Material im Badezimmer zu verwenden, ist die Wahl der Holzart wichtig. Harte Hölzer sind eher hochpreisig. Doch gerade im Bad kann sich diese Investition lohnen: Die enge Zellstruktur macht diese Hölzer widerstandsfähig und sehr langlebig. Sie sind außerdem feuchtbeständig und daher gut für den Sanitärraum geeignet. Lärche etwa ist ein recht robustes heimische Holz und bringt ähnliche Eigenschaften mit wie Tropenholz.
Fachgerecht versiegeln
Damit das Holz trotz teils stark schwankender Luftfeuchtigkeit im Bad lange schön bleibt, muss es fachgerecht versiegelt werden. Die Versiegelung schützt vor Schäden wie aufgequollenen Stellen und Schimmel. Ist das Holz unbehandelt, kann es mit Hartwachsöl versiegelt werden. Dieser Versiegelungsprozess sollte zwei- bis dreimal pro Jahr wiederholt werden. Geöltes Holz nimmt zwar Luftfeuchtigkeit auf, gibt diese aber auch schnell wieder ab. Hierbei ist die Menge des aufgetragenen Öls entscheidend. In jedem Fall sollte Expertenrat zum Thema Versiegelung eingeholt werden. Wer sich nicht an das natürliche Material traut, kann auch Fliesen in Holz-
optik auswählen.