Wohl dem, der einen Garten sein Eigen nennen darf. Solch eine grüne Oase kann einiges sein: Rückzugsort, Spielfläche für den Nachwuchs, Nutzung für die Selbstversorgung mit Obst und Gemüse. Es gibt viele Möglichkeiten, den Garten – ob groß oder klein – zu nutzen.

Beim Garten denkt jeder erst einmal an den Bereich hinter dem Haus, der aus einer größeren Rasenfläche mit umgebenden Beeten oder Bäumen besteht. Es gibt aber viel mehr Bereiche rund ums Haus und sogar die Wohnung, die zumindest gartenähnlich gestaltet werden können. Von einem großen Garten träumt so ziemlich jeder – doch gerade in größeren Gemeinden kommt nicht jeder in den Genuss eines Grundstückes mit vielen Quadratmetern. Jedoch – mit kleinem Aufwand lässt sich auch auf wenig Raum ein grüner Wohlfühlort schaffen.

Vorgeschmack auf Gartenstil

Der Vorgarten ist das Erste, was Besucher sehen, und dieser gibt gleich einen Vorgeschmack darauf, wie der Außenbereich gestaltet ist. Denn oft zieht sich diese Gestaltung einheitlich um das ganze Haus bis zum Hauptgarten. Vorgärten können mal kleiner, mal größer ausfallen. Je nachdem, wie weit das Haus von der Straße entfernt liegt. Eine Vielzahl unterschiedlicher Gartenstile, Gestaltungselemente und Dekorationen kann umgesetzt werden – ganz wie es den individuellen Vorlieben entspricht.

Besondere Herausforderungen

Die Gestaltung kleiner Gärten wird meist zu einer besonderen Herausforderung. Wenn beispielsweise bei einem Grundstück in der Stadt wenig Platz zur Verfügung steht, muss dieser bestmöglich genutzt werden. Pflanz- und Aufenthaltsbereiche müssen hier perfekt geplant werden. Bei einem kleinen Garten ist die Vorbereitung der Umgestaltung essenziell. Im Vorfeld sollte klar sein, wie der Garten schlussendlich aussehen und welche Stilrichtung er widerspiegeln soll.

Optimale Lösungen finden

Bei der Gartenplanung sollten primär die Grundprinzipien der Farbenlehre beachtet werden. Allgemein lassen kräftige Rot- und Orangetöne ein Grundstück kleiner erscheinen. Blumen und Dekoration in solchen Farben sollten deshalb nur sehr sparsam eingesetzt werden. Kühles Weiß, helles Grün und Fliedertöne hingegen schaffen eine offene Atmosphäre und weiten den gesamten Raum optisch. Das gleiche Prinzip gilt für die Gartenbeleuchtung. Mit kleinen Spots oder Lichterketten können einzelne Bereiche hervorgehoben und kleine Oasen der Gemütlichkeit geschaffen werden. Mit einer Steinfigur oder einem kleinen Brunnen am Ende eines Weges wird der Eindruck von Weitläufigkeit erweckt und zusätzlich das gewählte Objekt in Szene gesetzt.

Verschiedene Ebenen schaffen

Wichtig in einem kleinen Garten ist es, verschiedene Ebenen zu schaffen, etwa mit Stufen, einem Hochbeet oder durch die Absenkung eines Areals, um so eine optische Tiefe zu generieren. Eine sinnvolle Auf- und Unterteilung des Grundstückes ist das A und O der Planung. Mit verhältnismäßig einfachen Mitteln wie Rankhilfen, halbhohen Hecken, Gräsern und Sträuchern kann man einzelne Bereiche zurücktreten lassen, abschirmen oder hervorheben und so Ruhezonen von Nutzflächen abgrenzen.

Balkon als zweites Wohnzimmer

Die Art, wie Balkon und Terrasse genutzt werden, hat sich in den vergangenen Jahren sehr gewandelt: Die Grenzen zwischen innen und außen verschwinden, der Balkon wird zum zweiten Wohnzimmer, Outdoormöbel verstehen sich immer öfter als Varianten von Sofa und Sessel.
Aber auch ein Mini-Balkon kann die Wohnung bereichern. Und zwar dann, wenn man diesen als grünen Ausblick etwa für Wohn- oder Schlafzimmer nutzt. Dazu werden Grün- und Blütenpflanzen vom Boden an in unterschiedlichen Höhen bis hin zur Brüstung angeordnet. Für Balkonkästen können sowohl in die Höhe wachsende Pflanzen als auch hängende Exemplare genutzt werden, um das Grün möglichst großflächig anzulegen. Zu guter Letzt werden davor einige schöne Pflanztöpfe auf dem Boden platziert.

Wunderwaffe Hochbeet

Wer Obst und Gemüse selbst im eigenen Garten anbauen kann, profitiert doppelt. Zum einen ist es ein schönes Hobby, zum anderen kann die Ernte direkt und frisch verarbeitet werden.

Die Geheimwaffe zum erfolgreichen Anbau heißt Hochbeet. Obst, Gemüse und Kräuter lassen sich darin besonders gut anbauen, weil Schädlinge schwerer Zugang haben und die Pflanzen gut geschützt eine Etage über der Erde gedeihen können. Nahezu alle gängigen Gemüsesorten fühlen sich darin wohl. Und das Beste daran: Man muss beim Pflanzen, Unkraut absammeln und Ernten den Buckel nicht mehr krumm machen.

Richtige Befüllung

Das schönste Hochbeet ist nutzlos, wenn es falsch befüllt wird. Statt planlos hochwertige und vor allem teure Blumenerde ins Beet zu kippen, sollte man das Hochbeet von unten nach oben mit System befüllen. Und zwar von grob eher nährstoffarm (ganz unten) nach fein und eher nährstoffreich (oben). Los geht es demnach mit kleinen Ästen, Zweigen und Laub, die mit etwas Erde bedeckt werden. Es folgt eine etwa zehn Zentimeter dicke Schicht aus nicht verrottetem Kompost und anderem Häckselgut. Diese wird mit etwas reifer Komposterde bedeckt. Auf eine weitere Schicht aus fertigem, aber ungesiebtem Kompost folgt etwa 20 cm reife Komposterde, bevor das Hochbeet dann mit etwa 15 cm hochwertiger Gartenerde abgedeckt wird.

Mischkultur

Vor allem für Wärme liebende Gemüsesorten ist das Hochbeet das Nonplusultra. Dazu gehören neben Paprika und Tomaten auch Zucchini. Um die nährstoffreiche Erde des frisch angelegten Beetes optimal zu nutzen, sollten in den ersten beiden Jahren vorwiegend sogenannte Starkzehrer ins Hochbeet gesetzt werden. Salat und Spinat, die mit weniger Nährstoffen auskommen, fühlen sich in der luftigen Höhe auch später noch wohl. Tomaten, Kohl, Lauch, Gurken, Zucchini oder Sellerie benötigen viele Nährstoffe und gehören im ersten Hochbeetjahr in die Erde. Grundsätzlich gibt es kaum Pflanzen, die nicht für das Hochbeet geeignet sind. Beliebt sind neben den recht pflegeleichten Radieschen und Karotten auch Bohnen, Rettich, Erbsen und Zwiebeln. Womit man automatisch beim Stichwort Mischkultur landet. Denn in Kombination mit Kräutern und Blumen ist das Hochbeet ein Garant für gesunde Pflanzen und damit auch eine gute Ernte.