Der Anteil der über 50-Jährigen, die sogenannten „Best-Ager“, wird dann laut Statistik Austria bei 44 Prozent der Gesamtbevölkerung liegen. Eine 50-jährige Österreicherin darf sich 2030 im Durchschnitt auf weitere 36 Lebensjahre freuen, ein 50-jähriger Österreicher auf 34 Jahre. Eine Raiffeisen-Wohnstudie ging den Wohnbedürfnissen und -wünschen der „Generation 50 plus“ mit einer breit angelegten Marktforschung auf den Grund. Befragt wurden 45- bis 69-jährige Österreicher aus allen Bundesländern.

Übersiedelungsbereitschaft

84 Prozent der Befragten sind mit ihrer Wohnsituation zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Trotz Zufriedenheit mit ihrer aktuellen Wohnsituation zeigen die Umfrageergebnisse eine hohe Mobilität und Bereitschaft, kurz vor bzw. während des Ruhestandes zu übersiedeln. 68 Prozent der Befragten können sich das vorstellen, 12 Prozent haben bereits ihren Wohnsitz gewechselt. Die häufigsten Gründe für einen Wohnsitzwechsel im Ruhestand sind der Wunsch nach Ortsveränderung (26 %) und der Wunsch, das zu groß gewordene Heim gegen ein neues, besser zu den aktuellen Bedürfnissen passendes zu tauschen (23 %). Und fast die Hälfte, nämlich 46 Prozent, möchte im Alter endlich ihren lange gehegten Wohntraum verwirklichen.

Pläne für Wohnsitzwechsel

Wer sich eine Übersiedelung vorstellen kann und Haus oder Wohnung im Eigentum besitzt, ist sehr häufig noch unschlüssig, was damit im Falle eines Wohnsitzwechsels im Alter geschehen soll: 39 Prozent gaben an, noch keine Pläne für die derzeitige Wohnimmobilie zu haben. 31 Prozent haben vor, sie an die Nachkommen zu übergeben, 23 Prozent wollen ihren Wohnsitz verkaufen, 6 Prozent vermieten.

Neues Zuhause oft teurer

Beinahe die Hälfte jener Befragten, die einen Wohnsitzwechsel im Alter bereits hinter sich hatten, haben noch gar keine Lösung für das Objekt gefunden. Nur 13 Prozent haben es tatsächlich innerhalb der Familie übergeben. Wunsch und Realität klaffen hier auseinander, denn häufig können oder wollen die Nachkommen das Haus oder die Wohnung nicht übernehmen. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig Gedanken zu machen, was im Alter mit der Immobilie geschehen soll, raten die Experten.

Vor allem sollte man sich beizeiten Gedanken über die wirtschaftlichen Möglichkeiten machen: Denn in 53 Prozent aller Fälle, in denen eine Übersiedelung rund um den Pensionsantritt stattfand, konnte die neue Immobilie durch den Verkaufswert der alten nicht zur Gänze finanziert werden. Vor allem im ländlichen Raum in Ostösterreich zeigt die Erfahrung, dass der Wert des vorhandenen Einfamilienhauses häufig unter den Anschaffungskosten eines neuen Alterswohnsitzes liegt.

Gute Lage und Infrastruktur

Hinsichtlich ihres Umfeldes wünschen sich die 45- bis 69-Jährigen für ihren Wohntraum im Alter mehrheitlich eine ruhige Lage (91 %) – gleichzeitig soll das Objekt aber auch verkehrsgünstig gelegen sein (87 %). Zudem soll es die Möglichkeit bieten, die eigenen Hobbys in unmittelbarer Nähe auszuüben (84 %). Bei der Ausstattung rangiert die Barrierefreiheit mit 79 Prozent vor ökologischer und energieeffizienter Bauweise (73 %) sowie attraktiver Architektur (65 %). Bereits auf Platz vier der Hitliste folgt die Ausstattung mit Sicherheitstechnik (64 %), vor intelligenter Haustechnik mit 45 Prozent. Übrigens: auch gegenüber der Wohnform Wohngemeinschaft sind die sogenannten Best Ager aufgeschlossen.