Wohnen in den Zentren wird stärker nachgefragt
Wohnen im Grünen steht hoch im Kurs. Gerade ältere Menschen zieht es jedoch zum Wohnen in die Zentren.
Weil vieles dann bequemer wird. Die Entscheidung für eine Wohnung ist eine Entscheidung darüber,
in welcher Umgebung die Zukunft verbracht werden soll.
Wohnen in der Stadt ist gefragt. Kurze Arbeitswege und ein vielfältiges Freizeitangebot sind nur zwei der Vorteile für Stadtbewohner. Überdies arbeiten Städte und Gemeinden dauerhaft an der Attraktivität ihrer Zentren.
Preis und Werterhalt
Klar ist aber auch: Je größer der Wohlstand einer Region, desto höher sind die Preise. Die Vorarlberger und die, die sich hier ansiedeln wollen, wissen, wovon die Rede ist, denn seit geraumer Zeit ist Wohnraum eines der teuersten Güter. Gleich ob Häuser oder Eigentumswohnungen – es geht preislich immer weiter nach oben. Neue Wohnungen entstehen vor allem in wirtschaftlich starken Gebieten und an touristisch interessanten Standorten. Hier gilt: Je besser die Lage, desto wertbeständiger ist die Immobilie. Und deshalb ist diese auch teuer.
Wahl der Wohnlage
Die Lage der Immobilie ist das wichtigste Qualitätskriterium, das über den aktuellen Preis und die künftige Wertentwicklung entscheidet. Die Lage ist kaum veränderbar, der Zustand eines Hauses oder der Wohnung sehr wohl. Die Wohnkosten haben sich in den vergangenen Jahren rasant nach oben entwickelt. Investitionen in leistbaren neuen Wohnraum könnten Wohnen auch für weniger einkommensstarke Schichten erschwinglicher machen. Eine Sanierungsoffensive in Gemeindezentren scheint da durchaus lohnenswert. Kommunale öffentliche Investitionen und die Förderungen von Sanierungen haben eindeutig positive wirtschaftliche Effekte. Angesichts stark steigender Mieten, die vor allem sozial schwache Menschen treffen, ist die Schaffung von leistbarem Wohnraum die wahrscheinlich größte Herausforderung für jede größere Gemeinde.
Kriterien für gute Lage
Die ideale Wohnlage ist abhängig von den persönlichen Ansprüchen und zum Beispiel vom Lebensalter. Ein noch junger Mensch wird ganz andere Ansprüche an sein Wohnumfeld haben als jemand, der die 60 überschritten hat. Auch der Familienstand und das Alter der einzelnen Familienmitglieder spielen eine Rolle. Eine junge Familie mit Kindern wird einen Spielplatz in der Nähe und eine jüngere Bevölkerungsstruktur bevorzugen; wichtig sind auch sichere und kurze Wege in den Kindergarten oder die Schule. Ältere Menschen werden vor allem nach den Verkehrsverbindungen fragen. Wichtig ist ebenso die Infrastruktur – Ärzte, Geschäfte, öffentliches und privates Dienstleistungsangebot. Ob ein Mensch schließlich lieber auf dem Land oder in der Stadt lebt, hängt nicht zuletzt auch von persönlichen Präferenzen ab. Manche brauchen den Trubel und die Abwechslung, um sich wohlzufühlen und schätzen die vielen Möglichkeiten, die eine Großstadt etwa auch im Freizeitbereich bietet. Andere hingegen suchen die Nähe zur Natur und kommen in der ständigen Hektik einer Metropole einfach nicht zur Ruhe. Dieses Kriterium ist ebenfalls wichtig bei der Wahl des individuellen Wohn- und Lebensmittelpunkts.
Ansprüche entscheiden
Die meisten Menschen finden Lagen, die sowohl zentral als auch ruhig sind, für ihre Wohnansprüche recht positiv. Hier sind vor allem die ruhigen Seitenstraßen gefragt. Perfekt, wenn es sich um Sackgassen im Zentrum oder nahe dem Zentrum handelt, die meistens nur von den Anwohnern genutzt werden und damit keinen Durchgangsverkehr haben. Wichtig ist auch die gute Anbindung an Fernverkehrsstraßen und Autobahnen, die Nähe eines Bahnhofs. Ideal ist es, wenn das Haus an einem begrünten Platz, wie beispielsweise an einem Park, liegt. Wer aus dem Fenster schaut, möchte lieber Grünes sehen als die Fensterfront des gegenüberliegenden Hauses. Von den meisten Menschen wird ein altes, gewachsenes Wohnviertel als attraktiver eingeschätzt und genießt ein höheres Ansehen als neue Wohnviertel mit wenig vorhandener Struktur.
Urbanes Leben
Städte sind in vielerlei Hinsicht attraktiv. Die kurzen Wege sind ein großer Vorteil. Nicht nur die große Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten, auch die medizinische Versorgung oder Bildung sprechen dafür. Oftmals ist im Alltag dann kein eigenes Auto mehr notwendig, weil alle wichtigen Anlaufpunkte zu Fuß oder mit einem dichten Öffi-Netz erreicht werden können. Für viele ist es gerade die Wahlmöglichkeit in den verschiedensten Bereichen, was einen Lebensmittelpunkt in städtischen Territorien so erstrebenswert macht.
Attraktivität von Ballungsräumen
Die Art der städtebaulichen Entwicklung spielt bei der attraktiven Gestaltung der Lebensräume eine wichtige Rolle. Viele Gemeinden können sich einen dörflichen Charakter bewahren, etwa mit einem schönen Zentrum und gewinnen durch den Ausbau der Infrastruktur an Anziehungskraft. Andere hingegen werden durch ungeschickte Planung von Straßen zergliedert und öffentlicher Raum für Menschen wird dem Verkehr geopfert. Wachsen kleinere Städte durch den Flächenverbrauch, wachsen einzelne Orte oftmals auch zusammen. Die Grenzen zwischen den verschiedenen Gemeinden verschwimmen. Solche Ballungs-räume sorgen durch den Zuzug für eine Verjüngung der Altersstruktur. Wer in der Stadt oder einer der großen Gemeinden noch bezahlbaren Wohnraum findet, profitiert dort von den verschiedenen Annehmlichkeiten wie der guten Infrastruktur oder guten Jobmöglichkeiten. Allerdings ist der Wohnraum oft eng und die Menschen müssen sich einschränken oder Kompromisse eingehen.