Die Zahl der Immobilienerben steigt von 23 auf 38 Prozent an. Da Immobilienerbschaften einen beträchtlichen Anteil am Vermögen der privaten Haushalte darstellen, sind sie für die Geldpolitik und das Ziel der Finanzmarktstabilität relevant. Vor einigen Jahren wurde in einer umfangreichen Studie von der österreichischen Nationalbank erhoben, dass 20 Prozent der privaten Haushalte in Österreich Immobilienvermögen geerbt haben. Der Wert der erhaltenen Immobilienerbschaften macht bis zu 23 Prozent des gesamten Immobilienvermögens aus. Eine aktuelle Umfrage zeigt eine steigende Anzahl an vererbten Immobilien: Jeder Vierte in Österreich hat bereits geerbt oder ein Haus beziehungsweise eine Wohnung geschenkt bekommen. Das Hab und Gut der nächsten Generation vermachen, das wollen laut einer Innofact-Trendumfrage für ImmobilienScout24 viele Immobilienbesitzer in Österreich. Das kommt der Work-Life-Balance der jüngeren Generation zugute – die nicht mehr nur Arbeiten will um das Eigenheim abzubezahlen, die Kinder zu versorgen und in den Urlaub zu fahren. Vier von zehn gehen in der vor wenigen Wochen veröffentlichten Umfrage davon aus, dass sie zur glücklichen Generation der Erben zählen werden.

Mehr Häuser als Wohnungen

Aktuell hat knapp ein Viertel der Österreicher bereits eine Immobilie geerbt oder geschenkt bekommen. Bei den über 50-Jährigen liegt der Anteil der Immobilienerben bei 23 Prozent und damit nahezu gleichauf mit den unter 30-Jährigen. Bereits jede zehnte Person hat ein Haus geerbt und nur 4 Prozent eine Wohnung. Weitere zwei Prozent dürfen sich über das Erbe von Wohnung und Haus freuen. Immerhin 7 Prozent haben von den Eltern oder einer anderen Person eine Wohnung oder ein Haus geschenkt bekommen. Über alle Altersklassen verteilt liegt der Anteil der künftigen Erben bei 38 Prozent. Ein Fünftel hält es für sehr wahrscheinlich, ein Haus zu erben und je 2 Prozent sogar mehrere Häuser oder mehrere Wohnungen. Rund jeder Zehnte geht davon aus, dass er eine Wohnung erben wird und weiteren 6 Prozent wird voraussichtlich sowohl ein
Eigenheim als auch eine Wohnung überlassen. Mit Generation Y oder Millennials werden jene bezeichnet, die im Zeitraum der frühen 1980er- bis zu den späten 1990er-Jahren geboren wurde.

Erwartungen

Während vier von zehn Österreichern betonen, dass es ihnen wichtig ist, den Kindern oder anderen Personen eine Immobilie zu vererben, sieht das ein Drittel als wenig oder gar nicht wichtiges Ziel im Leben. Ein Viertel ist hier neutral. Interessanterweise ist es die Generation 50-plus, die zu 43 Prozent dem Thema eine geringe Bedeutung beimisst, ebenso wie knapp die Hälfte der Personen, die zur Miete wohnen. Jedoch würde ein weiteres Drittel der derzeit in Miete Wohnenden sehr gerne ihren Kindern oder anderen eine Immobilie vererben. Immobilienexperten in Vorarlberg gehen davon aus, dass sich bis zum eigentlichen Vererben einer Immobilien noch einiges tun kann. So kann ein Haus bereits zu Lebzeiten verkauft oder gegen eine Wohnung eingetauscht werden, eventuell bevorzugt die rüstige Elterngeneration einen halbjährigen Aufenthalt in einer Ferienwohnung im Süden oder geht in Miete und verbraucht die Verkaufserlöse für ein Wohnmobil etc. Im Laufe eines Familienlebens kann noch viel geschehen – interessant ist jedenfalls, dass die Erwartungshaltung eine Immobilie zu erben, bei der Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren mit 59 Prozent am höchsten ist. In Vorarlberg ist die Eigentumsquote mit über 57 Prozent (lt. Statistik Austria) noch erfreulich hoch, doch im Sinken begriffen. Ob sich die Hoffnungen der Erbengeneration erfüllen werden, steht daher noch in den Sternen.