Die Brandverhütungsstelle Vorarlberg zeigt mit ihrer Bilanz, wo und wie Brände entstehen. Von insgesamt 117 Feuerwehreinsätzen in Industrie- und Gewerbebetrieben werden 72 durch die Alarmweiterleitung einer automatischen Brandmeldeanlage ausgelöst. Da 97 Prozent dieser Brände auf die Ausbruchsstelle beschränkt bleiben, bestätigt sich neuerlich die schadensmindernde Wirkung dieser Sicherheitseinrichtung. In weiteren 51 Fällen haben automatische Brandmeldeanlagen sogenannte Beinahebrände erkannt, die sich ansonsten zu Bränden mit Schadenswirkungen entwickelt hätten. Ortsfeste Brandschutzeinrichtungen, Brandmelder, automatische Löschanlagen oder auch Rauchabzüge sorgen vor Ort für ein kleineres Brandrisiko.

Von Gartenhaus bis Wohnanlage

Im Jahr 2016 gab es bei Bränden in Vorarlberg bedauerlicherweise zwei Tote zu beklagen, einmal bei Schweißarbeiten, einmal durch Rauchgasvergiftung beim Brand eines Einfamilienhauses. Hinsichtlich der Verletzungsart stehen im mehrjährigen Beobachtungszeitraum die Rauchgasvergiftungen mit ca. 70 Prozent an der Spitze, während auf Verbrennungen 15 Prozent entfallen. Die Gebäudebrandeinsätze der Feuerwehr verteilten sich 2016 auf 161 Wohnobjekte, 117 gewerbliche bzw. industrielle Betriebe, 19 öffentliche Gebäude, 15 Landwirtschaftsgebäude, 13 Krankenhäuser bzw. Heime, 8 Kleinbauten bzw. Gartenhäuser sowie 10 sonstige Objekte. Die Wohnhausbrände verteilen sich mit 53 Prozent auf Mehrwohnungsgebäude und mit 44 Prozent auf Ein- und Zweifamilienhäuser sowie mit 3 Prozent auf Ferienhäuser bzw. Ferienwohnungen. 82 Prozent der Brände in Wohnobjekten bleiben auf die eigentliche Ausbruchsstelle beschränkt, 16 Prozent breiten sich auf einen Gebäudeteil aus und nur 2 Prozent erfassen das gesamte Objekt.

Etwa knapp zwei Drittel aller Wohnhausbrände entstehen im Wohn- bzw. Schlafbereich, 10 Prozent in Kellerräumen und 6 Prozent in Garagen bzw. überdachten Stellplätzen. 73 Prozent der Gebäudebrände ereignen sich in der Zeit zwischen 6 Uhr morgens und 22 Uhr abends. Die nächtlichen Brandereignisse dagegen umfassen 27 Prozent. Zwei Drittel aller Gebäudebrände werden durch Personen entdeckt, 29 Prozent durch automatische Brandmeldeanlagen und 4 Prozent durch Rauchwarnmelder. Von 56 erfassten und fast ausschließlich in Wohngebäuden entstehenden Rauchfangbränden bleiben 52 auf das Innere des Kamins beschränkt, führen somit zu keiner Ausbreitung außerhalb des Rauchfanges und verursachen keine Schäden am Gebäude.

Wärmegeräte bleiben Spitzenreiter

Auf Wärmegeräte entfallen 34 Prozent, auf elektrische Energie 25 Prozent und auf offenes Licht und Feuer 15 Prozent aller Gebäudebrände. Diese drei Zündquellentypen sind demnach für beinahe drei Viertel der Feuerwehreinsätze verantwortlich. Elektrische Kochgeräte waren in 78, Feuerungsanlagen für die Raumheizung einschließlich Asche und Glut aus Feuerstätten in 36, Rauchzeugreste bzw. Zündhölzer in 25, Stromleitungen und Verkabelungen in 14 sowie Elektrogeräte wie Fernseher, Kühlschränke und Waschmaschinen in 20 Fällen brandauslösend. Typische Beispiele bei den elektrischen Kochgeräten sind überhitztes Fett sowie eingeschaltete Herdplatten, die zusammen für 68 Feuerwehreinsätze sorgen. Dies entspricht etwa 20 Prozent aller Gebäudebrände.