Eine Entscheidung für kommende Jahrzehnte
Energieeffizienz, ökologische Qualität, hoher Komfort und Ausführungsqualität bei Neubauten
wie bei Sanierungen sind Themen, mit denen sich Experten seit Jahren auseinandersetzen.
Umweltgerechtes Bauen beinhaltet die Verwendung ökologischer Baustoffe, erneuerbare Energieträger
und bestmöglichen Wärmeschutz.
„Klimaaktiv Bauen und Sanieren“ – das beinhaltet die Beachtung von Energieeffizienz, ökologische Qualität, Komfort und Ausführungsqualität. Dem Wohnbau kommt im Klimaschutz besondere Bedeutung zu. Beim Neubau oder der Sanierung eines Gebäudes werden Entscheidungen über den Energieverbrauch der nächsten Jahrzehnte getroffen. Die Bauqualität beeinflusst das Leben der Bewohner und trägt wesentlich zur Zufriedenheit und Gesundheit bei. Ein klimaaktiv gebautes oder saniertes Gebäude bedeutet hohe Planungs- und Ausführungsqualität, Komfort, niedriger Energieverbrauch und somit niedrige Heiz- und Betriebskosten und nicht zuletzt eine sehr gute Raumluftqualität. Ein breites Angebot unterschiedlicher Baustoffe und Konstruktionsmöglichkeiten machen die richtige Wahl nicht einfach. Technisch sind kaum Grenzen gesetzt, nahezu alles kann gebaut werden. Während der Energieverbrauch moderner Gebäude immer weiter sinkt, steigen der Materialinput und der Herstellungsaufwand weiter an. Baustoffe mit einem kleineren „ökologischen Rucksack“ wirken dieser Entwicklung entgegen. Für ihre Herstellung ist wenig Energieeinsatz erforderlich, sie sind langlebig und am Ende der Nutzungsdauer wieder verwendbar. Auch Transportdistanzen sollen bei der Auswahl von „ökologisch verträglichen Baustoffen“ ein wichtiges Kriterium sein.
Bezahlbare Qualität
Trotzdem müssen ökologisch gebaute Häuser nicht teuer als die üblichen Bauten sein. Erfahrungen zeigen, dass die Mehrkosten zwei bis zehn Prozent betragen. Zudem spart eine ökologische Bauweise auf mittlere und lange Sicht Energie und Ressourcen, sodass sich die höheren Baukosten durchaus über die Einsparungen bei den Nutzungskosten refinanzieren lassen. Neben einer vorausschauenden Planung ist beim Bauen und Sanieren eine ökologische Materialwahl unabdingbar. Ziel ist es dabei, die Stoff- und Energieflüsse und damit verbundene negative Auswirkungen von Gebäuden und Baumaterialien auf die Umwelt zu minimieren. Durch die bewusste Reduzierung auf das Notwendige, die Verwendung ressourcen- und umweltschonend hergestellter Baustoffe und den Einsatz langlebiger Materialien kann die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen verlangsamt werden. Baustoffe, die umweltgerecht gewonnen und problemlos entsorgt werden können, optimieren zudem die Ökobilanz von Gebäuden. Im Idealfall sollten die Materialien wiederverwendbar, wiederverwertbar oder biologisch abbaubar sein. An sinnvolle Rückbaustrategien sollte daher möglichst schon bei der Planung gedacht werden.
Nachwachsende Rohstoffe
Nachwachsende Rohstoffe sind pflanzlicher oder tier-ischer Herkunft. Es gibt viele Produkte und Einsatzbereiche erneuerbarer Rohstoffe, wie beispielsweise Biokunststoffe für Kaffeebecher, pflanzliche Öle für Schmiermittel, Dämmstoffe aus Naturfasern für Gebäude und anderes mehr.
Im Bauwesen kommen vor allem Holz als Baustoff und nachwachsende Rohstoffe als Wärmedämmstoffe zum Einsatz. Holz punktet im Vergleich zu anderen Baumaterialien mit dem kleinsten ökologischen Fußabdruck. Es handelt sich um einen natürlichen Rohstoff, der ausreichend zur Verfügung steht und von dem kontinuierlich mehr nachwächst als verbraucht wird. Holz ist nach Expertenmeinung der vielseitigste und am häufigsten genutzte Rohstoff, es findet Einsatzmöglichkeiten als Konstruktionsmaterial, Hausverkleidung, bei der Wärmedämmung, Innenverkleidung und anderem mehr. Nach seiner Nutzung kann Holz im Prinzip komplett dem biologischen Kreislauf wieder zugeführt werden. Einzelne Elemente können direkt weiterverwendet oder dienen als Basis für andere Produkte. Das Restholz kann energetisch genutzt werden. Damit ersetzt es fossile Energieträger und trägt wiederum zum Klimaschutz bei. Holz als Baustoff verkörpert damit perfekt den modernen Kreislaufgedanken „vom Ursprung bis zum Ursprung“.
Naturfasern werden im Bauwesen vor allem als Dämmstoffe verwendet. Dabei gibt es eine Vielzahl von landwirtschaftlichen und tierischen Produkten, die von Natur aus sehr gute Eigenschaften aufweisen. Naturfasern wie Flachs, Hanf etwa sind sehr robust und vielseitig einsetzbar. Zudem verbessern diese das Wohnklima und die Behaglichkeit. Steigende Energiepreise und das wachsende Wissen um die Vorteile von Naturprodukten lassen den Markt für Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen stetig steigen. Beispiele für nachwachsende Rohstoffe als Dämmstoffe sind Holzfaserplatten, Stroh, Flachs, Hanf, Gras, Schilf, Baumwolle, Schafwolle, Kork, Zellulose oder Lehm.
Nachhaltiges Bauen
Ein Gebäude soll nicht nur nachhaltig errichtet werden, sondern muss auch viele andere Kriterien und Anforderungen erfüllen. Hohe Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energieträger, Einsatz ökologischer Baustoffe und thermischer Komfort gehören ebenso dazu wie der forcierte Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen. Energiebedarf und der Anteil der Treibhausgas- und Schadstoffemissionen sollen so niedrig wie möglich ausfallen. Daneben hat auch die Wahl der Baustoffe und Konstruktionen einen Einfluss auf die Frage, wie grün ein Gebäude ist. Bevor also neu gebaut oder saniert wird, sind viele Fragen zu klären. Expertenrat sollte eingeholt werden.