Zeitgeist – der steht für die Denk- und Fühlweise eines Zeitalters.
Der Begriff bezeichnet die Eigenart einer bestimmten Epoche beziehungsweise den Versuch, diese zu vergegenwärtigen.

„Ökologisches Bauen“ ist mehr als eine dem Zeitgeist geschuldete Phrase. Ökologisch bauen heißt in erster Linie: nachhaltig bauen. Und der Zeitgeist beim Hausbau und der Wohnraumschaffung – der steht heute ganz klar im Trend von Nachhaltigkeit und smarten Lösungen.

Mehrere Aspekte

Nachhaltigkeit hat mehrere Aspekte: Die verwendeten Baustoffe sollten während der Nutzungsdauer umweltverträglich und ohne gesundheitliche Risiken für die Bewohner sein. Gleichzeitig empfiehlt sich, schon vor dem Einsatz der Bau- und Dämmstoffe an die Zukunft zu denken. Denn bei jedem Umbau werden Materialien herausgerissen und müssen entsorgt werden. Auch die Entsorgung sollte ohne Risiken für Mensch und Umwelt möglich sein. Nachhaltigkeit ist ebenso ein wichtiger Trend, wenn es um Baumaterialien sowie Interieur geht. Beim sogenannten „Green Living“ dreht sich alles um die Schaffung von Wohlfühloasen mit natürlichen Materialien. Holz, recycelbare Rohstoffe, Lehm, Dämmmaterialien aus Naturfasern – die Wohngesundheit steht im Mittelpunkt. Das Wohnumfeld wird immer mehr in die Natur eingebunden, was sich beispielsweise bei der Begrünung unmittelbar am Haus oder auf den Dachflächen zeigt.

Zukunftsgedanken

Der Wohnraumtrend umfasst ebenso immer mehr die Weitsicht beim Bauen. Altersgerechtes Wohnen heißt da das Motto. Clevere Bauherren denken bereits bei ihrer Hausplanung an die Großzügigkeit im Wohnraum und die Überwindung von Höhenunterschieden. Schließlich kann es sein, dass später ein Lift an der Treppe installiert werden muss. Dafür braucht es genügend Platz. Barrierefreiheit ist ein großes Thema, denn Stufen, zu schmale Türen oder Ecken machen beispielsweise das Benutzen eines Rollstuhls oder einer Gehhilfe äußerst schwierig.

Thema Verdichtung

Viele Bauherren zieht es bereits in ländliche Regionen. Der Trend geht zu individuellen und schnellen Lösungen für den Hausbau. Nach wie vor sind Fertighäuser gefragt. Deren Vorzüge liegen vor allem im schnellen Bauen und in der Kalkulation der Kosten. Ein weiterer Vorteil: Die Bauherren müssen sich nach ihrer Planung im besten Fall um nichts kümmern, sondern haben alle Gewerke und Bauausführungen aus einer Hand.
Allerdings wird auch im ländlichen Bereich mittlerweile Bauland knapp und teurer. Deshalb wird auch die Verdichtung im urbanen Raum immer interessanter. Lücken in Gemeinden werden beispielsweise für die Umsetzung smarter Wohnkonzepte genutzt. Die Aufstockung von bereits bestehenden Immobilien wird zunehmend in die Aufmerksamkeit rücken. Dazu muss der Fokus mehr auf Eigentumswohnungen statt auf Einfamilienhäuser gelegt werden.

Energieeffzienz

Der energetische Zustand von Gebäuden spielt weiter eine immer größere Rolle. Deshalb ist es sinnvoll, sich bei Neubau oder Sanierung sorgfältig mit Fragen der Wärme- und Stromversorgung sowie mit Möglichkeiten der Dämmung auseinanderzusetzen. Bereits bei der Planung des Immobilientraums erhalten Energieeffizienz und Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert. Die Auswahl der richtigen Baustoffe, der optimalen Gewerke und der Technologielösungen spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Wer bauen will, der sollte im Vorfeld bereits bedenken, wie Heizkosten eingespart werden können, dafür vielleicht natürliche Ressourcen (etwa Erdwärme oder Sonnenenergie) zu nutzen. Die Entscheidung für energiesparende Lösungen wird häufig durch verschiedene Förderprogramme unterstützt. Ein gut durchdachtes Konzept braucht es auch, um mit moderner Haustechnik möglichst viel Energie einzusparen. Dazu tragen smarte Lösungen bei Heizung, Beschattung oder bedarfsangepasster Beleuchtung bei. Mit indirektem Licht über LED-Leuchtmittel beispielsweise entsteht nicht nur eine angenehme Raumatmosphäre, sondern es wird auch Energie gespart. Statt beispielsweise den gesamten Flur zu beleuchten, bietet sich eine punktuelle Beleuchtung des Bodens, der Decke oder der Wand an.

Smarte Lösungen

Auch beim Beleuchtungskonzept lassen sich ähnlich der Heizung clevere Profile in Smart-Home-Lösungen integrieren. Befinden sich im Haus keine Bewohner, muss die Beleuchtung nicht eingeschaltet sein. Wird beim Verlassen des Wohnraumes das Ausschalten der Beleuchtung vergessen, informiert eine App per Push-Meldung darüber. Nutzer haben die Möglichkeit, das Licht aus der Ferne per App abzuschalten. Die Energie-
effizienz kann optimiert werden, indem die Geräte im und am Haus miteinander vernetzt werden. Eine gesteigerte Effizienz bei der Heizung lässt sich u. a. mit einer klugen Raumaufteilung und der Einstellung spezifischer Heizprofile erreichen. Befinden sich im Haus keine Bewohner, kann die Temperatur der Heizung reduziert werden. Eine smarte Heizungssteuerung hilft dabei, die Temperatur rechtzeitig zu steigern, damit bei der Rückkehr nach Hause eine angenehme Raumtemperatur herrscht. So lassen sich Komfort und Ressourcenschonung optimal miteinander verbinden. Zusammenfassend ist feststellbar: Das Baujahr 2022 wird unter dem Dach der Nachhaltigkeit stehen und weitere Innovationen hervorbringen, die zur Einsparung von CO2 und zur Nachhaltigkeit beitragen. Darüber hinaus führt auch 2022 kein Weg an der Digitalisierung vorbei.