Nach Winter und zähem Lockdown, der nicht unerheblich an den Nerven
von Alt und Jung gezerrt hat, lechzt wohl jeder nach warmen Frühlings- und Sommertagen.
Nach dem ersten Zwischenspiel der Sonne richten sich die Gedanken
nun auf die Verschönerung des grünen Wohnzimmers.

Viele lieben es, an warmen Sommerabenden draußen zu essen. So es möglich ist, sollte man sich einen Sitzplatz vor der Küche gönnen. Leseratten und Genießer mögen eine Terrasse vor dem Wohnzimmer, Grillfreunde bauen sich ein Deck abseits in einem windgeschützten Garteneck. In jedem Fall sollte Expertenrat eingeholt werden.

Holz verarbeiten

Für viele Bauherren gilt als schönste Verbindung zwischen Haus und Garten
eine Terrasse aus Holz, denn ein Holzboden ist solide und sehr pflegeleicht. Der natürliche Belag verbreitet mediterranes Flair und heizt sich sommers wenig auf, ist mit Riffelung rutschfest und je nach Holzart lange haltbar. Bevor der Unterbau aufgebracht wird, sollte ein Experte befragt werden. Unterbauten aus Holz oder Holzwerkstoff und Belag sollten stets aus derselben Holzart beziehungsweise demselben Holzwerkstoff gefertigt werden. Sonst dehnen sich die Materialien unterschiedlich stark aus, das führt zu Wölbungen oder Rissen. Auch die verschiedenen Eigenschaften der Holzarten sollten Beachtung finden. Douglasie etwa verfügt über hohe Festigkeit, ist mäßig witterungsbeständig. Das Kernholz ist insektenfest, astfrei, Harzaustritt möglich. Oder Lärche. Deren Holz zeigt nur geringe Neigung zum Reißen und Werfen. Auch unbehandelt ist es robust in freier Bewitterung, widerstandsfähig und hart. Das braun-rote bis gelbe Holz verändert seinen Farbton in natürliches Grau.

Reinigung des Terrassenbodens

Um den natürlich braunen Farbton und die glatte Oberflächenstruktur der Holzterrasse zu erhalten, sollte der Boden regelmäßig gereinigt und gepflegt werden. Hier erfahren Sie, worauf Sie dabei achten müssen. Grundsätzlich sollten die Böden von Holzterrassen zweimal jährlich – im Frühjahr und im Herbst – gereinigt und mit den richtigen Mitteln gepflegt werden. Die Holz-oberfläche muss sowohl für die Reinigung als auch für die Pflegebehandlung vollständig trocken sein. Lackierte Hölzer müssen vor der Behandlung abgeschliffen oder abgebeizt werden. Zur Pflege von Holzterrassen werden unterschiedliche Mittel zur Oberflächenbehandlung angeboten. Pflegeemulsionen auf Naturölbasis dringen besonders leicht und tief in die Holzoberfläche ein und eignen sich daher für eine schonende, intensive Pflege. Diese können sowohl auf Thermoholz- sowie auf kesseldruckimprägnierten Produkten angewendet werden. Das Holz kann atmen und Restfeuchtigkeit entweichen. Die Oberfläche wird schmutzabweisend und wasserabweisend. Pflegemittel auf Naturölbasis sind gesundheitsunbedenklich und können auch im Innenbereich und für Kinderspielzeug verwendet werden. Das Gleiche gilt für Lasuren auf Wasserbasis. Was die Reinigung angeht, sind Terrassenplatten recht unkompliziert. Im Kampf gegen Fettflecken, Algen, Moos und Unkraut helfen in den meisten Fällen Fugenkratzer, Drahtbürsten und Hochdruckreiniger. Gegen die härteren Fälle hilft ein hausgemachtes Reinigungsmittel und im schlimmsten Fall die chemische Keule.

Für Balkone eignen sich am besten Sonnenschirme, Sonnensegel und Balkonfächer. Dagegen sind Markisen, große Sonnenschirme und Seitenmarkisen ideal für den Einsatz auf Terrassen. Wer einen freistehenden Sonnenschutz für den Rasen sucht, sollte auf einen Pavillon zurückgreifen. Generell sind Schirme und Segel flexibler einsetzbar und günstiger als fest installierte Lösungen wie Markisen.

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Moderner Raum

Bei der Gestaltung einer modernen Terrasse sollte – wie bei allen anderen Gestaltungsstilen auch – der architektonische Charakter des Gebäudes im Freien fortgeführt werden – aus diesem Grund sollten alle verwendeten Materialien auf das Gebäude abgestimmt werden, denn nur so ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild. Wichtig sind vor allem klare, lineare Formen. Der Bodenbelag kann dann aus modernen Werkstoffen wie Terrassendielen aus WPC, gesägten Granitplatten oder geschliffenen Betonplatten bestehen. Großformatige Betonplatten strahlen Ruhe und Großzügigkeit aus und passen perfekt zur klaren Formensprache modern gestalteter Terrassen. Die Möbel sollten dem Design und den Farben des Bodenbelags und des Gebäudes entsprechen. Da die moderne Terrasse eher architektonisch als natürlich wirken soll, werden Pflanzen zwar sparsam, aber sehr akzentuiert verwendet. Man kann sowohl streng in Form geschnittene Einfassungen, Hecken und Formgehölze pflanzen als auch Arten mit lockerer natürlicher Wuchsform wie zum Beispiel Bambus oder andere Ziergräser.

Lust auf Landleben

Oder soll die Lust auf Landleben und nostalgischen Blütencharme gestillt werden? Dann sollte die Terrasse im Landhausstil gestaltet werden. Beim Bodenbelag kann zwischen heimischem Naturstein wie etwa Granit, Pflasterklinkern, Kies oder Holz gewählt werden. Als Sichtschutz passt dazu eine Natursteinmauer oder ein Zaun aus Weidengeflecht oder Holz. Bei boden-
ebenen Terrassen kann auch eine Buchsbaumhecke als niedrige Begrenzung gepflanzt werden. Eine ohne Mörtel aufgeschichtete Natursteinmauer, die sogenannteTrockenmauer, dient nicht nur als optische Abgrenzung der Terrasse, sondern bietet zudem Lebensraum für Steingartenpflanzen und Eidechsen. Mit Insektenhotels und Nistkästen an der Hauswand werden verschiedene Insekten und Singvögel angelockt. Eine mit Efeu begrünte Hauswand wird mit den Jahren ebenfalls zum Kleinbiotop für verschiedene Insektenarten, Spinnen und Vögel. Auch Töpfe und Kübel mit insektenfreundlichen Pflanzen wie Margeriten, Steppensalbei oder Hohen Fetthennen sind hilfreich. Wer keine Blumenwiese im Garten hat, kann auch Wildblumen in Töpfen aussäen. Eine alte umgedrehte Baumwurzel wirkt natürlich und sieht toll aus, wenn man sie mit Farnen, Moos oder Hauswurz bepflanzt.

Asiatisches Flair verbreiten

Zeitlose Harmonie und das Ideal vollkommener Natur stets im Blick: Das ist das Wesen der asiatischen Terrassengestaltung. Damit Geist und Seele zur Ruhe kommen, beschränkt man sich auf das Wesentliche. Asiatische Gärten sind meist sehr minimalistisch gehalten. Der Bodenbelag kann aus Holz, schlichten Steinplatten oder Kies sein. Üppige Blütenpracht sucht man hier vergebens, dafür bilden Steine, Blattschmuckpflanzen, Bonsais und andere in Form geschnittene Gehölze mit Kies und Wasser eine harmonische Einheit.

Nützliches Beiwerk

Mediterrane Kräuter wie Oregano, Lavendel und Salbei dürfen natürlich nicht fehlen. Ob im Kräutergarten oder in Töpfen – das Aroma der Mittelmeerküche verwöhnt alle Sinne. Die Kübel und Gefäße der Pflanzen sollten aus Terrakotta sein oder den Stil zumindest optisch aufgreifen. Auch Tomaten, Auberginen, Paprika oder Chili schmecken selbst angebaut nicht nur besser, sondern sind in Terrakottagefäßen äußerst dekorativ. Eine Sitzgruppe aus filigranen Metallmöbeln lädt zu gemütlichen Abenden auf der Terrasse ein.

House plants. Succulents