Ein geplanter Wohnungskauf erfordert Sorgfalt, Geduld und fachkundige Beratung. Gute Vorbereitung schützt vor späteren Überraschungen und schafft die Grundlage für eine langfristig sinnvolle Investition.

Der Kauf einer Eigentumswohnung ist für viele Menschen ein großer Schritt – finanziell und persönlich. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig gut zu informieren und strukturiert vorzugehen. Bevor es auf Wohnungssuche geht, sollte man wissen, was man sich leisten kann. Neben dem eigentlichen Preis müssen die sogenannten Kaufnebenkosten einkalkuliert werden. Dazu zählen unter anderem Notargebühren, Grunderwerbsteuer und eventuell Maklerprovision – zusammen machen diese Kosten rund zehn bis 15 Prozent des Kaufpreises aus. Wichtig ist die Information über die aktuellen Kreditbedingungen. Auch die monatliche Belastung muss realistisch eingeschätzt werden. Dazu gehören die Kreditrate und auch laufende Kosten wie Hausgeld, Rücklagen für Instandhaltungen sowie eventuelle Sonderumlagen. Ein erstes Gespräch mit der Hausbank oder einem unabhängigen Finanzberater ist empfehlenswert, um die Finanzierung auf ein solides Fundament zu stellen.

Finanzierung checken

Es ist ratsam, sich frühzeitig über verschiedene Finanzierungsmodelle sowie mögliche Förderungen zu informieren. Die Wohnbauförderung in Vorarlberg für 2025 sieht Änderungen vor, insbesondere eine Anpassung der Förderrichtlinien und eine mögliche Reduzierung der Fördersummen. Es gibt Basisförderungen für Neubauten, Eigentumswohnungen und Sanierungen sowie Zuschläge für Familien und energieeffizientes Bauen. Die genauen Förderhöhen und -bedingungen sind in den Richtlinien des Landes festgelegt.

Lage beachten

Die Lage ist und bleibt einer der entscheidenden Faktoren, wenn mit einem Wohnungskauf geliebäugelt wird. Beachtet werden sollten bei der Wahl der Immobilie sowohl die aktuelle Verkehrsanbindung, Einkaufsmöglichkeiten, Schulstandorte als auch die langfristige Entwicklung des jeweiligen Wohnbereiches. Eine gute Lage sichert nicht nur die Lebensqualität, sondern auch den Werterhalt oder die mögliche Wertsteigerung der Immobilie.

Zustand der Immobilie

Bei einer Besichtigung sollte man nicht nur auf die Ausstattung der Wohnung achten, sondern auch auf den allgemeinen Zustand des Hauses: Wie alt ist das Gebäude? Gab es in den jüngsten Jahren größere Sanierungen? Gibt es sichtbare Mängel? Ein Blick in den Energieausweis liefert Hinweise auf die Energieeffizienz des Gebäudes – ein wichtiger Punkt in Zeiten steigender Energiekosten. In jedem Fall ist es empfehlenswert, einen unabhängigen Bausachverständigen zurate zu ziehen, vor allem bei älteren Gebäuden.

Unterlagen prüfen

Käufer einer Wohnung werden automatisch Teil einer Eigentümergemeinschaft. Deshalb sollte man die entsprechenden Unterlagen genau prüfen. Dazu zählen etwa die Regelungen, was zur Wohnung gehört und was Gemeinschaftseigentum ist, die Protokolle der Eigentümerversammlungen (geben Einblick in geplante Sanierungen, Meinungsverschiedenheiten oder finanzielle Rücklagen) sowie der aktuelle Wirtschaftsplan und der Stand des Reparaturfonds. Ein zu niedriger Rücklagenstand oder anstehende Sanierungen können zusätzliche Kosten nach sich ziehen.

Keinesfalls sollte man sich auf mündliche Zusagen verlassen. Alle wichtigen Vereinbarungen sollten schriftlich festgehalten werden. Wichtig ist, die Rücktrittsfristen zu kennen: In der Regel hat man eine Woche Zeit, um vom Anbot zurückzutreten. Der Kauf einer Wohnung ist eine komplexe, aber gut planbare Aufgabe. Wer strukturiert vorgeht, alle relevanten Unterlagen prüft und sich fachkundig beraten lässt, legt den Grundstein für eine sichere Investition und ein neues Zuhause, das langfristig Freude bereitet.

Lebensentscheidungen

Die Entscheidung zwischen dem Kauf oder der Miete einer Wohnung gehört zu den zentralen Fragen im Leben vieler Menschen.

Beide Optionen haben Vorteile – welche davon besser passt, hängt von der persönlichen, beruflichen und finanziellen Situation ab. Neben den rationalen Beweggründen spielen auch emotionale eine Rolle für die Entscheidung. Möchte man Wurzeln schlagen, sich individuell und frei in den eigenen vier Wänden entfalten, der Familie ein Zuhause bieten und sich langfristig regional binden, ist ein Kauf meist die beste Entscheidung? Das bedeutet zunächst eine höhere finanzielle Belastung, bietet aber langfristige Vorteile. Eigentum schafft Unabhängigkeit von Mietpreissteigerungen und ist ein Baustein zur Altersvorsorge.

Hat man vor, in den nächsten Jahren wieder umzuziehen, hat man zu wenig Geld auf der hohen Kante und ist vielleicht von Jobunsicherheit betroffen, ist Mieten oft die bessere Option. Wenn sich die Lebenssituation verändert, kann einfacher schnell reagiert werden. Auch der finanzielle Aufwand ist zunächst geringer.