Hitzedämmung als Alternative zu Ventilator und Co
Bei 30 Grad und mehr Raumtemperatur wird es ungemütlich,
ja teilweise unerträglich. Was kann man tun?
In Wohngebäuden herrschen im Idealfall das ganze Jahr hindurch Temperaturen von 20 bis 23° Celsius. Wer das Thermometer in den vergangenen Wochen betrachtete, verzeichnete weitaus höhere Temperaturen. Wärme, die beim Aufenthalt in Haus oder Wohnung nicht mehr als angenehm empfunden werden kann. Insbesondere, wenn sich die Hitze in Häusern in den meistens im Obergeschoß unter dem Dach befindlichen Schlafzimmern staut. Auch Bewohner einer Dachgeschoßwohnung werden dies nur allzu gut kennen. Eine Armada von Ventilatoren ist eine Möglichkeit, doch keine energieeffiziente Lösung. Auch stromfressende Klimageräte sind nicht die beste Wahl. Eine Hitzedämmung ist hier der langfristigere Ansatz. Denn gut gedämmte Objekte schützen vor Kälte wie vor Hitze.
Erster Schritt: Abschatten
Herrschen im Sommer Temperaturen über 23° Celsius ist ein Wärmefluss von heißer Außenluft in Richtung kühlerer Innenraumluft unerwünscht. Dämmmaterial verhindert den Fluss von wärmerer Außenluft nach innen. Die Innenwände behalten im Idealfall die Temperatur der kühleren Innenraumluft. Dennoch wird es manchmal auch in solchen Gebäuden zu heiß. Dies liegt nicht allein an der Dämmung, sondern an den Glasflächen. Im Sommer bringen schon die Strahlen der aufgehenden Sonne sehr viel Energie in Gebäude, die aus gestalterischen Gründen oft riesige Glasflächen besitzen, aber keine Wärme benötigen. Oft sind Ost- oder Westfenster nicht mit Sonnenschutz ausgestattet oder die Bewohner benutzen die Beschattung erst, wenn sich eine zu hohe Temperatur bereits eingestellt hat. Zusätzliche unerwünschte Wärme wird auch über sogenannte „innere Lasten“, nämlich die Bewohner selbst, eingebracht. Jeder menschliche Körper gibt Wärme ab, aber natürlich auch Computer, Leuchten, Herd, Fernseher und vor allem Geschirrspülmaschinen und Wäschetrockner. So steigt auch in einem gut gedämmten Haus die Temperatur im Tagesverlauf an. Wirksame Mittel sind daher die konsequente Abschattung von Glasflächen mit dem Sonnenstand und Querlüftung, sobald die Außenlufttemperatur abends jene der Innenluft unterschreitet.
Wenn eine Dämmung speziell auf Hitzeschutz ausgelegt sein soll, müssen einige grundsätzliche Dinge beachtet werden. Zunächst sollte die innerste Schicht eine hohe Rohdichte besitzen. Was das bedeutet, lässt sich anhand einer Mineralwolle-Zwischensparrendämmung aufzeigen: Nicht jeder Dämmstoff eignet sich gleichermaßen als Kälte- und Hitzeschutz. Mineralwolle ist ein guter und verhältnismäßig günstiger Kälteschutz, hat der Hitze aber nichts entgegenzusetzen, da dieser Dämmstoff nur eine geringe Rohdichte besitzt. Eine höhere Rohdichte wie bei der Holzfaser sorgt wiederrum für eine gute Wärmespeicherfähigkeit und diese macht letztendlich einen guten Hitzeschutz aus. Besitzt ein Dämmstoff eine hohe Wärmespeicherfähigkeit, dann nimmt er die Hitze des Tages nur sehr langsam auf und gibt sie dementsprechend auch genauso langsam wieder ab. In der Zwischenzeit bleibt es im Innenraum relativ konstant kühl. Nachts, wenn es draußen wieder kälter ist, wird die aufgenommene Wärme dann erneut an die Außenluft abgegeben. Je nachdem, ob Sie die Dämmung am Dach oder an der Fassade anbringen lassen möchten, muss mit unterschiedlichen Kosten gerechnet werden. Eine Möglichkeit, wenn das Dachgeschoß bereits ausgebaut ist und der innenliegende Wohnraum nicht beeinträchtigt werden soll, ist eine Sanierung von außen sinnvoll. Bei Sanierungsvarianten von innen ist weder ein Gerüst, noch eine Erneuerung der bestehenden Dacheindeckung notwendig. Energieberater und Bauunternehmen informieren dazu.