Über E-Mobilität wird viel diskutiert. Trotzdem bevölkern mehr und mehr Elektroautos, E -Bikes oder Pedelecs, Elektro-Motorräder sowie E-Busse und E-Trucks die Straßen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie ganz oder teilweise elektrisch angetrieben werden und ihre Energie überwiegend aus dem Stromnetz beziehen.

Ein Schlüsselfaktor der Elektromobilität ist die Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, was nicht nur die Emission von Treibhausgasen reduziert, sondern auch die Luftqualität in städtischen Gebieten verbessert. Elektrofahrzeuge produzieren während des Betriebs keine schädlichen Abgase. Und das trägt zu einer Verringerung von Smog und Luftverschmutzung bei.

Ruhiges Fahrerlebnis

Darüber hinaus bieten Elektroautos ein ruhigeres und geschmeidigeres Fahrerlebnis, da sie im Vergleich zu traditionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren weniger Vibrationen und Geräusche erzeugen. Dies führt nicht nur zu einem komfortableren Fahren, sondern trägt auch zur Reduzierung des Lärms in städtischen Umgebungen bei. Ein weiterer Vorteil der Elektromobilität ist ihr Potenzial zur Integration erneuerbarer Energien. Elektrofahrzeuge können als mobile Energiespeicher dienen und überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen wie Sonne und Wind speichern. Diese Energie kann dann bei Bedarf ins Stromnetz zurückgespeist werden oder zur Versorgung von Gebäuden und anderen elektrischen Geräten genutzt werden. Trotz dieser Vorteile stehen der Elektromobilität auch Herausforderungen gegenüber, darunter die begrenzte Reichweite von Batterien, die Notwendigkeit eines dichten Netzes von Ladestationen und die Herstellung von Batterien mit einem geringeren Umweltfußabdruck.

Ressourcen verringert

Verbrennungsmotoren sind ressourcenbedingt ein Auslaufmodell: Fossile Brennstoffe wie Erdöl, aus dem Benzin und Diesel gewonnen werden, sind als Ressourcen nicht unbegrenzt verfügbar. Wie lang genau, ist umstritten. Damit sich alternative Antriebsformen durchsetzen, wird der Kauf von Elektroautos in vielen Staaten mit Prämien gefördert – Norwegen etwa subventioniert die Anschaffung stark.

Vorteile der E-Mobile

Elektrofahrzeuge verändern die Art der Fortbewegung – nicht nur, weil sie umweltfreundlicher fahren. Zwar kostet ein E-Auto mehr als ein vergleichbares Benzin- oder Dieselfahrzeug. Das liegt primär an der aufwendig produzierten Batterie, deren Preise aber in den jüngsten Jahren gefallen sind. Dafür ist aber Strom günstiger als fossile Brennstoffe. Zudem sind elektrische Fahrzeuge weniger wartungsintensiv und reparaturanfällig. Öl- und Filterwechsel sind überflüssig, Abgasanlage, Zahnriemen oder Keilriemen gibt es nicht. Ein Verbrennungsmotor hat rund 2500 Bauteile, die gefertigt und montiert werden müssen, bei einem Elektromotor sind es nur 250. Die Lithium-Ionen-Akkus, die in E-Autos arbeiten, sind nach Expertenaussagen lange haltbar, besitzen eine hohe Energiedichte und vertragen viele Ladezyklen. Nach acht bis zehn Jahren verlieren sie zwar an Ladekapazität, sind aber nicht defekt: Sie speichern nur weniger Energie.

Doppelte Nutzung

Die Batterien in Elektroautos sollen künftig zur Stabilisierung von intelligenten Stromnetzen (Smart Grids) beitragen. Wenn Wind und Sonne den Hauptanteil der Stromversorgung stellen, gibt es ein Problem: Je nach Wetter können Stromangebot und -nachfrage voneinander abweichen. Eine intelligente Auto-Ladetechnologie soll dann überschüssige Energie aufnehmen, etwa, wenn die Sonne stark scheint. Umgekehrt kann sie überschüssigen Strom ins Netz zurückspeisen, wenn dieser im Auto nicht gebraucht wird. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Hausdach können E-Auto-Besitzer unabhängiger von externen Stromquellen sein – und sparen sich mit einer Wallbox die Fahrt zur Tankstelle. Ein zusätzlicher Speicher im Haus kann außerdem die Energie für Zeiten sammeln, in denen die Sonne weniger scheint.

Förderung für E-Mobile

Das Land Vorarlberg gewährt umfangreiche Unterstützungen für den Ausbau der Elektromobilität. Gefördert werden derzeit die E-Ladeinfrastruktur für bestehende Mehrfamilienhäuser und Wohnanlagen, E-Fahrzeuge im öffentlichen Interesse sowie E-Kleinbusse und leichte E-Nutzfahrzeuge für Betriebe, Gebietskörperschaften und Vereine. Über das Energieinstitut sind genauere Informationen und Beratungen möglich. Diese Förderungen sind mit der Elektromobilitätsförderung des Bundes kombinierbar. Eine Zusammenstellung der Bundesförderungen für E-Mobilität ist auf der Website der Abwicklungsstelle Kommunalkredit Public Consulting (KPC) zu finden.

Hoffnungsträger E-Mobilität

Vielversprechenden Prognosen zum Trotz steckt die Elektromobilität noch in den Kinderschuhen: Nicht nur was den bislang niedrigen Marktanteil betrifft – auch in technischer Hinsicht.

Elektromobilität wird ihrer Rolle als Hoffnungsträger nur gerecht, wenn die Anschaffungskosten für Fahrzeuge und Batterien sinken, Ladenetze wachsen, aber auch intelligenter werden und E-Autos marktreife Energieeffizienz erreichen. Gerade im Hinblick auf die Energieeffizienz tut sich viel. An der Weiterentwicklung der Batterien arbeiten Unternehmen und Forscher kontinuierlich. Vielversprechend klingen erste Tests mit einer Batterie mit einem Elektrolyten auf Basis von Wasser statt Lithiumsalzen. Eine spezielle Salz-
lösung verdoppelt die elektrochemische Stabilität des Wassers. Damit könnte eine sichere, effiziente und günstige Batterietechnik entstehen.

Hersteller ins Boot holen

Mit besseren Batterien erhöht sich die Reichweite und verringert sich die Ladezeit – beides entscheidende Anreize für Nutzer. Ein flächendeckendes Netz von Ladestationen ist Voraussetzung, wenn sich Elektromobilität durchsetzen soll. Wenn mehr Hersteller E-Autos bauen und Batterien günstiger werden, könnten diese schon in ein paar Jahren den Durchbruch feiern.