Viele Menschen wollen auch im Alter noch lange selbstständig
in den eigenen vier Wänden leben. Automatisierte Wohnhäuser und intelligente Umgebungen können helfen,
diesen Wunsch in die Realität umzusetzen. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten.

Die Menschen werden immer älter: Heute sind bereits etwa 40 Millionen EU-Bürger über 65 Jahre alt, 2050 werden es doppelt so viele sein. Der Bedarf an seniorengerechten Wohnungen steigt. Das Statistische Bundesamt prognostiziert für das Jahr 2030 etwa 22 Millionen Österreicher über 65 Jahren – im Jahr 2008 waren es noch 16,7 Millionen. Gleichzeitig steigt auch die Zahl der Pflegebedürftigen auf etwa 2,5 Millionen. Ein Wunsch vieler dieser Senioren ist es, möglichst lange in den eigenen Wänden zu wohnen – auch wenn Unterstützung benötigt wird.

Automatisierung hilft

Automatisierte Häuser, intelligente Umgebungen, moderne Sensorik und Informationstechnologie können künftig Senioren helfen, lange selbstbestimmt in der eigenen Wohnung zu leben. Mit den Systemen werden die Bewohner zum Beispiel daran erinnert, regelmäßig Medikamente einzunehmen oder diese schlagen Alarm, wenn der Nutzer stürzt. Die Technik bleibt dezent im Hintergrund – bis diese gebraucht wird. An solchen intelligenten Umgebungen arbeiten Forscher in verschiedenen Instituten, an Fachhochschulen und Universitäten in Europa und darüber hinaus. Eine besondere Herausforderung ist es, das System so aufzubauen, dass es einerseits sicher und zuverlässig arbeitet und andererseits kontinuierlich an sich ändernde Bedürfnisse angepasst werden kann. Zum Teil ist dies noch Zukunftsmusik – aber vieles ist machbar. Natürlich muss sich längst nicht jeder Mensch über 65 mit Pflegeformen oder barrierefreien Wohnungen auseinandersetzen – es schadet jedoch keinesfalls, sich frühzeitig um eine geeignete Wohnform fürs Alter zu kümmern. Denn: Aus der Vielzahl an Senioren und den verschiedenen (Pflege-)Bedürfnissen ergeben sich auch unterschiedliche Wohnformen.

Lebensmittelpunkt

Die Wohnung wird mit zunehmenden Alter mehr und mehr zum zentralen Lebensmittelpunkt. Dabei wünschen sich die meisten Älteren, möglichst lange in „den eigenen vier Wänden“ selbstständig leben zu können. Rund 90 Prozent aller älteren Österreicherinnen und Österreicher leben deshalb auch jenseits des 60. Lebensjahres in ihrer gewohnten Umgebung oder in Wohnungen oder Häusern, die ihnen seit Jahren vertraut sind. Altersgerechtes Wohnen macht mitunter einige Umbaumaßnahmen in Haus oder Wohnung erforderlich.

Individuellen Lebensstil beibehalten

Viele Menschen fühlen sich eben wohler, wenn sie auch im Alter ihren individuellen Lebensstil beibehalten können. Mit zunehmendem Lebensalter können sich allerdings auch die persönlichen Wohnbedürfnisse ändern. Eventuelle altersbedingte Einschränkungen wie verringerte Hör- und Sehfähigkeit oder weniger Beweglichkeit sowie körperliche Erkrankungen beeinflussen die Notwendigkeiten an ein Wohnumfeld. So können etwa Stiegen für Menschen mit Gehbehinderungen zur unüberwindbaren Hürde werden. Türschwellen, bodennahe Steckdosen, die herkömmliche Badewanne oder Dusche erschweren Menschen mit Bewegungseinschränkungen das Leben.

Vorausdenken oder nachrüsten

Vielerorts sind barrierefreie Wohnungen und Häuser verfügbar, die speziell auf die Bedürfnisse von Senioren ausgelegt sind. Neu erbaute barrierefreie Wohnungen und Häuser verzichten auf Stiegen. Sollten dennoch Stiegen am oder im Haus zu finden sein, müssen Rampen, Lifte oder Treppenlifte nachgerüstet werden. Klug ist es natürlich, schon vorsorglich an Alternativen zu Treppen und Schwellen sowie an praktikable Badezimmer- und Küchengrößen, die auch mit Gehhilfe oder Rollstuhl nutzbar sind, zu denken. Möglicherweise ist es später notwendig, ein großes Haus in kleinere Einheiten umzubauen. Irgendetwas geht da immer.

Für sinnvolle Modernisierung und Umbaumaßnahmen ist es jedoch nie zu spät. Denn: Je weniger Hindernisse es im Wohnbereich gibt, desto länger ist ein Wohnen zu Hause für ältere Menschen möglich. Dadurch wird es auch möglich, eine später eventuell erforderliche Pflege leichter zu gestalten. Zu den Kriterien, denen eine seniorengerechte, barrierefreie Wohnung entsprechen sollte, zählen etwa:

• schwellenfreier Zugang zu allen Räumen
• Türbreiten von mindestens 90 cm
• gute, blendungsfreie Beleuchtung
• ausreichend Lichtschalter in 80 bis 100 cm Höhe
• Steckdosen in mindestens 40 cm Höhe
• Dusche schwellenfrei zu begehen oder abgeschrägter Duschablauf
• hochklappbare Stützgriffe für das WC
• Betten sollten verschiebbar und von drei Seiten zugänglich sein

Weitere Ausstattungselemente sind möglich, darunter beispielsweise Lichtsteuerung per Bewegungsmelder oder Türöffnung vom Bett aus. Viele barrierefreie Wohnobjekte verfügen zudem über eine Fußbodenheizung. Dadurch kann zusätzlicher Bewegungsfreiraum geschaffen werden, da keine Heizkörper wertvolle Grundfläche rauben. Neu erbaute barrierefreie Wohnungen und Häuser verzichten auf Stiegen. Sollten dennoch Stiegen am oder im Haus zu finden sein, müssen Rampen, Lifte oder Treppenlifte nachgerüstet werden. Umbauten für Seniorenwohnungen werden in allen Bundesländern gefördert. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich diesbezüglich zu erkundigen. Und als angenehmen Nebeneffekt kann eine Umbaumaßnahme zudem eine Wertsteigerung mit sich bringen. Weitere Ausstattungselemente sind möglich, darunter beispielsweise Lichtsteuerung per Bewegungsmelder oder Türöffnung vom Bett aus. Viele barrierefreie Wohnobjekte verfügen zudem über eine Fußbodenheizung. Dadurch kann zusätzlicher Bewegungsfreiraum geschaffen werden, da keine Heizkörper wertvolle Grundfläche rauben.